Der US-Autohersteller General Motors (GM) will seine Batterietechnologie künftig verstärkt über den Fahrzeugbereich hinaus einsetzen – gemeinsam mit dem Recycling- und Batterieunternehmen Redwood Materials. Ziel der Kooperation ist es, sowohl neue als auch gebrauchte E-Auto-Batterien aus US-amerikanischer Produktion in stationäre Energiespeicherlösungen zu überführen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen jetzt unterzeichnet.
Damit weiten GM und Redwood Materials ihre bisherige Zusammenarbeit aus und reagieren auf die stark wachsende Stromnachfrage – unter anderem durch KI-Rechenzentren und die zunehmende Elektrifizierung von Industrie und Mobilität. Im Fokus der Kooperation steht die Nutzung von Second-Life-Batterien – also ausgedienten Akkus aus Elektroautos, die noch über ausreichend Kapazität für einen stationären Einsatz verfügen. Es sollen aber auch neue Batteriemodule aus US-Produktion für stationäre Speicherlösungen eingesetzt werden. Redwood Materials bringt dafür seine Expertise beim Aufbau modularer Energiespeichersysteme ein.
„Die Nachfrage nach Strom wächst rasant – und wird weiter steigen“, erklärt Kurt Kelty, Vice President für Batterien, Antrieb und Nachhaltigkeit bei GM. „Die USA brauchen schnell einsetzbare, wirtschaftliche und lokal gefertigte Speicherlösungen. Unsere Batterien können dabei eine zentrale Rolle spielen.“
Redwood Materials hat erst im Juni mit Redwood Energy ein neues Geschäftsfeld vorgestellt, das Batteriespeicherlösungen für den wachsenden Strombedarf entwickelt – unter anderem für KI-Infrastruktur. Bereits heute betreibt das Unternehmen in Sparks, Nevada das größte Second-Life-Batterieprojekt Nordamerikas: Eine 12-MW/63-MWh-Micro-Grid-Anlage, unter anderem ausgestattet mit ehemaligen GM-Batterien, unterstützt dort die Rechenzentrumsinfrastruktur von Crusoe.
JB Straubel, Gründer und CEO von Redwood Materials: „Der Stromverbrauch steigt in einem beispiellosen Tempo – KI, Mobilität und Industrie treiben diese Entwicklung. Mit GM-Batterien können wir flexible, schnell verfügbare Energiespeicherlösungen anbieten und so die Energie- und Fertigungsunabhängigkeit der USA stärken.“
KI als Stromfresser
Die Notwendigkeit solcher Speicherlösungen ist unübersehbar: Allein Rechenzentren für künstliche Intelligenz könnten laut Prognosen ihren Stromverbrauch in den USA von 4,4 Prozent im Jahr 2023 auf rund 12 Prozent bis 2028 nahezu verdreifachen. Damit steigt auch der Bedarf an Speichersystemen, die Lastspitzen abfedern und Stromausfälle überbrücken können.
GM und Redwood Materials wollen ihre Pläne für die neuen Batteriespeicherlösungen im Laufe des Jahres 2025 weiter präzisieren.
Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 16.07.2025