Dudenhöffer fordert Strafzahlung auf neue Verbrenner

Dudenhöffer fordert Strafzahlung auf neue Verbrenner
Copyright ©

shutterstock / 1676015203

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer für Benzin- und Dieselautos angeregt. Der Satz solle von derzeit 19 auf 26 Prozent steigen, zitiert ihn „spiegel.de“. Diese Zusatzsteuer würde demnach bei durchschnittlich gut 2500 Euro pro Benzin- und Dieselauto liegen, so der Direktors des CAR-Center Automotive Research. Sie solle zu dem Zeitpunkt greifen, wenn die aktuelle Kaufprämie auf Elektroautos abgeschafft werde. Diesen Schritt hat die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP geplant.

Die erhöhte Steuer würde E-Autos dann indirekt wieder attraktiver machen und den Wegfall der Prämie zumindest teilweise kompensieren, sagt Dudenhöffer. Dabei sei auch einberechnet, dass Fahrzeuge  mit Verbrennungsmotor durch die schrittweise steigende CO2-Steuer ohnehin teurer würden, während die Preise für E-Autos durch Fortschritte bei den Batterien tendenziell fallen dürften. Was den Vorschlag politisch attraktiv machen könnte: Die aktuellen Besitzer der derzeit etwa 48 Millionen Pkw in Deutschland blieben von den höheren Preisen völlig unbehelligt. Belastet würden lediglich Käufer, die sich dann noch einen neuen Verbrenner leisten.

Hintergrund des Vorschlags ist das drohende Ende der Kaufprämien auf Elektroautos. Der aktuelle Boom der Stromer in Deutschland könnte abrupt enden, wenn die Ampel-Koalition – wie derzeit geplant – schon zum kommenden Jahreswechsel Änderungen an der Prämie vornimmt und sie nach 2025 auslaufen lässt, warnt Dudenhöffer in dem Beitrag. Für Autobauer und Ladenetzbetreiber ergebe sich dadurch ein „gesteigertes Investitionsrisiko„. Aktuell sorge die Innovationsprämie von bis zu 9000 Euro pro Fahrzeug für den oft entscheidenden Kaufanreiz. Ohne sie wären E-Autos in vielen Segmenten noch immer erheblich teurer als vergleichbare Benziner oder Diesel. Laut Dudenhöffer beträgt der Preisunterschied oft genug mehr als 8000 Euro.

In anderen Ländern existieren längst Instrumentarien, um Verbrenner teurer und damit unattraktiver zu machen. In Schweden etwa müssten Käufer neuer Benzin- und Diesel-Pkw seit Juli 2018 in den ersten drei Jahren nach der Erstzulassung eine erhöhte jährliche Kfz-Steuer bezahlen, heißt es bei „spiegel.de“. In Deutschland hingegen sei die Kfz-Steuer für Pkw im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch sehr niedrig, wird eine Analyse des Umweltbundesamts zitiert. Eine Einmalzahlung beim Fahrzeugkauf ist im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung nicht vorgesehen.

Quelle: spiegel.de – Autoexperte fordert Strafsteuer auf Verbrenner

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Sebastian Henßler  —  

Wie batteriegepuffertes Schnellladen Netzengpässe umgeht, Standorte abseits von Autobahnen erschließt und Ladeprojekte schneller und günstiger macht.

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Daniel Krenzer  —  

Wer bei einer Ladepause mit dem Xpeng G6 keine Ladestation mit vollem Akku blockieren möchte, muss sich mitunter sehr beeilen.

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Daniel Krenzer  —  

Leichte E-Autos und eine ordentliche Reichweite schließen sich nicht aus, wie unsere aktuelle Topliste zeigt.

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Sebastian Henßler  —  

Plenitude denkt Ladeinfrastruktur als Teil eines Energiesystems. Der Fokus liegt auf Schnellladen, Transparenz und weniger Komplexität für Nutzer.

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Sebastian Henßler  —  

Während Mercedes die Einsparziele beschleunigt, zeigen interne Umfragen Defizite bei Zufriedenheit und Motivation. Der Umbau erhöht den Druck weiter.

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Maria Glaser  —  

Mit den Entscheidungen will der Vorstand das Führungsteam in zentralen Schlüsselbereichen gezielt neu ausrichten.