Mit über 2,5 Millionen verkauften Autos im letzten Jahr, einschließlich einer halben Million elektrifizierter Modelle, lässt der bayerische Autohersteller BMW seine Konkurrenten, darunter Mercedes-Benz, hinter sich. Um diese führende Position zu halten, setzt BMW auf eine umfassende Neuausrichtung seines weltweiten Produktionsnetzwerks. Das Ziel ist es, dieses gegen Krisen zu wappnen und flexibel auf Marktanforderungen reagieren zu können.
Im Gespräch mit Edison erläutert Michael Nikolaides, der Leiter für Logistikmanagement und globale Strategie bei BMW, die Bedeutung von Integration, Resilienz, Digitalisierung und Innovation für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Er betont, dass die Logistik nicht mehr nur eine unterstützende Funktion, sondern einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellt.
BMW setzt auf eine Strategie der Technologieparallelität, bekannt als „Power of Choice“. Damit bleibt das Unternehmen bewusst flexibel bezüglich des Endes des Verbrennungsmotors und fokussiert sich stattdessen auf die Wahlmöglichkeiten für die Kunden. Nikolaides, der für die weltweite Logistik und das Produktionsnetzwerk verantwortlich ist, sieht die Verbindung dieser Bereiche als Schlüssel zur Flexibilität des Unternehmens.
Die Herausforderungen globaler makroökonomischer und geopolitischer Unwägbarkeiten erfordern demnach ein Umdenken in der Logistik. Die Kontrolle über das Produktionsnetzwerk und die damit verbundene Logistik werde zu einem zentralen Wettbewerbsvorteil. BMW passe sich dieser neuen Realität an, indem es auf eine diversifizierte Antriebstechnologie setzt und 375.000 rein elektrische Autos sowie über eine halbe Million elektrifizierte Antriebe im letzten Jahr verkauft.
Das Unternehmen stellt sich den logistischen Herausforderungen durch eine flexible Produktionsweise, die es ermöglicht, schnell auf Marktschwankungen zu reagieren. Das Stammwerk in München dient als Beispiel für die integrierte Produktion verschiedener Antriebsarten.
Die „Neue Klasse“ ist ein zukunftsweisendes Projekt von BMW, das eine neue Fahrzeugarchitektur einführt und ab 2025 in die Modellpalette integriert wird. Dieses Projekt ist nicht nur eine Hommage an die erfolgreiche Geschichte des Unternehmens, sondern auch ein strategischer Schritt in BMWs neue Ära der Automobilproduktion. Mit Investitionen von über 650 Millionen Euro in das Münchner Werk bekräftigt der Hersteller auch sein Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland.
Local for Local mit eigenem Akku-Werk nahe jeder Fertigungsstätte
Die „Local for Local“-Strategie von BMW zielt darauf ab, die Produktion und Logistik resilienter zu gestalten. Durch die Einrichtung von Produktionsstätten für Akkus in der Nähe der Automobilwerke, wie in South Carolina, Mexiko und China, stärkt BMW seine globale Präsenz und mindert gleichzeitig das Risiko von Lieferkettenunterbrechungen.
Digitalisierung und Innovation sind weitere Säulen der BMW-Strategie. Das Unternehmen setzt auf digitale Zwillinge seiner Werke, um Prozesse zu optimieren und Effizienzen zu steigern. Die Einführung von smarten, autonomen Transportrobotern in der Intralogistik illustriert BMWs Engagement für moderne Technologien. Abschließend betont Nikolaides die Bedeutung von Nachhaltigkeit für BMW. Das Unternehmen strebt danach, seine Logistikprozesse umweltfreundlicher zu gestalten und arbeitet an der Reduzierung seiner CO₂-Emissionen. BMW sieht sich gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern und bleibt optimistisch hinsichtlich seiner Position im globalen Automobilmarkt.
Quelle: Edison – „Wir nennen kein Ausstiegsdatum für den Verbrenner“