Grünen-Chef Omid Nouripour fordert mehr Steuervorteile für die E-Mobilität

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Omid Nouripour / Elias Keilhauer

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

„Wir wollen, dass es noch stärkere steuerliche Vorteile für den Umstieg auf Elektromobilität gibt“, sagt Grünen-Vorsitzender Omid Nouripour im Gespräch mit dem ADAC. Das Dienstwagenprivileg soll in Deutschland indes nicht abgeschafft, sondern zugunsten der E-Mobilität reformiert werden. Außerdem gehe er davon aus, dass bis zum Ende des Jahrzehnts Elektroautos nicht mehr teurer seien als Verbrennermodelle.

Eine von vielen geforderte Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, also letztendlich die günstige private Nutzung von dienstlichen Fahrzeugen, lehnt Nouripour ab. „Dienstwagen haben einen signifikanten Anteil am Automobilbestand in Deutschland, entsprechende Bedeutung haben sie auch für unsere Industrie„, gibt der Grünen-Chef zu bedenken. Ähnlich wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verweist er zudem auf den nachgelagerten Effekt von Dienstwagen auf den Gebrauchtwagenmarkt. Und genau deshalb sei eine noch stärkere Bevorzugung von elektrischen Dienstwagen zielführend.

Mit Verweis auf die jüngsten Ankündigungen von Volkswagen, mit dem VW ID.2 ein Elektroauto für etwa 20.000 Euro anbieten zu wollen, führt der Grünen-Chef zudem aus, dass spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts auch kleine und kompakte E-Autos zur Verfügung stehen würden, die nicht mehr teurer sind als vergleichbare Verbrenner – außerdem werde das Benzin immer teurer werden. „Parallel dazu bauen wir den Strom aus günstigen, erneuerbaren Energien aus: Die PV-Anlage auf der heimischen Garage etwa wird immer billiger“, führt Nouripour aus, ohne zumindest im vom ADAC veröffentlichten Interview näher darauf einzugehen, was mit denjenigen ist, die keine Möglichkeiten für eigene PV-Anlagen haben.

Der deutschen Automobilindustrie traut Nouripour zu, künftig bei Elektroautos auf dem Weltmarkt führend zu werden. „Dass die EU sich auf das Aus für den fossilen Verbrenner geeinigt hat, gibt den Unternehmen die nötige Planungssicherheit für die kommenden Jahre“, führt er aus. Die Politik könnte hier mit Fördermitteln unterstützen, auch wenn das kein Dauerzustand werden dürfe.

Das Gespräch führte der Grünen-Chef mit dem ADAC vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Bundesregierung 60 Milliarden Euro aus dem Klimafonds, die ursprünglich für Corona-Hilfen gedacht waren, nicht für diese Zwecke verwenden darf. Dies könnte Einfluss auf die künftig für die Förderung der E-Mobilität vorhandenen Gelder haben, auch wenn die Bundesregierung zugesagt hat, dass bereits beschlossene Förderungen trotz eines Ausgabenstopps auf jeden Fall Bestand haben sollen.

Quelle: ADAC – „Omid Nouripour: Wir wollen, dass es noch stärkere steuerliche Vorteile für die Elektromobilität gibt“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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panibodo:

