Analyse: 33% aller PHEV-Verkäufe in 2021 entfallen auf 10 Modelle

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Bei Plug-In-Hybriden (PHEV) blickt man mit 1.022.400 Fahrzeugen, welche zugelassen wurden, auf ein Wachstum von über 67% im vergangenen Jahr. Durchaus eine Ansage. Auch, wenn Plug-In-Hybride wohl in Zukunft eine eher untergeordnete Rolle spielen werden. Automobil-Analyst Matthias Schmidt geht für kommendes Jahr unter anderem davon aus, dass PHEV von E-Autos deutlich abgehängt werden.

Nichtsdestotrotz haben diese insbesondere im vergangenen Jahr eine wichtige Rolle für die Elektrifizierung in Europa gespielt. Grund genug ein wenig genauer hinzusehen. In den ersten acht Monaten des Jahres waren die Teilzeitstromer den reinen E-Autos überlegen. Wobei der Start für die E-Autos auch nicht gerade fair verlief. Mussten sich diese von ihrem Absatz-Schlusssprint aus Dezember 2020 für die Erfüllung der CO2-Flottenlimits erholen. Im weiteren Verlauf des Jahres kamen die E-Autos jedoch immer näher heran und überholten schließlich den Absatz der PHEVs kumulativ während der ersten 9 Monate. Betrachtet man das Gesamtjahr 2021 zeigt sich, dass E-Autos gegenüber Plug-In-Hybriden um die 168.000 Einheiten mehr absetzen konnten.

Jedoch geht Schmidt davon aus, dass wir zu Beginn des Jahres zunächst einen Rückgang der E-Auto-Absatzzahlen sehen werden. Plug-In-Hybride hingegen dürften beim Absatz wachsen. Zurückzuführen sei dies auf den Jahresendspurt der Automobilhersteller im vergangenen Jahr, um die CO2-Emissionsziele zu erreichen. Aus diesem Grund wird das erste Quartal 2022 wohl auch etwas ruhiger anlaufen, bevor E-Autos hinsichtlich ihrem Absatz ab Q2/2022 wieder das Ruder an sich reißen werden.

Grund hierfür ist sicherlich auch die strengere Betrachtung von Plug-In-Hybriden und deren Bedeutung für den Klimawandel. Hatten wir in diesem Artikel: „Europäische Union will Plug-In-Hybride genauer unter die Lupe nehmen“ bereits etwas genauer betrachtet. Die EU wird ab Dezember 2022 jedes Jahr die realen Kraftstoffverbrauchsdaten veröffentlichen, um den Unterschied zwischen der durchschnittlichen Typgenehmigung und den realen CO2-Emissionen für die Neufahrzeugflotte jedes Herstellers aufzuzeigen. Spätestens dann haben PHEV auf dem Papier nicht mehr die Oberhand.

Im vergangenen Jahr und sicher auch noch in 2022 werden die Teilzeitstromer weiterhin ihre Zielgruppe finden. Vor allem, da das Angebot im Bereich der Plug-In-Hybride schon deutlich größer ist, als das an reinen Elektroautos. Ersichtlich wird dies, wenn man die Top-10 der abgesetzten PHEV in 2021 betrachtet, diese zeichnen sich zusammen für „nur“ 33% des gesamten Plug-In-Hybrid-Absatzes in 2021 verantwortlich. Dies teilweise noch zu relativ gleichen Anteilen:

  1. Ford Kuga – 44.749 Einheiten
  2. Volvo XC40 – 40.722 Einheiten
  3. Peugeot 3008 – 40.486 Einheiten
  4. Mercedes GLC – 36.070 Einheiten
  5. BMW 3er-Serie – 35.214 Einheiten
  6. Volvo XC60 – 29.946 Einheiten
  7. Mercedes A-Klasse – 29.273 Einheiten
  8. BMW X1 – 26.992 Einheiten
  9. Renault Captur – 25.673 Einheiten
  10. Seat/ CUPRA Leon – 23.213 Einheiten

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study: December 2021 / Full-Year 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Helmuth Meixner:

Ein besonderer Grund dürfte für E-Mobile sprechen die einen Verbrenner, einen E-Motor und zusätzlich eine Stromlademöglichkeit haben.

Das hier:

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_91677360/unwetter-in-deutschland-tausende-menschen-ohne-strom-elbe-fuer-grosse-schiffe-gesperrt.html

Hat man Strom kann kan sein Auto für alltäglich Kurzstrecken laden.
Hat man keinen Strom mehr läßt man den Verbrenner an und haut ab, wo kein Strom mehr in Meer sein kann.
Kann man mit einem BEV nicht mehr abhauen ist die Wallbox wassergekühlt. und man kann ihr beim Absaufen zusehen.

Helmuth Meixner:

Immer hin haben phev noch einen richtigen Motor an Bord. Man stelle sich nur vor, Northstream könnte kein ÖKO-Gas liefern. Was wird den aus aus? Wir könnten zu wenige Grünstromautos laden.
Und diese Klima. Das könnte nicht wenden!
da lese ich geade auch das noch: https://www.t-online.de/nachrichten/id_91670370/nord-stream-2-und-geldwaesche-vorwuerfe-gegen-manuela-schwesigs-landesregierung.html
Mein Gott. Wann kommt der Nuklearkrieg endlich? Und die vorherigen Diesel- und Benzinpanzer, die das verhindern sollen? Ist nun sogar Putin beteiligt?

Helmuth Meixner:

Aha!
Und warum werden diese Wagen dann gekauft?
Von Leten die u.U. NICHT IHR Fahrprofil haben dürfen, sondern so fahren müssen, wie Sie es können. Dazu genügt etvl. ein Trabi. Der fährt auch ohne Akkus. ALLE MÜSSEN GLEICH fahren. Dort wo es kaum Strom gibt. Oder Autos. Oder Bananen! Hauptsache gleich! Warum? Wir sind in Deutschland einem Land wo sich Jeder um Jeden kümmert. Früher heißen solche Leute Spießerbürger die sich um Nachbarn kümmern.

Nick8888:

Das Problem der PHEVS:
wenn jemand zu Hause laden kann macht der PHEV im Vergleich zum EV keinen Sinn und wenn jemand nicht zu Hause laden kann macht er erst recht keinen Sinn

Insofern eher was für die Nische, sobald die 0,5% Regel für Dienstwagen entfällt.

Bernhard Reichensperger:

Und wo bleibt der Mitsubishi Outlander und die nicht erfassten 67% phev?

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