Tesla darf Batterie-Werk in Grünheide „vorbereiten“

Cover Image for Tesla darf Batterie-Werk in Grünheide „vorbereiten“
Copyright ©

Aerovista Luchtfotografie / Shutterstock.com

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min

Tesla kann mit Vorbereitungen für eine geplante Batteriefabrik in Grünheide starten. Auf einen entsprechenden Antrag hin sei ein vorläufiger Beginn für derartige Arbeiten gestattet worden, teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) mit. Eine Baugenehmigung sei das aber nicht. Die Chance auf Zuschüsse durch den Bund gehe gleichwohl nicht verloren, heißt es. Üblicherweise gibt es diese Unterstützung nur, wenn das Vorhaben ohne Förderung nicht umgesetzt worden wäre. Daher darf der eigentliche Bau nicht vorher starten, „vorbereitende Maßnahmen“ sind aber erlaubt. Das BMWi hatte im Dezember das zweite europäische Großprojekt zur Batteriezell-Fertigung bei der EU-Kommission eingereicht. Geprüft und genehmigt sind die darin enthaltenen Förderungen aber noch nicht.

Anfang dieser Woche war bekannt geworden, dass Tesla bei der Baubehörde des Kreises Oder-Spree einen Bauantrag für eine weitere große Halle auf dem bisherigen 300-Hektar-Areal in Grünheide gestellt hat. Das Gebäude soll übergangsweise für andere Zwecke genutzt werden, dann aber die Batteriezellen-Produktion für die nebenan hergestellten Teslas aufnehmen, meldet der „Tagesspiegel“. Ein Sprecher des Landratsamtes bestätigte der Zeitung, dass kurz vor Weihnachten der Antrag für eine Lagerhalle eingegangen sei, einen offiziellen Antrag für eine Batteriefabrik geben es aber nicht. Dies hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach am Mittwoch so auch dem Landtag mitgeteilt.

Die technologisch neue Zellen-Generation, die Musk für das Werk in Grünheide angekündigt hat, soll deutlich umweltfreundlicher sein als herkömmliche Batterien. Die Fabrik werde nur wenig Wasser benötigen und weniger Schwermetalle verarbeiten, heißt es. Als Tesla-Vertreter vor einigen Tagen in Fraktionssitzungen von SPD und CDU im Landtag auftraten, war danach von „Trockenbatterien“ die Rede.

Gelöst ist mittlerweile das Problem mit der Kaution über 100 Millionen Euro. Diese war notwendig geworden, weil Tesla auch ohne Hauptgenehmigung auf eigenes Risiko schon so viel bauen darf. Eine erste Frist zur Zahlung im Dezember hatte Tesla verstreichen lassen, was zu einem kurzen Baustopp führte. Dem Vernehmen nach hat Tesla die 100 Millionen Euro an seine deutsche Tochterfirma Grohmann überwiesen, die daraufhin eine entsprechende Garantieerklärung abgab.

Quelle: electrive.net / tagesspiegel.de

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Sebastian Henßler  —  

Nur 15 Monate nach Marktstart feiert ElectriCity Douai 100.000 gefertigte Renault 5 E-Tech und stärkt damit Frankreichs Elektrostrategie.

Cover Image for Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Sebastian Henßler  —  

Aiwangers Zuspitzung zur EU-Quote trifft einen politischen Nerv, verfehlt aber die Realität einer Industrie, die weiß, dass Stillstand teuer werden kann.

Cover Image for Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt das Model 3 Standard nach Deutschland, mit 36.990 Euro Einstiegspreis, 534 Kilometern WLTP Reichweite und 13 kWh/ 100 km Verbrauch.

Cover Image for Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Sebastian Henßler  —  

Porsche nimmt Tempo aus reinen E-Projekten und setzt verstärkt auf Hybrid und Verbrenner, um unterschiedliche Märkte und Kundenwünsche besser abzuholen.

Cover Image for Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Michael Neißendorfer  —  

Mit der neuen Kaufprämie für Elektroautos ist zwar ein wichtiger Rahmen gesetzt, doch für Verbraucher und Hersteller bleiben zentrale Fragen offen.

Cover Image for Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Sebastian Henßler  —  

Magna Steyr gewinnt nach schwierigen Jahren neue Dynamik, da GAC und Xpeng in Graz Elektroautos fertigen und ihre Europa-Strategie gezielt ausbauen.