Gläserner EQC zeigt Besonderheiten des Mercedes-Elektroautos

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit einem gläsernen EQC 400 4MATIC machen Auszubildende von Mercedes-Benz die Technologie des Elektroautos sichtbar. Dabei wurde die linke Hälfte des Fahrzeugs im Originalzustand belassen und die rechte Hälfte mit Schnitten in der Karosserie und im Boden versehen. Dadurch ist der Blick frei auf sonst verborgene Komponenten wie beispielsweise die Batterie. Schnittmodelle einzelner Bauteile, eine Simulation des Ladevorgangs per LED-Lauflicht und eine virtuelle Einblendung der Hochvolt-Komponenten auf einem Tablet-PC vervollständigen das aufwendige Exponat.

Rund 40 Auszubildende aus den Berufsgruppen Kraftfahrzeugmechatroniker, Fahrzeuginnenausstatter, Konstruktions­mechaniker, Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik und Werkzeugmechaniker waren an diesem Projekt beteiligt. Die Beschäftigten kommen aus den Standorten Sindelfingen, Bremen und Rastatt. Inklusive COVID-19-bedingter Unterbrechung hat dieses Team etwa ein Jahr daran gearbeitet, aus einem Spenderfahrzeug und einer Rohkarosse einen gläsernen EQC aufzubauen.

Mercedes-Benz-EQC-Schnittmodell
Mercedes-Benz

Zugleich entstanden zahlreiche beleuchtete Schnittmodelle einzelner Bauteile wie Onboard-Lader, Cockpit, Stoßfänger oder Scheinwerfer. Sie wurden ins große Anschauungsobjekt integriert. Durch diese praktische Arbeit an einem Elektroauto konnten dem aktuellen Jahrgang der Auszubildenden wichtige Lerninhalte vermittelt werden.

Das Laden und Entladen der Batterie wird mit Hilfe eines LED-Lauflichts entlang der Ladeperipherie des Fahrzeugs simuliert. Die Originalbildschirme des EQC wurden so umprogrammiert, dass dort erklärende Bilder und Videos angezeigt und abgespielt werden können. Mit Hilfe einer Augmented-Reality(AR)-Anwendung können zudem auf einem Tablet-PC die Hochvolt-Komponenten virtuell in Aufnahmen des EQC eingeblendet werden.

Mercedes-Benz-EQC-Schnittmodell
Mercedes-Benz

Hier einige Zahlen, Daten und Fakten:

  • Etwa 15 Meter LED-Lichtleiter wurden verbaut.
  • Zur Stromversorgung der LED sind gut 50 Meter Kabel verlegt.
  • In jeweils 36 Stunden haben 3 Azubis 8 Trennscheiben verwendet, um 5 Ausschnitte an der Karosserie zu fertigen. Zusätzlich wurden 23 Gewebe-Schleifbänder verbraucht, um die Schnitte zu entgraten.
  • Die Lackier- und Polierarbeiten dauerten insgesamt rund 50 Stunden.
  • Zum Einsatz kommen 2 Arduino-Microcontroller-Boards mit 3 Relais-Shields für die Steuerung der LED-Streifen und der Verriegelungen sowie der LED-Anzeige an der Ladedose. Der Programmcode beläuft sich auf insgesamt ca. 500 Zeilen.
  • 21 Stunden brauchten die Azubis, um aus drei Leuchtbändern am Heck eines zu machen; in weiteren 18 Stunden wurden unter Einsatz von Dremel und Laubsäge aus zwei Heckleuchten eine.
  • 10 Stunden dauerte es, bis die Rückfahrkamera präpariert war.
  • Insgesamt fand sich das Team in gut 11 Stunden Online-Konferenzen zusammen. Hinzu kamen jeden Morgen etwa 20 Minuten digitales Shop-Floor-Management (Arbeitsorganisation).
  • Für die Umprogrammierung der Bildschirme kommen zwei Mini-PC vom Typ „Next Unit of Computing“ (NUC) von Intel mit 2 Videokonvertern zum Einsatz, deren Programmcode ca. 1500 Zeilen umfasst.
Mercedes-Benz-EQC-Schnittmodell
Mercedes-Benz

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 13.10.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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