BMW eröffnet Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung im Herbst

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Im Herbst will die BMW Group ihr Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing Competence Centre, CMCC) eröffnen, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung. Mit dem jetzt erfolgten Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens liegen demnach nun die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme einer seriennahen Produktion für Lithium-Ionen-Batteriezellen in dem Kompetenzzentrum in Parsdorf bei München vor.

Die BMW Group will dort auf rund 15.000 Quadratmetern die Industrialisierung künftiger Generationen von Hochleistungsbatteriezellen voranbringen. Die Pilotlinie im Kompetenzzentrum ermögliche es, die Wertschöpfungsprozesse der Zelle vollständig zu analysieren und zu verstehen. Das soll dazu beitragen, zukünftige Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend den eigenen Vorgaben zu befähigen und damit die Produktion von Batteriezellen hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter zu optimieren. Eine eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen derzeit aus.

Mit dem Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung in Parsdorf gehen wir den nächsten konsequenten Schritt, um den gesamten Wertschöpfungsprozess für Batteriezellen in seiner Tiefe zu durchdringen“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei der BMW Group. Nach der erfolgreichen Implementierung des Kompetenzzentrum Batteriezelle, BCCC, fokussiere sich BMW jetzt auf die Produktionsprozesse. „Wir sichern die Produzierbarkeit von Lithium-Ionen-Batteriezellen unter Großseriengesichtspunkten bzgl. Qualität, Effizienz und Kosten ab.

Gestaffelter Produktionsstart der Pilotlinie ab Herbst

Die Investitionen für die erste Ausbaustufe Kompetenzzentrums für Batteriezellfertigung betragen rund 170 Millionen Euro. Ungefähr 80 Mitarbeiter werden BMW zufolge am Standort Parsdorf arbeiten. Das Bundeswirtschaftsministerium und das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützen das Vorhaben im Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI (Important Projects of Common European Interest).

Aufgrund der komplexen Technologie erfolgt die Inbetriebnahme der Batteriezellfertigung in Schritten. Der Produktionsstart des CMCC erfolgt im Herbst. In der ersten Phase des Hochlaufs werden die Anlagen für die Elektrodenproduktion installiert und eingefahren. Hier werden Rohstoffe wie Graphit oder Nickeloxide für die Batterieelektroden dosiert und gemischt. Anschließend erfolgt die Beschichtung der Metallfolien und die finale Verdichtung.

In der zweiten Phase werden die Anlagen für die nachfolgende Zellmontage und Formierung installiert. Dort werden die Elektroden mit den weiteren Subkomponenten zu Batteriezellen verarbeitet, formiert und auf ihre Qualität geprüft. Der gesamte Hochlaufprozess erstreckt sich über gut ein Jahr. Im Laufe des kommenden Jahres soll die seriennahe Batteriezellproduktion im Kompetenzzentrum in den Regelbetrieb übergehen.

Zell-Fertigungskompetenz für die Neue Klasse

In Parsdorf will BMW an innovativen Produktionsprozessen und -anlagen arbeiten, die auch in der Serienproduktion eingesetzt werden können. Die BMW Group produziert dort Batteriezell-Muster für die nächste Generation Batterietechnologie, die in der Neuen Klasse zum Einsatz kommen werde. Mit der Neuen Klasse will das Unternehmen im elektrischen Antrieb einen großen Technologie-Sprung vollziehen. Die Energiedichte der künftigen Generation an Lithium-Ionen Zellen soll deutlich erhöht und die Kosten beim Materialeinsatz und in der Produktion gleichzeitig gesenkt werden. Das CMCC soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Konsequenterweise werde der Betrieb in Parsdorf über regenerativ erzeugten Strom erfolgen, u.a. erzeugt über Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Gebäudes. Die Stellplätze im Parkhaus sind mit Ladeinfrastruktur ausgerüstet.

Mit dem CMCC vervollständigen wir unser Know-How entlang der Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Batteriezelle über die Fertigung von Modulen und Antriebskomponenten bis zum Verbau fertig montierter Hochvoltbatterien in unseren Fahrzeugwerken“, so Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei der BMW Group, weiter. Analog zum BCCC im Bereich Zellforschung soll mit der seriennahen Fertigung in Parsdorf eine Instanz für die Batteriezellproduktion entstehen. „So können Experten der BMW Group auf Augenhöhe mit den Zellherstellern diskutieren und Prozesse und Technologien optimieren.

Die BMW Group bezieht die Batteriezellen für ihre E-Autos von führenden Zellherstellern. Die weitere Wertschöpfung erfolgt beim Automobilhersteller, also die Zellvorbereitung, Modul- und Hochvoltbatterieproduktion. Die Produktion von E-Antriebskomponenten verteilt sich im Produktionsnetzwerk der BMW Group auf zahlreiche Standorte. So werden Hochvoltbatterien, Batteriemodule und -komponenten in Deutschland in den Werken Dingolfing, Regensburg und Leipzig produziert. Weitere E-Antriebsumfänge sind im Werk Spartanburg in den USA und im Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China angesiedelt.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 23.05.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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