Auto-Abos sind inzwischen deutlich günstiger

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Das Angebot an Auto-Abos in Deutschland wächst – und mit dem steigenden Wettbewerb sinken die Preise. Der Anteil von Elektroautos ging dabei jedoch zuletzt zurück, wie der „Auto Abo Report 2025“ der Faaren Group zeigt. Dafür wurden mehr als 10.000 Abo-Abschlüsse von 270 verschiedenen Modellen analysiert.

Bei Auto Abos sind – anders als beim klassischen Leasing – sämtliche im Nutzungszeitraum anfallenden Kosten außer dem Treibstoff oder Strom für den Betrieb inkludiert. So ist unter anderem die Versicherung Bestandteil des Preises, ohne dass die eigene Schadensfreiheitsklasse eine Rolle spielt. Zudem können Auto-Abos oft für deutlich kürzere Laufzeiten abgeschlossen werden – in der Regel sechs bis zwölf Monate, wie der Report zeigt.

Hat ein solches Auto-Abo im Jahr 2023 noch durchschnittlich 634 Euro gekostet, so waren es im vergangenen Jahr laut Berechnungen von Faaren nur noch 563 Euro. Das liegt vor allem daran, dass der Anteil der Abos zwischen 200 und 399 Euro im Vorjahresvergleich von 28 auf 36 Prozent angestiegen ist. Faaren berechnet zudem einen Faktor, der den Preis eines Autos ins Verhältnis zur Abo-Rate stellt. Umso niedriger dieser Faktor ist, desto wirtschaftlicher ist ein Abo für die Nutzer. Auch dieser Wert sank von 2023 auf 2024 von 1,45 auf 1,31 im Schnitt – und gegen Jahresende sank er sogar unter 1,2. Und wie die Automobilwoche berichtet, gibt es inzwischen sogar Angebote mit einem Faktor unter 1,0.

Nachfrage nach E-Autos dürfte steigen

Der Anteil von Elektroautos ist im Vorjahresvergleich bei den Abos deutlich zurückgegangen. Betrug er 2023 noch 30 Prozent, waren es im Jahr darauf nur noch 18 Prozent. Hier dürften wie bei Mietwagen auch Restwert-Problematiken eine Rolle spielen. 52 Prozent der Auto-Abo-Nutzer tätigten ihre Buchung dafür übrigens per Smartphone, wobei der Anteil umso höher ausfiel, je jünger die Nutzergruppe war. Elektroautos hingegen waren interessanterweise eher bei älteren Nutzern beliebt als bei jüngeren. Fast drei Viertel aller Auto-Abo-Nutzer waren Männer.

Die drei beliebtesten Modelle waren dem Report nach der Toyota Yaris Cross, der Ford Focus sowie der Toyota Aygo X. Ein (reines) Elektroauto schafft es indes nicht auf die ersten zehn Plätze. 47 Prozent der Abos betrifft dabei SUV-Modelle, die Kompaktklasse als zweitbeliebteste Kategorie liegt mit 18,3 Prozent schon deutlich dahinter. Im Vorjahr waren es bei den SUV nur 36,4 Prozent.

Bei Faaren rechnet man damit, dass der Anteil an Elektroautos bei Auto-Abos wieder steigen dürfte – und dass generell die Nachfrage nach Abos weiter wachsen sollte. CSO Julian Wolter schreibt im Fazit: „Strengere CO₂-Richtlinien der EU zwingen Hersteller, die Zulassungen von Elektroautos zu erhöhen. Gleichzeitig verstärken äußere Einflüsse wie die anhaltende Rezession in Deutschland, eine handlungsunfähige Politik, Unsicherheiten aus den USA und schwere internationale Konflikte die Verunsicherung der Konsumenten. Unternehmen und private Haushalte investieren überlegter und agieren folglich flexibler.“

Quelle: Faaren Group – Auto Abo Report 2025 / Automobilwoche – Stärkerer Wettbewerb: Preise für Auto-Abos deutlich gesunken

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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egon_meier:

Früher hieß das Langzeig-Leasing und war für Leute gedacht, die unbedingt ne Karre brauchten aber nicht kreditwürdig waren.
Heute ist das das Auto-Abo eine beliebte Überbrückungsmöglichkeit.

Der Pool an Fahrzeuge speist sich aus BEV, die nicht zum Verkauf stehen – warum auch immer – und der ist begrenzt und damit teuer.

Vincent:

Ich kann Rene da nur zustimmen. Die Auto-Abos werden teurer. Liegt aber vermutlich auch daran, dass es noch keine große Konkurrenz gibt. Einige schränken ihr Angebot an Sportmitglieder ein, andere wiederum haben sehr lange Lieferzeiten. Auch die Kilometer Pakete einzelner Anbieter sind unverschämt. Also hat man letztendlich die Wahl der Qual.
Ich finde es auch immer beeindruckend, wie viel Geld man Menschen abknüpfen kann, wenn man das Auto vor die Haustür stellt. Flexibilität ebenso Fehlanzeige.
Für mich zählt eine schnelle Verfügbarkeit und ein angenehmer Fahrzeugwechsel, weil sich Bedürfnisse halt auch mal ändern und dann möchte ich nicht hören „Ihr Vertrag mit der Kompaktklasse läuft noch 5 Monate, Sie können die Klasse nicht wechseln“. Daher zieht es mich zu einer großen Mietwagenfirma mit grün-gelben Logo. Da profitiere ich von einer riesigen Flotte, schnelle Verfügbarkeit und einfachem Wechsel.
Aber günstig ist keiner, auch die nicht.

Tim:

Ich stimme Rene voll und ganz zu. Die Anzahl der Anbieter hat sich leider wieder reduziert und die übrigen schöpfen ihre neue Marktnacht voll aus. Leider ist der Artikel ein reiner Werbeartikel, der die Realität nicht widerspiegelt.

Rene:

Kann ich so nicht bestätigen.
Nach meiner Erfahrung werden Autoabos teurer.

09/2023 ein Abo abgeschlossen, Auto neu, 33k Neupreis, 20tkm frei, 379€ monatlich
09/2024 wollte ich ein Anschluss Abo machen, auch wieder neues Auto in derselben Preiskategorie, nur noch 15tkm frei und 459€ monatlich.

Kurzum, hab mir dann ein Auto gekauft. Das ist es nicht mehr wert. Was tatsächlich stimmt, es werden mehr „günstige“ Autos in das AboModell integriert, während man 2023 auch noch verstärkt versucht hat Autos im Oberklasse Segment zu platzieren.

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