Dudenhöffer: Batterieantrieb bei Pkw „konkurrenzlos“

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer befürchtet, dass Elektroautos bei Anschaffung und im Betrieb in den kommenden Jahren deutlich teurer werden und deshalb der E-Mobility-Boom ins Stocken gerät. Und es gebe „gleich mehrere Gründe“ für den schwindenden Kostenvorteil von E-Autos, wie Dudenhöffer in einem Interview mit dem RND sagte.

Erstens sind „die Materialien für Batterien, etwa Nickel, Kobalt und Mangan, deutlich teurer geworden“, so Dudenhöffer, was die Kaufpreise ebenfalls erhöhe. Auch die noch bestehende Abhängigkeit von Zellherstellern aus Südkorea und China sieht der Autoexperte mit Sorge und führt sie als zweiten Grund für Kostensteigerungen auf, da er von einem „deutlichen Engpass bei der Versorgung“ ausgeht. Drittens werde „der Strompreis weiter steigen, während andererseits wegen der Rezession deutlich weniger Rohöl benötigt und der Benzinpreis fallen wird“.

Als vierten Grund nennt Dudenhöffer die ab dem kommenden Jahr stetig sinkenden Kaufprämien für Elektroautos, was zum Beispiel dazu führen könnte, dass „ein VW ID.3 rund 10.000 Euro teurer sein wird als ein vergleichbarer Golf mit Benzinmotor“. Andere Länder seien hierbei weiterhin deutlich mehr auf die Förderung der E-Mobilität aus, etwa China und die USA, die „das E-Auto mit eigens geschaffenen Programmen sehr forcieren“.

Sollten sich die genannten Gründe alle bewahrheiten“, wovon Dudenhöffer ausgeht, „werden wir den Hochlauf des E-Autos 2023 oder spätestens 2024 in Deutschland beerdigen müssen“. Der Autoexperte befürchtet weitere negative Effekte, etwa dass in Folge auch der Ausbau der Infrastruktur ins Stocken gerät: „Warum soll ich als Unternehmen Ladesäulen aufstellen, wenn es zu wenig E-Autos gibt, die aufgeladen werden müssen“, so Dudenhöffer. „Wir werden in Deutschland deutlich zurückfallen, nicht nur beim Verkauf, sondern auch bei der Ladeinfrastruktur“.

Mit Unverständnis reagiert Dudenhöffer darauf, dass andere Nationen, etwa China und die USA, „die Elektromobilität massiv ausbauen“, und Deutschland sie ausbremst. „Das schwächt den Industriestandort Deutschland erheblich in seiner Nachhaltigkeitsentwicklung“, sagt er.

E-Fuels im Pkw-Bereich „völlig widersinnig“

Auf synthetische Kraftstoffe als Alternative für nachhaltige Mobilität angesprochen sagt Dudenhöffer, das die Idee der E-Fuels im Pkw-Bereich aufgrund des äußerst schlechten Wirkungsgrads „völlig widersinnig“ sei. Denn damit E-Fuels nachhaltig sind, müssen sie mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, die noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Und für die Produktion von E-Fuels sind sehr energieaufwändige Prozesse notwendig, „mit der Folge, dass nur 10 Prozent des grünen Stroms beim Fahrzeug für die Bewegung ankommen“, so Dudenhöffer, während ein reines E-Auto „eine Effizienz von 80, vielleicht sogar 85 Prozent“ erreiche.

Alles in allem sei der batterieelektrische Antrieb im Pkw-Bereich „konkurrenzlos“, sagt Dudenhöffer. Bei Lkw, Flugzeugen oder Schiffen sehe das anders aus, beim Pkw aber sehe er „überhaupt keine Alternative. Es wäre also geradezu dumm, würde man nun auf andere Technologien setzen.“

Quelle: RND – Autoprofessor Dudenhöffer: „Wir werden den Hochlauf des E-Autos spätestens 2024 beerdigen müssen“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Strbrany:

Wie lange dauert es, 80 Prozent aller Dächer mit PV zu belegen samt nötiger Infrastruktur und wie lange dagegen ein paar Verladeanlagen und ein paar kurze Pipelines bei sonst vorhandener Infrastruktur… Ich kann nur den Kopf schütteln bei soviel Ahnungslosigkeit! Aber das ist ein bei Öko-Idealisten verbreiteter Zustand.

