EnBW: Trotz E-Auto Boom keine Versorgungslücke im öffentlichen Ladenetz

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EnBW

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Anfang Februar haben wir berichtet, dass der Energiekonzern EnBW, ein Pionier in Sachen Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos, einen „ruinösen Wettbewerb für die Bestandsinfrastruktur“ befürchtet. Grund hierfür sei die neue Ladesäulen-Förderung. Dennoch scheint man nicht von dem Plan abzukommen das eigene öffentliche Ladenetz in 2021 weiter massiv auszubauen. Dies wurde vonseiten des Unternehmens nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des 500. Schnellladestandorts bekannt.

Bis Ende des Jahres sollen es doppelt so viele sein. 1.000 Standorte für ultraschnelles Laden sollen dann im Hypernetz der EnBW vorzufinden sein. Timo Sillober, der als Chief Sales & Operations Officer die Aktivitäten im Bereich Elektromobilität bei der EnBW verantwortet, prognostiziert: „Mit der Verdoppelung der Standorte werden wir bis Jahresende in Deutschland unsere Schnellladepunkte nahezu verdreifachen.“ Bereits Anfang Februar 2021 unterhält das Unternehmen das größte Schnellladenetz Deutschlands und forciert den weiteren Ausbau im urbanen Raum als auch an Fernverkehrsstrecken.

Dabei zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, dass das EnBW-Schnellladenetz bereit sei für die wachsende Zahl neu zugelassener Elektroautos. Laut Kraftfahrt Bundesamt (KBA) hat sich die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Ein Hochlauf, den man bei der EnBW uneingeschränkt positiv sieht:

„2020 steht für den Durchbruch der E-Mobilität. Das bringt natürlich eine massive Nachfragesteigerung nach Lademöglichkeiten mit sich, der wir aber gelassen entgegenblicken. Denn aktuell treibt niemand den Ausbau von Schnellladeinfrastruktur so schnell voran, wie wir. Allein im vergangenen Jahr haben wir 250 neue Standorte mit High Power Chargern (HPC) geschaffen – damit ist knapp jeder zweite neu gebaute Ultraschnelllade-Standort in Deutschland von uns.“ – Timo Sillober, CSO E-Mobilität bei EnBW

Sillober gibt zu verstehen, dass die Zahl der eigenen Schnellladestandorte im vergangenen Jahr auf 450 gewachsen sei. Anfang 2021 liegt man bereits bei 500 Standorten. All dies folgt auf die Zusage, welche EnBW beim Ladenetzgipfel im Dezember 2020 getroffen hat. Dort hat das Unternehmen der Öffentlichkeit einen raschen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zugesagt. Mehr als 100 Millionen Euro investiert das Unternehmen jährlich bundesweit in den Ausbau des Ladenetzes. „Wir schöpfen unser Investitionsprogramm aus und werden damit unser Schnellladenetz konsequent weiter ausbauen. So ermöglichen wir bedarfsgerechtes Laden und können der steigenden Zahl an E-Autos Rechnung tragen,“ so Sillober abschließend.

Quelle: EnBW – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jo Ko:

Ja und wie löst man es? Wieder ein Baustein…man kann alles lösen, man muss nur mal anfangen bzw ein landesweites Konzept fahren. Das sehe ich momentan nicht. Das Problem der Verfügbarkeit von „genug Strom“, das ist nicht mal das Vordergründige Thema. Wo Nachfrage ist, wird es auch ein Angebot geben. Die Frage ist dann eher, woher beziehen wir den Strom und zu welchem Preis. In Frankreich stehen genug Atomkraftwerke oder es wird eben noch eines gebaut. Es bleibt aber offen, wie der Strom dann dahin kommt wo er hin soll. Die Schere zwischen Verfügbarkeit (zu einem wettbewerbsfähigen Preis) / Netzstruktur und Energiebedarf wird in Zukunft noch weiter aufgehen.

alex:

Das netzproblem kann man lösen.
Neue Grundlastfähige Kraftwerke bauen ist aber gegen den Widerstand der militanten Ökolobby
unter einer Grünlinks strukturierten wirtschaftsfeinlichen Regime kaum noch durchsetzbar.
Ohne diese KW wird der erhöhte Stromverbrauch nicht zu decken sein.
das weiss das Regime natürlich und das will es auch.

alex:

