Kommt der BMW iX5 REx mit 1000 km Reichweite ab 2026?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Bei BMW galt der Range Extender lange als erledigtes Kapitel. Nun deutet sich eine Kehrtwende an, wie die Automobilwoche berichtet. Interne Überlegungen legen nahe, dass die Technik wieder ins Programm aufgenommen werden könnte. Vor allem China spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Markt für reine Elektroautos schwächelt dort, während EREVs – also Autos mit zusätzlichem kleinen Verbrennungsmotor zum Laden der Batterie – auf wachsendes Interesse stoßen.

Chinesische Marken wie Li Auto haben mit solchen Konzepten große Erfolge erzielt. Das Modell L6 etwa erreicht knapp 1400 Kilometer, allerdings mit einem 60-Liter-Tank und beachtlicher Fahrzeuggröße. In ländlichen Regionen Chinas bietet die Kombination aus Elektroantrieb und zusätzlichem Reichweitenpuffer praktische Vorteile. Auch der VW-Partner Xpeng will noch in diesem Jahr ein erstes Modell mit Range Extender auf den Markt bringen. Die Nachfrage scheint vorhanden.

BMW beobachtet diese Entwicklung genau. Hinter den Kulissen wird geprüft, ob man selbst wieder auf diese Technik setzen sollte. Der iX5 dient dabei offenbar als Testträger. In einer Variante mit Range Extender – möglicherweise unter dem Namen iX5 REx – könnte das Modell ab 2026 verfügbar sein. Die geschätzte Reichweite: rund 1000 Kilometer. Statt auf Laden an der Steckdose zu setzen, liefert ein kleiner Benzinmotor unterwegs Strom für den Akku. Das ändert nichts an der rein elektrischen Fahrweise, vermeidet aber lange Ladepausen.

BMW könnte mit ZF für BMW iX5 Range-Extender zusammenarbeiten

Die Zusammenarbeit mit dem Zulieferer ZF lässt auf eine technisch ambitionierte Umsetzung schließen. Zuvor hatte BMW mit dem i3 REx bereits Erfahrungen gesammelt, sich aber nach einigen Jahren vom Konzept verabschiedet. Die aktuellen Überlegungen zeigen, dass sich Prioritäten verschieben können – abhängig von Marktanforderungen und politischem Umfeld.

Auch außerhalb Chinas scheint der Range Extender neue Relevanz zu bekommen. In den USA etwa gilt das Interesse an klassischen Elektroautos als begrenzt. Gründe sind mangelnde Ladeinfrastruktur, große Distanzen und die Beliebtheit großer Modelle. Ein Auto mit zusätzlichem Benzingenerator könnte hier ein geeignetes Zwischenmodell sein. In Europa wiederum stehen strengere CO2-Vorgaben im Raum. Laut Berylls Consulting könnten EREVs dabei helfen, die Flottengrenzwerte bis 2034 einzuhalten. Entscheidet sich die EU dazu, diese Technik vom Verbrennerverbot ab 2035 auszunehmen, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Modellplanung vieler Hersteller.

BMW hält sich mit öffentlichen Aussagen zurück. Ein Sprecher betont, man beteilige sich nicht an Spekulationen. Gleichzeitig wird eingeräumt, dass verschiedene Technologien regelmäßig auf ihr Marktpotenzial hin untersucht werden. Auch Nutzungsmuster und Kundenwünsche fließen in diese Analyse ein. Der Aufwand zur Integration eines Range Extenders in bestehende Plattformen wird intern offenbar als beherrschbar eingeschätzt.

Während Volkswagen bereits überlegt, entsprechende Varianten des ID.4 oder ID.7 anzubieten, halten sich andere deutsche Hersteller bislang bedeckt. In China dagegen ist der Wettbewerb längst im Gange. Wer dort erfolgreich sein will, muss auf die Bedürfnisse der Käufer:innen eingehen – und das bedeutet aktuell oft: mehr Reichweite, ohne auf Schnellladesäulen angewiesen zu sein.

Die mögliche Rückkehr der Range-Extender-Technologie ist also mehr als eine technische Spielerei. Sie zeigt, wie sich Strategien im Bereich Elektromobilität anpassen müssen, wenn Märkte uneinheitlich reagieren. BMW reagiert offenbar auf diese Signale – mit gezielter Prüfung und möglicherweise bald mit einem konkreten Modell.

Quelle: Automobilwoche – Unternehmenskreise: BMW bereitet Einsatz von Range Extendern vor

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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No Fake:

Ist das Bier in München verdorben oder ist die „neue Klasse“ vorab schon so schlecht. Und war da nicht etwas von Wasserstoff X5 ???

Egon_meier:

Reichweite ist wichtig, sehr wichtig.
Nur ab einem gewissen Punkt sinkt die Bedeutsamkeit aka Grenznutzen. Ich habe WLTP 540 km und wäre nicht bereit, eine relevanten Geldbetrag draufzulegen um 640 oder 740 km zu haben. Wozu? Die Biopausen sind häufiger als der Ladebedarf und das ist die Grenze.

Die Grenze mag bei einigen Nutzungssenarien anders sein (Outback in Australien oder die Kanadisch Pampa) aber dann stellt sich wieder die Frage ob nicht Zug oder Flieger die Alternative wäre.

Voltaire:

Kommt der VW ID 9xy² mit 2173,5 Kilometern Reichweite in Sankt Nimmerlein?

ratta:

rex ist das neue wasserstoff

brainDotExe:

Gerade hierzulande geht es sehr wohl auch um die Überzeugung vom Verbrenner Fans, die für die allermeisten Anwendungsfälle tut es hier auch ein BEV.

Jakob Sperling:

Es geht eben nicht um das Überzeugen von ‚Verbrenner-Fans‘, sondern um brauchbare Lösungen für bestimmte Anwendungsfälle.

brainDotExe:

Wieso, reicht vollkommen aus und ist entspannt. Ich will ja kein Rennen fahren.

Hiasl:

Nur 180? Schwach.

brainDotExe:

Fürs Ausland ggf. interessant, aber hier in Europa und vor allem Deutschland doch eher Nische.
Mit einem Mini Motörchen als REX überzeugt man keinen Verbrenner Fan.

brainDotExe:

Weil die Technik nicht gut genug ist, soll man die Rahmenbedingungen herabstufen?

Aber eher das Gegenteil ist der Fall, da Langstrecke die absolute Ausnahme ist, sind bereits heutige BEV Modelle ohne Probleme artgerecht auf der Autobahn zu bewegen.

Ich fahre meinen i4 meist mit 180 und habe keine Probleme mit der Reichweite.

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