Wolfgang Zdanewitz:

Ich kann es nicht mehr hören, aber tut mir leid Duddenhöver hat keine Ahnung, verkauft es aber immer wieder als Wissen.
Wie ein Börsenguru, das wird steigen, das wird fallen. Nachher kommt es anders und es war alles nicht so gemeint.
Duddenhöver go home und wir schauen mal was kommt. Okay.

Joe Blue:

Wenn dieser Düddenhöfer Autoexperte ist, weiss er sicher auch, dass auch LKW elektrisch fahren werden. Oder hatder Experte die IAA nichtbesucht, wo es vor ElektroLKW nur so gewimmelt hat?

Was die Preise angeht: Die Opec wird schon dafür sorgen, dass der Ölpreis nicht zu tief fällt

Dittmar Krauss:

Was meinen Sie mit diesen Kürzel?
Ich kann dazu im WWW nichts finden.

Frank:

Bei der hohen Menge als Falschaussagen und falsche Vorhersagen ist Herr Dudenhöfer kein Autoexperte mehr. Sein Vorname impliziert deutlich aus welcher Epoche er kommt und wo er sich wohl fühlt.

Und jetzt noch mal ein Funfact zu Teuerung von E-Autos: Alles wird teurer! Bei der Inflation die wir gerade haben, ist das aber kein Geheimnis.

Tobi:

Auch wenn er seine Meinung wie eine Fahne im Wind dreht und wendet…ernst nehmen kann man diesen „Experten“ schon lange nicht mehr.

Daniel W.:

Dass es Deutschland mit der Ernergiewende nicht wirklich ernst meint, ist ja schon beim Ausbau von PV- und Windkraftanlagen zu sehen, da wird behindert und ausgebremst wo es die Lobbyisten wollen.

Deutschland startet immer recht flott, aber meistens nur mit Worten, denen immer weniger Taten folgen bis das Ganze dann erlahmt und nur noch vor sich hin dümpelt – die deutsche Politik ist korrupt, noch mehr als in unseren Nachbarländern, deshalb gibt es fast nur noch Pfusch – im Interesse der Lobbyisten.

Thema Krankenhaus – da müssen die Ärzte und Schwestern in Deutschland etwa die doppelte Zahl an Patienten betreuen oder Thema Rente, fast überall um uns herum bekommen Rentner mehr Geld als hier.

Dieses Ausquetschen der Bürger im Interesse der großen Konzerne hat in Deutschland System und deshalb kommt auch nichts wirklich voran, weder bei den Renten, Schulen, dem Schienenausbau, in Krankenhäusern, Altenheimen, bei der ärztlichen Versorgung usw.- und auch nicht bei der Energiewende.

Jetzt ist auch noch die FDP mit Sunnyboy Lindner als Öko-Bremser in der Regierung und in Bayern lauern schon die Windkraft- und Stromtrassenbremser auf ihre große Chance, da kann man nicht viel erwarten.

Wie schon oft geschrieben, setze ich auf zunehmende Klimakatastrophen – die so oder so kommen – in der Hoffnung, dass die steigenden Milliardenschäden jede Kosten-Nutzen-Rechnung der Lobbyisten über den Haufen werfen wird und die Politiker endlich den Mut finden den Lobbyisten einen Tritt in den Hintern zu geben.

Nur mit weniger Lobbyisten aus den alten fossilen Branchen kann die Energiewende gelingen und auch mit dem Abschied von dem falsch verstandenen „Freiheit für freie Bürger“ – Tempo 120 auf Autobahnen sollte endlich als erstes und deutliches Zeichen umgesetzt werden, damit jedem Bürger klar wird, dass Energie- und Resourcenverschwendung keine Zukunft hat – ebenso wenig das 2-Tonnen-E-Auto für Alle.

Ben:

Obwohl sie nur Allgemeinplätze und Unfug von sich geben.
Da kennste dich als bezahlter VW Troll ja bestens aus FUDavid, was bekommst du eigendlich dafür neben deinem komplett kostenlosem Taycan ?

Läubli:

Alles ist politisch, sozusagen. Welchen Statistiken usw. kann man heute noch absolut vertrauen? Es gibt immer mindestens 2 Ansichten in allen Bereichen – pro und contra eben.

Läubli:

Was ist denn das? „Sollten sich die genannten Gründe alle bewahrheiten“, wovon Dudenhöffer ausgeht, „werden wir den Hochlauf des E-Autos 2023 oder spätestens 2024 in Deutschland beerdigen müssen …solche Texte gibt es ein paarmal hier oben, die sind deutlich contra zur E-Mobilität, wenn dieses Zeugs ein „Neuling“ liest, kauft er sich kein BEV!

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