Tesla darf Batterie-Werk in Grünheide „vorbereiten“

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Wolfgang Plank
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Tesla kann mit Vorbereitungen für eine geplante Batteriefabrik in Grünheide starten. Auf einen entsprechenden Antrag hin sei ein vorläufiger Beginn für derartige Arbeiten gestattet worden, teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) mit. Eine Baugenehmigung sei das aber nicht. Die Chance auf Zuschüsse durch den Bund gehe gleichwohl nicht verloren, heißt es. Üblicherweise gibt es diese Unterstützung nur, wenn das Vorhaben ohne Förderung nicht umgesetzt worden wäre. Daher darf der eigentliche Bau nicht vorher starten, „vorbereitende Maßnahmen“ sind aber erlaubt. Das BMWi hatte im Dezember das zweite europäische Großprojekt zur Batteriezell-Fertigung bei der EU-Kommission eingereicht. Geprüft und genehmigt sind die darin enthaltenen Förderungen aber noch nicht.

Anfang dieser Woche war bekannt geworden, dass Tesla bei der Baubehörde des Kreises Oder-Spree einen Bauantrag für eine weitere große Halle auf dem bisherigen 300-Hektar-Areal in Grünheide gestellt hat. Das Gebäude soll übergangsweise für andere Zwecke genutzt werden, dann aber die Batteriezellen-Produktion für die nebenan hergestellten Teslas aufnehmen, meldet der „Tagesspiegel“. Ein Sprecher des Landratsamtes bestätigte der Zeitung, dass kurz vor Weihnachten der Antrag für eine Lagerhalle eingegangen sei, einen offiziellen Antrag für eine Batteriefabrik geben es aber nicht. Dies hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach am Mittwoch so auch dem Landtag mitgeteilt.

Die technologisch neue Zellen-Generation, die Musk für das Werk in Grünheide angekündigt hat, soll deutlich umweltfreundlicher sein als herkömmliche Batterien. Die Fabrik werde nur wenig Wasser benötigen und weniger Schwermetalle verarbeiten, heißt es. Als Tesla-Vertreter vor einigen Tagen in Fraktionssitzungen von SPD und CDU im Landtag auftraten, war danach von „Trockenbatterien“ die Rede.

Gelöst ist mittlerweile das Problem mit der Kaution über 100 Millionen Euro. Diese war notwendig geworden, weil Tesla auch ohne Hauptgenehmigung auf eigenes Risiko schon so viel bauen darf. Eine erste Frist zur Zahlung im Dezember hatte Tesla verstreichen lassen, was zu einem kurzen Baustopp führte. Dem Vernehmen nach hat Tesla die 100 Millionen Euro an seine deutsche Tochterfirma Grohmann überwiesen, die daraufhin eine entsprechende Garantieerklärung abgab.

Quelle: electrive.net / tagesspiegel.de

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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