Vor gut einer Woche wusste Michael zu berichten: Der Volkswagen e-Golf, eines der beliebtesten E-Autos in Deutschland, kann nicht mehr nach individuellen Wünschen konfiguriert werden. Das Elektroauto wird im Laufe des Jahres vom ID.3 abgelöst, VWs neuester Elektro-Wurf der Golf-Klasse, der im Gegensatz zum e-Golf auf einer dezidierten Elektroauto-Plattform gebaut wird. Nichtsdestotrotz wird der e-Golf noch gefertigt.
Am gestrigen Montag ist in Dresden, in der Gläsernen Manufaktur von VW die Produktion des VW e-Golf wieder angefahren. Dies geschieht zunächst schrittweise und mit Bedacht. Reduzierte Kapazität, als auch deutlich langsamere Taktzeiten stehen auf der Agenda. Teilweise getrieben durch Corona, welches für zusätzliche Herausforderungen in der Fertigungen sorgt. So kommt beispielsweise bei der Fertigung des e-Golf eine Vielzahl von zusätzlichen Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Belegschaft zum Einsatz. Zudem erfolgt der Wiederanlauf entsprechend der fortlaufenden Stabilisierung der internationalen Lieferketten.
“Gesundheit geht bei Volkswagen vor Stückzahl Deshalb kommt es aktuell nicht zu allererst auf die Frage an, wie viele Autos pro Tag gebaut werden können. Wichtiger ist vielmehr: Der gestartete Transformationsprozess in Richtung Elektromobilität nimmt ab heute wieder Fahrt auf.” – Lars Dittert, Standortleiter Gläserne Manufaktur Dresden
In der ersten Phase des Wiederanlaufs werden in Dresden mit reduzierter Geschwindigkeit täglich 18 Stück des e-Golf produziert – das entspricht rund einem Viertel des Fertigungsumfangs vor der Corona-Pandemie. Thomas Aehlig, seines Zeichens Manufaktur-Betriebsratsvorsitzender, gibt zu verstehen: „Der Schutz und die Gesundheit der Beschäftigten haben beim Wiederanlauf Priorität. Volkswagen Sachsen und Gesamtbetriebsrat haben in einer Betriebsvereinbarung dazu klare Regeln festgeschrieben.“
Im Zusammenspiel von Betriebsrat und Unternehmen wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog verabschiedet, um vor dem Virus zu schützen. Dieser sieht etwa konkrete Abstands- und Hygieneregeln vor, die Pflicht zu Mund-Nasen-Schutzmasken in Bereichen, wo Abstände von 1,5 Meter nicht möglich sind, kürzere Reinigungsintervalle, Entkoppelungen von Schichten, um Kontakte zu vermeiden sowie die Aufforderung zur eigenverantwortlichen Temperaturmessung vor der täglichen Arbeitsaufnahme.
Das Fahrzeugwerk in Zwickau und das Motorenwerk Chemnitz starteten am vergangenen Donnerstag mit dem schrittweisen Wiederanlauf. In der Gläsernen Manufaktur Dresden haben die Auslieferungen an Kunden bereits am 20. April begonnen.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 27. April 2020