Wie Citroën den ëC3 so günstig verkaufen kann

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Citroën

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem erschwinglichen neuen ë-C3 geht Citroën in den Angriffsmodus in Sachen bezahlbare Elektroautos. Die Launch-Version ist für 23.300 Euro zu haben, in einigen Monaten wollen die Franzosen die Basisversion für 20.000 Euro nachreichen. Der Aufpreis gegenüber vergleichbaren Verbrennern, die bei 15.000 Euro starten, schmilzt somit deutlich, der Kostenvorteil in der Gesamtbetrachtung dank geringerer Treibstoff- und Wartungskosten ist schneller erreicht.

Wie aber hat Citroën – während andere Hersteller darüber klagen, E-Autos nicht kostengünstig produzieren zu können – es geschafft, die Kosten soweit zu senken, dass ein stimmiges Gesamtpaket herauskommt? Denn 320 Kilometer Reichweite für 23.300 Euro, das ist eine Ansage.

Marken-CEO Thierry Koskas hat im Gespräch mit Automotive News Europe verraten, wie dies gelungen ist. Dass die Verwendung einer kostengünstigen LFP-Batterie und die Verringerung der Varianten-Auswahl entscheidend dazu beträgt, ist bereits bekannt. Koskas erklärt die Details: „Wenn wir prüfen, wie wir die Produktionskosten eines Elektroautos senken können, ist das erste, was wir uns ansehen, die Batterie“, so der Citroën-Chef. Bei Verwendung der Nickel-Mangan-Kobalt-Chemie (NMC) für den 44-Kilowattstunden-Akku des ë-C3 hätte das E-Auto etwa 20 Prozent mehr gekostet.

Naturgemäß führt eine günstigere Batterie zu erheblich günstigeren Verkaufspreisen angesichts der Tatsache, dass allein der Stromspeicher bei einem Elektroauto bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten ausmacht, sagte er. „Es ist ziemlich einzigartig, dass Sie eine Komponente haben, die für die Gesamtkosten des Autos so ausschlaggebend ist“, sagte Koskas über Elektroautos.

Citroën hat zudem stark vereinfachte Versionen des ë-C3 im Angebot, mit nur zwei Ausstattungsstufen und keinen Optionen außer der Farbauswahl, so Koskas. „Das macht die Herstellung sehr einfach“, sagte er und betonte, dass die Standardausstattung so kalibriert worden sei, um „alles zu bieten, was der Kunde braucht, aber nichts übertriebenes“. Ein Kniff etwa ist das vom Hersteller so bezeichnete „Head-up-Display“, das wir deswegen in Anführungszeichen setzen, da es seine Informationen nicht auf bzw. optisch hinter die Windschutzscheibe projiziert, sondern auf einem schwarz glänzenden Bereich am oberen Rand des Armaturenbretts anzeigt. Eine herkömmliche Instrumententafel ist in dem Elektro-Kleinwagen nicht verbaut. In der Mitte der Frontpartie schwebt zusätzlich ein 10,25 Zoll großer, farbiger Infotainment-Bildschirm.

Citroen-C3-head-up-Display
Citroën

Der ë-C3 ist abgesehen vom Dacia Spring preislich bislang ohne Konkurrenz, später in diesem Jahr wird Renault seinen neuen Elektro-5er auf den Markt bringen, ein kleines in Frankreich gebautes Elektroauto, das ebenfalls bei 25.000 Euro eingepreist ist. Der Volkswagen-Konzern will mit E-Autos in dieser Preisklasse 2026 starten und entsprechende Modelle seiner Marken Cupra, Skoda und VW anbieten.

„Ein Wendepunkt für uns“

Koskas verriet auch, dass ab sofort jedes neue Modell von Citroën auch in einer rein elektrischen Variante angeboten werden soll. „Ein Wendepunkt für uns“, wie er sagt. Demnach soll 2025 ein rein elektrischer C5 Aircross erhältlich sein. Die Franzosen rechnen damit, dass 25 Prozent ihres Absatzes aus Elektroautos bestehen werden. Einen noch höheren Anteil erhofft Koskas sich beim ë-C3: „Viele Leute, die bislang nicht daran gedacht haben, elektrisch zu fahren, können dies mit dem ë-C3 machen“, sagt er. Wir sind schon gespannt, was die Verkaufszahlen in einigen Monaten sagen.