Es ist nur eine reaktionäre hochagressive Minderheit die die Autos aus der Stadt treiben wollen.
ich kann das Geschwätz von urbaner Zukunft nicht mehr hören.
Sollen die Autohasser eben aufs Land ziehen wenn es ihnen nicht passt.
Dann können sie sich mit den Kühen auf die Wiese setzen und die natur geniessen.
Die Stadt gehört Allen, auch den Autofahrern.

alex:

Ich bin ja mal gespannt was los ist wenn der E-Auto Boom richtig an Fahrt gewinnt und das wird er zwangsläufig schon durch die Emissionsgesetzgebung.
Wenn es richtig losgeht und ständig Fossile Kraftwerke und AKW,s vom Netz genommen werden
bricht alles zusammen.
Man kann nicht den elektrischen Endergieverbrauch massiv hochfahren und gleichzeitig
die Energieproduktion drosseln.

Norbert Seebach:

Sofern EnBW bei einer vernünftigen Preisgestaltung bleibt ist diese Entwicklung nur zu begrüßen. Die Raubritter bsw. von IONITY können noch so viele Ladestationen bauen -diese werde ich konsequent meiden!

Jo Ko:

Die Kabelinfrastruktur ist doch dafür gar nicht ausgelegt. Bei „richtigen“ Schnellladesäulen werden normal keine PVC Kabel verlegt. Wie will man da nachziehen? Ströme, Temperatur etc, das passt doch alles gar nicht zur aktuellen Netzstruktur?

panib:

„enbw-trotz-e-auto-boom-keine-versorgungsluecke-oeffentliches-ladenetz“ – mein Gott, was für ein lächerlicher Teaser. Der ‚Boom‘ basiert auf einer vergleichsweise kleinen Zahl von E-Autos. Sich hier auf die Schulter zu klopfen, finde ich ziemlich unangebracht.

Markus Doessegger:

Die Urbane Bevölkerung wird dafür sorgen, dass die Städte autofrei und das ÖV-Netz (Tram, Bus, Schnellbahn, Fahrrad, Scooter) so dicht sein werden, dass niemand mehr ein Auto in der Stadt brauchen wird.

An der Peripherie werden Hubs entstehen, wo die Besucher der Stadt ihre BEV’s aufladen können. Und vor Allem keine Schnellladestationen. Niemandem ist gedient, wenn der Aufenthalt in der Stadt 2-5h dauert (ansonsten ich auch gar nicht in eine Stadt gehen muss), sein BEV bereits in 30 Minuten zu 80% geladen wird. Ausserdem müssten Sie da tausende von solchen extrem teuren Stationen bauen. Niemand wird deren Installation und Betrieb berechtigterweise bezahlen wollen, schon gar nicht die Urbane Bevölkerung. Die kWh würde auch entsprechend viel kosten. Da werden Ihre DC Lader in der Stadt wie einsame Oasen in der Wüste versauern.

Wie lange muss es noch dauern, bis die Leute endlich begreifen, dass der ÖV in Zukunft das einzig vernünftige Verkehrsmittel in einer Stadt ist? Die Urbane Bevölkerung wird das Auto in ihrer Stadt nicht mehr akzeptieren und Politiker wählen, die ihre Stadt so konzipieren, wie sie es für richtig halten.

Schnelllader sind ideal und realistisch an den Hauptverkehrsadern. Der Ausbau der privaten Infrastruktur ist hingegen sehr wichtig. Das AC Netz besteht bereits. Es muss ausgebaut, inteligent genutzt und mit nachhaltig erzeugtem Strom versorgt werden. Sobald jeder seine private Ladestation hat, werdern auch seine Freunde automatisch diese Lader benützen können und vice versa. Damit werde ich fast zu 100% keine einzige Schnellladestation brauchen müssen.

Die Zeiten, wo ich mit meinem Auto so irgend eine komische Betankungsstation (egal was betankt werden soll) aufsuchen muss, soll dem 20-ten Jahrundert, dem klassischen Verbrennerzeitalter, angehören. Das wäre nur Erhaltung des Status Quo und demzufolge Stillstand und keine Innovation.

Realist:

Schnelllader sind auch im urbanen Raum Erfolgsvoraussetzung für das E-Auto. Leider wird man da in Vorleistung gehen und Überkapazitäten aufbauen müssen, sonst bleibt die Hemmschwelle zu groß.

Juergen:

Mich würde ja interessieren, ob die mit den 48c pro kw DC-Laden kostendeckend arbeiten.

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