Mit dem erschwinglichen neuen ë-C3 geht Citroën in den Angriffsmodus in Sachen bezahlbare Elektroautos. Die Launch-Version ist für 23.300 Euro zu haben, in einigen Monaten wollen die Franzosen die Basisversion für 20.000 Euro nachreichen. Der Aufpreis gegenüber vergleichbaren Verbrennern, die bei 15.000 Euro starten, schmilzt somit deutlich, der Kostenvorteil in der Gesamtbetrachtung dank geringerer Treibstoff- und Wartungskosten ist schneller erreicht.
Wie aber hat Citroën – während andere Hersteller darüber klagen, E-Autos nicht kostengünstig produzieren zu können – es geschafft, die Kosten soweit zu senken, dass ein stimmiges Gesamtpaket herauskommt? Denn 320 Kilometer Reichweite für 23.300 Euro, das ist eine Ansage.
Marken-CEO Thierry Koskas hat im Gespräch mit Automotive News Europe verraten, wie dies gelungen ist. Dass die Verwendung einer kostengünstigen LFP-Batterie und die Verringerung der Varianten-Auswahl entscheidend dazu beträgt, ist bereits bekannt. Koskas erklärt die Details: „Wenn wir prüfen, wie wir die Produktionskosten eines Elektroautos senken können, ist das erste, was wir uns ansehen, die Batterie“, so der Citroën-Chef. Bei Verwendung der Nickel-Mangan-Kobalt-Chemie (NMC) für den 44-Kilowattstunden-Akku des ë-C3 hätte das E-Auto etwa 20 Prozent mehr gekostet.
Naturgemäß führt eine günstigere Batterie zu erheblich günstigeren Verkaufspreisen angesichts der Tatsache, dass allein der Stromspeicher bei einem Elektroauto bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten ausmacht, sagte er. „Es ist ziemlich einzigartig, dass Sie eine Komponente haben, die für die Gesamtkosten des Autos so ausschlaggebend ist“, sagte Koskas über Elektroautos.
Citroën hat zudem stark vereinfachte Versionen des ë-C3 im Angebot, mit nur zwei Ausstattungsstufen und keinen Optionen außer der Farbauswahl, so Koskas. „Das macht die Herstellung sehr einfach“, sagte er und betonte, dass die Standardausstattung so kalibriert worden sei, um „alles zu bieten, was der Kunde braucht, aber nichts übertriebenes“. Ein Kniff etwa ist das vom Hersteller so bezeichnete „Head-up-Display“, das wir deswegen in Anführungszeichen setzen, da es seine Informationen nicht auf bzw. optisch hinter die Windschutzscheibe projiziert, sondern auf einem schwarz glänzenden Bereich am oberen Rand des Armaturenbretts anzeigt. Eine herkömmliche Instrumententafel ist in dem Elektro-Kleinwagen nicht verbaut. In der Mitte der Frontpartie schwebt zusätzlich ein 10,25 Zoll großer, farbiger Infotainment-Bildschirm.
Der ë-C3 ist abgesehen vom Dacia Spring preislich bislang ohne Konkurrenz, später in diesem Jahr wird Renault seinen neuen Elektro-5er auf den Markt bringen, ein kleines in Frankreich gebautes Elektroauto, das ebenfalls bei 25.000 Euro eingepreist ist. Der Volkswagen-Konzern will mit E-Autos in dieser Preisklasse 2026 starten und entsprechende Modelle seiner Marken Cupra, Skoda und VW anbieten.
„Ein Wendepunkt für uns“
Koskas verriet auch, dass ab sofort jedes neue Modell von Citroën auch in einer rein elektrischen Variante angeboten werden soll. „Ein Wendepunkt für uns“, wie er sagt. Demnach soll 2025 ein rein elektrischer C5 Aircross erhältlich sein. Die Franzosen rechnen damit, dass 25 Prozent ihres Absatzes aus Elektroautos bestehen werden. Einen noch höheren Anteil erhofft Koskas sich beim ë-C3: „Viele Leute, die bislang nicht daran gedacht haben, elektrisch zu fahren, können dies mit dem ë-C3 machen“, sagt er. Wir sind schon gespannt, was die Verkaufszahlen in einigen Monaten sagen.
Quelle: Automotive News Europe – How Citroen made the C3 a sub-€25,000 EV