2021 wurden knapp ein Drittel aller E-Autos in Deutschland zugelassen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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1.190.741 Elektroautos wurden im vergangenen Jahr in Europa zugelassen. Was seinerseits einem Wachstum von über 63% im Vergleich zum Gesamtjahr 2020 entspricht. Eine Ansage. Auch bei Plug-In-Hybriden (PHEV) blickt man mit 1.022.400 Fahrzeugen, welche zugelassen wurden, auf ein Wachstum von über 67%. In beiden Fällen setzt sich Deutschland hinsichtlich absoluter Absatzzahlen an die Spitze Europas. Beim prozentualen Wachstum schaut es ein wenig anders aus.

Wie Automobil-Analyst Matthias Schmidt in seinem Jahresrückblick 2021 aufzuzeigen vermag, ist Deutschland immens von Bedeutung, wenn es darum geht elektrifizierte Fahrzeug an den Mann oder die Frau in Europa zu bekommen. Bei reinen Stromer konnten 355.961 Einheiten (+83,3% ggü. Vorjahreszeitraum), bei Teilzeitstromer 325.439 Einheiten (+62,3% ggü. Vorjahreszeitraum) abgesetzt werden. Durch dieses Wachstum war es Deutschland möglich einen Marktanteil von 30,8% für elektrifizierte Fahrzeuge im Allgemeinen sowie 29,9% für E-Autos und 31,8% für PHEV zu beanspruchen. Zu den darauffolgenden Nationen besteht ein massiver Abstand.

So folgt auf Rang zwei der Nationen Großbritannien, welche einen Gesamtabsatz von 190.727 Stromer sowie 114.554 Teilzeitstromer verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr ist Großbritannien in beiden Segmenten über 70% gewachsen, beansprucht allerdings „nur“ 13,8% des Absatzes an elektrifizierten Fahrzeugen für sich. Kombiniert mit Frankreich, welche auf Rang drei stehen, kommen beide Länder auf einen Gesamtabsatz von 27,5% und damit immer noch hinter Deutschland. Im Detail zeigt sich, dass Frankreich bei reinen E-Autos ein Wachstum von 46,1% gegenüber dem Vorjahr auf 162.106 Fahrzeuge verzeichnen konnte. Das Wachstum bei Plug-In-Hybriden mit 89,1% spricht da schon eher Bände, brachten die Franzosen es hier auf 141.788 Einheiten.

Rein prozentual betrachtet mussten die Niederländer mit einem Rückgang von 12,1% auf 64.268 Elektroautos eine Schlappe am E-Automarkt hinnehmen. Konnten hierfür aber bei PHEV durch ein Wachstum von 94,7% (31.033 Fahrzeuge) glänzen. Das größte Wachstum – rein prozentual betrachtet – legte Griechenland in 2021 bei reinen Stromer hin. Diese konnten ein Absatzplus von 231% verzeichnen. Allerdings in absoluten Zahlen betrachtet nur 2.168 E-Autos, die ihrerseits in ganz Europa gerade einmal zu einem Marktanteil von 0,2% führten. Auch bei PHEV stehen die Griechen mit einem Absatzplus von 240,8% prozentual ganz vorn – absolut brachte man es mit 4.771 Teilzeitstromer allerdings auch nur auf einen Anteil von 0,5% am Gesamtmarkt.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study: December 2021 / Full-Year 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Raymond:

In die Niederlande ist der Subventionsbetrag jedes Jahr abfallend, aktuell sind es €3.350 und der Pott ist schon nach 2 Wochen ebbe. Muss man wieder warten bis Januar 2023.
Konkurenzfälschung und ich als Ottonormalverbraucher werde mir nie ein irgendwie vernünftiges neues E-Auto kaufen können. Brüssel hätte die Deutsche Subvention nie erlauben dürfen, aber wahrscheinlich spricht da bei mir der Neid heraus als Niederländer.

Raymond:

Da bin ich auch gespannt. Als Niederländer schaue ich mit ein bisschen Neid zu die Gold umrandete Förderung die es in Deutschland gibt.

Hans-Werner:

Das sieht erstmal so aus als ob in Deutschland der e-Auto Markt ein Selbstläufer wäre und weiter sein wird.
Die Zahlen alleine ohne Anteil der Förderung, der je Land dem Käufer angeboten wird, sind daher nur eine Momentaufnahme und somit relativ zu sehen.
Viele kaufen oder leasen sich in Deutschland ein e-Auto primär wegen der Förderung denke ich. Wenn diese reduziert wird oder ggfs. ganz entfällt wird es m.E. anderst aussehen. Es sei denn die e-Fahrzeug Preise gleichen sich entsprechend dem vergleichbaren Verbrennermodell – so es dieses dann noch gibt – zunehmend an.

Frank:

In den Niederlande wurde die Förderung reduziert, dann fallen auch die Zulassungszahlen und in den fehlenden 29 Länder (Europa) ist die Subvention zu gering, selbst bei Strompreise von 9Cent/kWh (incl. aller Grundgebühren, Abgaben, Zählerkosten…..)

Philipp:

Interessant wäre für mich, wie viele der in Deutschland neu zugelassenen 7 Monate nach Erstzulassung noch in Deutschland sind.

Ich habe keine Idee, wieviele sich einfach einen Neuen mit voller Förderung bestellen und den Alten für Null Verlust (oder aktuell möglicherweise Gewinn) dann ins Ausland weiterverkaufen.

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