Ich denke, beides, WENN sinnvoll ‚gemacht‘.
N. sieht das schon richtig- wo sollen die Gebrauchtwagen sonst herkommen? Nur war die Förderung der PlugIn Hybride natürlich ziemlich schwachsinnig, weil allemal die meisten Dienstwagenfahrer ihre e-Kabel nicht mal ausgepackt haben sollen. Ein weiteres Umdenken brauchen wir m.E. bzgl. der Größe der Dienstwagen, die man fördert. Sieht man sich in den diversen YT Kanälen um, komme ICH aus dem Staunen nicht mehr raus. Da wird mehrheitlich von Autos ab 50.000 € nackt ! gesprochen – „tolles Auto, könnte mein nächster Dienstwagen werden…“. Unsinn, deutliche Förderung generell für kleinere Fahrzeuge, die sich AutoNormalo schon heute leisten kann, ab Listenpreis 60.000 € keine Förderung mehr. Darüber exponentiell ansteigende Luxussteuer, massive generelle Besteuerung NEUER Verbrenner, eine deutlich bessere Ladeinfrastruktur und gedeckelte Strompreise (unter 30 Cent) für e-Autos an öffentlichen Ladesäulen . Dem hat natürlich der sch…. Klageerfolg des CDU CEO-Fatzkes leider einen Riegel vorgeschoben, weil jetzt kein Geld mehr dafür da ist.
Die ganze Umweltdiskussion ist eine erbärmliche Lüge und das unausgegorene Geschwätz unserer Politiker ist reines Lippenbekenntnis. Meine Vorschläge mögen auch nicht zu Ende gedacht sein, aber ich bin kein Fachmann und schon gar kein Entscheider.

stueberw:

Bitte keine Steuervorteile, egal für was. Besser wären Steuernachteile für Verbrenner.

Daniel W.:

… lieber Daniel, diese Fahrzeuge will kein Mensch haben und nutzen.

Außer mir gebe es sicher viele Leute, die sich ein Pedelec mit Dach kaufen würden, wenn es mit ca. 13.000 Euro nicht so teuer wäre.

Mein Bruder und seine Familie haben günstige Pedelecs ohne Dach, neben 2 normalen Autos.

Ich selber möchte ungern mit einem normalen Pedelec meinen Wocheneinkauf machen, vor allem nicht nachts bei Regenwetter auf der Straße, dann lieber zu Fuß mit Bollerwagen auf dem Gehweg die 500 m zum Supermarkt – habe ich übrigens gestern Abend gemacht.

Wenn mir die Fußwege zu beschwerlich werden, dann kaufe ich mir ein L6e-Fahrzeug, da dann auch der ÖPNV mit den langen Wegen zu den Bushaltestellen zu beschwerlich wäre. Die Pedelecs mit Dach scheinen Gewerbe und Besserverdiener als Zielgruppe zu haben.

Peter:

Und auch hier wieder lieber Daniel, diese Fahrzeuge will kein Mensch haben und nutzen.

Daniel W.:

Den E-Autos bis 1200 kg könnte man ruhig einen Gesundheitsbonus geben, da sie nicht nur keine Abgase ausstoßen, sondern auch viel weniger Feinstaub in die Luft wirbeln als die schweren E-Autos mit ihren breiten Reifen.

Ich hoffe ja auf viele kleine und leichte L6e- und L7e-Fahrzeuge anstellen der 2-Tonnen-E-SUVs, diese könnten dann auf den Kurzstrecken im Sommerhalbjahr oftmals auch ganz ohne Lademöglichkeit auskommen, wenn die Fahrzeuge ihre Dächer mit günstigen Solarpanelfolien bedeckt würden und wenn es dann auch noch Laternenparker sind, dann umso besser für die Enegiegewinnung durch die Sonne.

1,5 m² PV-Anlage erzeugen im Durchschnitt etwa 800 W pro Tag, das dürfte bei Leichtfahrzeugen für etwa 10 km reichen. Im Sommer scheint die Sonne länger, so dass die ungünstige flache Lage auf dem Dach ausgeglichen wird und es bei 10 Sonnen-Kilometern bleiben dürfte.

Mit 10 km am Tag (70 km/Woche) ließen sich kurze Wege zum Supermarkt, Kindergarten, Frisör, Arzt usw. mit Leichtfahrzeugen zurücklegen.

Pedelec mit Dach und 1,5m² PV ca. 30 km am Tag (210 km/Woche) oder mit 1m² PV 20 km pro Tag (140 km/Woche) im Sommerhalbjahr.

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