Die Bundesregierung plant, die Förderung für Elektroautos ab 2026 wieder einzuführen – mit deutlich schärferen Vorgaben als in der Vergangenheit. Nach entsprechenden Verhandlungen einigten sich CDU/CSU und SPD im Umfeld des Autogipfels beim Bundeskanzler am vergangenen Donnerstag auf ein neues Fördermodell, das gezielt Haushalte mit geringeren Einkommen und kleinere Unternehmen unterstützen soll.
Kernstück des Programms sei eine überarbeitete Kaufprämie, die zum 1. Januar 2026 starten soll, wie verschiedene Medien berichten. Vorgesehen sei etwa ein Zuschuss von bis zu 4000 Euro für reine Elektroautos mit einem Netto-Listenpreis unter 45.000 Euro. Fahrzeuge oberhalb der Preisgrenze von 45.000 Euro sollen unberücksichtigt bleiben. Damit würde sich das Programm gezielt auf den Massenmarkt ausrichten und Mitnahmeeffekte im Premiumsegment vermeiden.
Gefördert werden sollen ausschließlich Modelle, die weniger als 50 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstoßen. Plug-in-Hybride bleiben ausgeschlossen – ein bewusst gesetztes Signal, nachdem frühere Programme auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor-Anteil begünstigten.
Neu wäre, dass wohl auch der Kauf gebrauchter Elektroautos unterstützt werden soll. Damit würde die Bundesregierung den Einstieg in die Elektromobilität weiter erleichtern, insbesondere für Menschen, die sich bisher kein neues E-Auto leisten konnten. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf erklärte in der Bild, die Prämie solle dafür sorgen, „dass Elektroautos endlich auch in die Stadtviertel kommen, wo sie bisher für viele nur schwer zu finanzieren sind“. Die Auszahlung soll nach der Zulassung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erfolgen.
Finanziert werden soll die Förderung aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) sowie dem EU-Klimasozialfonds. Bis 2029 sollen rund drei Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Ein Teil bislang ungenutzter Haushaltsmittel soll zusätzlich in den Ausbau der Infrastruktur für klimafreundliche Mobilität fließen. Ziel ist es, den Umstieg auf Elektroantriebe sozial verträglicher zu gestalten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie zu sichern.
Soziales Leasing für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen geplant
Im Mittelpunkt des Programms sollen Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen stehen sowie kleine Betriebe, die ihren Fuhrpark elektrifizieren möchten. Nach Angaben aus Koalitionskreisen liege die diskutierte Einkommensgrenze bei etwa 3800 Euro Bruttomonatsverdienst. Offiziell bestätigt ist diese Zahl bislang nicht. Das geplante Modell orientiert sich an ähnlichen Ansätzen in Frankreich und Italien, wo einkommensabhängige Zuschüsse den Absatz erschwinglicher E-Autos bereits deutlich gesteigert haben.
Damit sollen Menschen mit begrenztem Einkommen Elektroautos über staatlich unterstützte Leasingverträge nutzen können, ohne hohe Anschaffungskosten tragen zu müssen. Diese Ergänzung könnte die Reichweite des Programms erweitern und den Marktzugang für neue Zielgruppen schaffen.
Ein Regierungsvertreter betonte, die Unterstützung solle „nicht mehr mit der Gießkanne verteilt, sondern gezielt eingesetzt“ werden. Die neue Struktur reagiert auf frühere Kritik, wonach die alte Förderung vor allem von Käufern mit höherem Einkommen genutzt wurde. Nun soll die Prämie den Absatz bezahlbarer Modelle stärken und zugleich soziale Aspekte berücksichtigen.
Ob die Neuauflage der Förderung den Markt tatsächlich belebt, hängt von der praktischen Umsetzung ab. Entscheidend wird sein, ob die Antragsverfahren beim BAFA vereinfacht und die Mittel zügig ausgezahlt werden.
Quelle: Bild.de – E-Auto-Prämie auch für Gebrauchte! / Auto Motor Sport – So hoch ist die Prämie – und so teuer darf das Auto sein / RND – Kaufprämie für Elektroautos kehrt zurück: Bundesregierung plant neue Förderung ab 2026