Gemeinsam machen sich BMW Group, BASF SE, Samsung SDI und Samsung Electronics im Rahmen einer branchenübergreifenden Initiative für nachhaltigen Kobalt-Abbau stark. Aus diesem Anlass hat man ein gemeinsames Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo gestartet.
Die vier Unternehmen haben die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt, über einen Zeitraum von drei Jahren zu erproben, wie sich Arbeits- und Lebensbedingungen im Kleinstbergbau in der Demokratischen Republik Kongo verbessern lassen. Hierbei ist festzuhalten, dass sich das Projekt zunächst auf eine Pilotmine konzentriert, in der Kobalt mit nicht-industriellen Methoden abgebaut wird. Die Projektpartner werden nicht Betreiber dieser Mine sein.
Das Projekt ist rein privat finanziert und soll erste Ansätze erproben, welche dazu beitragen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Minenarbeiter sowie umliegender Gemeinden zu verbessern. Die vier Unternehmen versprechen sich davon, insfoern das Projekt erfolgreich ist, die Ansätze langfristig auf weitere nicht-industrielle Minen zu übertragen.
Sicherlich ein richtiger Schritt, gilt Kobalt als ein Schlüsselelement für die Produktion von Batterien für die Auto- und Elektronikindustrie. Die weltweit größten bekannten Reserven dieses Rohstoffes befinden sich in der Demokratischen Republik Kongo. Zu 80 bis 85 % erfolgt die Kobalt-Förderung im Kongo industriell, 15 bis 20 % des Abbaus erfolgen mit nicht-industriellen Methoden.
Etwa der Viertel der Kobalt-Reserven liegen in dem Zentralafrikanischen Land, dass Anfang Januar die Exportsteuer von zwei auf zunächst 3,5 Prozent erhöhen wollte – mit einer Option auf eine Erhöhung auf fünf Prozent, wie Bloomberg berichtet. Ob diese Maßnahme erneut zu einer Preiserhöhung führen wird, bleibt abzuwarten. Denn gleichzeitig will das Land seine Fördermenge erhöhen, um die deutliche gestiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt befriedigen zu können.
In diesem Zusammenhang ist die größte Herausforderung, die Einhaltung von Menschenrechten, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsstandards beim nicht-industriellen Abbau von Kobalt sicherzustellen.
Mit dem Projekt für nachhaltigen Kobalt-Abbau, haben sich mit BMW Group, BASF SE, Samsung SDI und Samsung Electronics erstmalig Partner aus der Automobil-, Chemie- und Elektronikbranche zusammengefunden, um mit einem konkreten Projekt den Problemen bei der Kobalt-Förderung in der Demokratischen Republik Kongo zu begegnen.
Das Pilotprojekt basiert auf einer Machbarkeitsstudie der GIZ und der BMW Group. In die Projektplanung sind unter anderem Erkenntnisse aus Besuchen vor Ort, Interviews mit Stakeholdern sowie Umfragen unter Minenarbeitern und Anwohnern eingeflossen.
Das Projekt soll langfristig auch dazu beitragen, die Ziele weltweiter Initiativen zur Förderung von nachhaltigen Lieferketten zu unterstützen, beispielsweise der Global Battery Alliance (GBA). Des Weiteren hat sich BMW bereits im März 2018 mit einem Londoner Startup zusammengeschlossen, um Blockchain Technologie zu Nutzen, die es ermöglicht den Weg von Kobalt zurückzuverfolgen.
Quelle: BMW AG – Pressemitteilung vom 29. November 2018