Quelle: Automotive News Europe – How Citroen made the C3 a sub-€25,000 EV

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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perr:

Milliardenschäden durch fehlenden Hochwasserschutz und Retentionsflächen.
Was die E-Mobilität an der Globalen Erwärmung ändern soll, erschließt sich mir nicht.
Immer derselbe Unsinn der kolportiert wird. Das 1,5 Grad Ziel ist willkürlich gewählt und kein wissenschaftlicher Konsens!
*************************************

[Edit: Passage gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

pionierska:

Nein, nur ein Versuch anzuregen, über die Phänomene in der Natur unvoreingenommen nachzudenken.

Die Formulierungen „Indikatoren“ für ein „zutreffendes Bild“ im vorgehenden Kommentar ergeben quasi einen Neoplasmus aber keinen Beweis für eine Kausalität.

Wie bereits gesagt: den Gegenbeweis kann ich auch leider nicht bringen. Ich bin nur skeptisch wenn auf Grund von Indikatoren eine von mehreren möglichen Kausalitäten als DIE einzig zutreffende hingestellt wird.

Dazu bin ich zu naturwissenschaftlich geprägt und lehne Religionen und Ideologien ab.

Wolfbrecht Gösebert:

«Einstein-Zitat»
–> Billiger Versuch, von den weltweiten Folgen der steigenden CO₂-Verbrennung abzulenken! EOD.

Georg Laackman:

Na ja, soviel ist schonmal klar: ein 75 PS-Verbrenner läuft niemals 190. Niemals!
Wunschdenken oder aber Vollgas die Kasseler Berge runter…:-)

Niko8888:

Gut und schön
Aber günstig und LFP heißt vermutlich ohne wärmepumpe und ohne vernünftige Akkuheizung

Damit ist der Wagen nur Zweitwagentauglich und nichts für (gelegentliche) Langstrecke.

Der Verbrauch im Winter wird vergleichsweise hoch sein.

Nur Idealisten, besser verdienende Zweitwagen Kunden und Flottenkunden werden mit diesem Auto glücklich

Alle anderen müssen noch warten

pionierska:

Ein Bild zu erkennen ist das Eine.
Es zu interpretieren das Andere.

Nicht die Erde ist in Gefahr sondern Teile der Zivilisation und generell das Leben. In ca. 500 Millionen Jahren ist es damit vorbei bevor in ca. 5 Milliarden auch der Planet verschwunden sein wird.

“Every fool can know. The point is to understand.“ A. Einstein

Wolfbrecht Gösebert:

„Nichts wird da von Dagobert verharmlost.“

Doch – und von Dir mit der „apokalyptischen Polemik“ und Zukunftsverweis auch gleich wieder!

Die Indikatoren wie „Überschwemmungen“, „Hitzewellen“, „Gletscherschmelzen“, „Korallensterben“, „Starkregenereignisse“ etcpp. reichen schon JETZT für ein zutreffendes Bild!

Merke: „Die Erde ist in Gefahr und wir haben nicht mehr viel Zeit“ (aus »Raumpatrouille Orion«)

Philipp:

Mein eAuto ist bei 180 abgeregelt, das fahre ich aber so gut wie nie. 130 ist die richtige Geschwindigkeit, was auch die Mehrheit auf der Autobahn fährt.
Manche wenige meinen schneller fahren zu müssen und verursachen unverhältnismäßig viel Streß für alle anderen auf den Autobahnen. Streß den man nicht hat, wenn man außerhalb von Deutschland fährt, wo man nirgends schneller als 130 fahren kann.

Warum also ein Auto sinnfrei kostensteigernd auslegen, das man so nur in Deutschland betreiben könnte? Mir fehlt die Argumentation dafür.

pionierska:

Nichts wird da von Dagobert verharmlost.

Temperaturaufzeichnungen sind das eine.
Sie verleiten zu apokalyptischen Reden.
Die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge, insbesondere Kausalitäten sind etwas anderes.

Die Wahrheit wüsste ich auch gern.
In der Zukunft werden wir wohl ein besseres Bild von ihr machen können.

Ralf:

Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit finde ich nicht so prickelnd mit meinem 75 PS Benziner fahre ich auf der Autobahn 130 der kann 190 fahren deswegen finde ich 130 zu wenig um zügig die Autobahn zu benutzen besser wäre 150 abgeregelt

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