Energiespeicher aus alten E-Akkus geht in der Johan Cruijff Arena in Amsterdam ans Netz

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Sebastian Henßler
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Bereits 2016 haben wir darüber berichtet, dass Nissan nicht nur Autos herstellen, sondern künftig auch Fußballstadien mit Strom versorgen kann. Zumindest mal eins für den Anfang. So wird die Amsterdam ArenA künftig mit Strom aus wiederaufbereiteten Batterien aus dem Nissan Leaf versorgt. Möglich ist dies durch ein von Nissan und Eaton entwickeltes xStorage Buildings Energiespeichersystem.

Das Projekt wird durch die Kooperation von Eaton, Nissan, BAM, The Mobility House und der Johan Cruijff Arena umgesetzt. Künftig wird die „Johan Cruijff Arena“, Heimat von AFC Ajax in den Niederlanden, die Energieversorgung durch ein Speichersystem aus neuen und gebrauchten Elektrofahrzeugbatterien sichern. Neben den zuvor aufgeführten Partnern wird das Projekt durch Amsterdam Climate and Energy Fund (AKEF) und Interreg in Amsterdam unterstützt. Insgesamt wird eine Leistung von 3-Megawatt zur Verfügung stehen. Das System selbst setzt auf bidirektionalen Wechselrichtern von Eaton und Elektroautobatterien.

Ein Großteil der E-Batterien stammt aus E-Autos und sind damit im gebrauchten Zustand. Ihren CO2-Lebenszyklus haben diese bereits hinter sich, aber dennoch funktionsfähig. Aus diesem Grund sind diese beim Einsatz erheblich nachhaltiger als Systeme mit neuen Batterien. Interessant ist, dass Batteriezllen mit einer Kapazität von 2,8 MWh verbaut sind; entspricht ca. 148 Nissan Leafs.

„Im Falle eines Stromausfalls steht der Arena dank des Batteriespeichers zukünftig eine erhebliche Menge Energie zur Verfügung. Damit erhöht das Stadion seine Versorgungssicherheit und leistet darüber hinaus einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes in den Niederlanden und in Europa. Die Johan Cruijff Arena zählt zu den weltweit innovativsten und nachhaltigsten Stadien und ist Vorreiter bei der Einführung intelligenter Technologien wie dem einzigartigen Energiespeicher-system.“ – Henk van Raan, Director of Innovation bei der Johan Cruijff Arena

Für das Stadion übernimmt der Energiespeicher eine zentrale Rolle und trägt maßgeblich zum Ausgleich von Energieangebot und -nachfrage bei. Die 3 MW Gesamtleistung können vom Speichersystem genutzt werden, um die gewonnene Energie aus 4.200 Solarmodule vom Dach der ArenA zu speichern und nutzen. Die Energie, die dabei gespeichert wird, würde ausreichen, um 7.000 Amsterdamer Haushalte für eine Stunde mit Strom zu versorgen. Vor allem bei Großveranstaltungen sorgt das Energiespeichersystem für Backup-Strom, reduziert den Einsatz von Dieselgeneratoren und entlastet das Stromnetz, in dem es die auftretenden Lastspitzen bei Konzerten verhindert.

The Mobility House stellt die zum Betrieb notwendige Hard- und Softwarelösung zur Verfügung, die die Elektrofahrzeugbatterien intelligent managen. Die dafür notwendigen Schnittstellen zum Energiemanagementsystem der Arena und dem niederländischen Netzbetreiber TenneT wurden von The Mobility House entwickelt und eingebunden. Im nächsten Schritt sollen bis zu 200 uni- und bidirektionale Ladestationen in die Johan Cruijff Arena integriert werden, um Elektrofahrzeuge mittels Vehicle-to-Grid Anwendungen in das Stromnetz einzubinden.

Quelle: Vision mobility – Gebrauchte Fahrzeugakkus versorgen Stadion

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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