Ampel-Streit: FDP will CO2-Grenzwerte aufweichen

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Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min

In der Bundesregierung tobt ein heftiger Streit um Flottengrenzwerte bei CO2. Während das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium eine Verschärfung innerhalb der EU ablehnt, macht sich das Bundesumweltministerium und grüner Leitung für die vom EU-Parlament geforderte Erhöhung des Zwischenziels von 55 Prozent auf 75 Prozent bis 2030 stark. Das berichtet „electrive.net“ unter Berufung auf verschiedenen Quellen. Die Differenzen sollen nun in einem Koalitionsausschuss zur Sprache kommen.

Wie es in dem Bericht heißt, hatten sich Beamte beider Ministerien zunächst darauf geeinigt, in Brüssel für ehrgeizigere Zwischenziele beim CO2-Ausstoß neu zugelassener Fahrzeuge einzutreten. „Wir benötigen mehr Ambitionen vor 2030“, zitiert „spiegel.de“ aus einem gemeinsamen Papier. 75 statt 55 Prozent weniger im Vergleich zu 2021 sollten Neuwagen in Deutschland im Jahr 2030 ausstoßen dürfen.

Diesen wichtigen Satz hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins die Führung des Verkehrsministeriums nun streichen lassen. Gleiches gilt demnach für die Aussage, es müssten Zwischenziele geschaffen werden. Statt höherer Klimaziele sollen jetzt lediglich „die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Flottenzielwerte ab dem Jahre 2030“ unterstützt werden.

Damit würde das Haus von Bundesverkehrsminister Volker Wissing die eigentlich von der Koalition vereinbaren Klimaziele für Neuwagen abschwächen. Im Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien festgehalten, dass „gemäß den Vorschlägen der Europäischen Kommission“ im Verkehrsbereich in Europa 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zugelassen werden sollen. „Entsprechend früher wirkt sich dies in Deutschland aus“. Diesen Passus will Wissing nun offenbar nicht mehr einhalten.

Zudem wurde im Verkehrsministerium offenbar ein weiterer wichtiger Satz eingefügt: Ab 2035 sollen auch „nachweislich nur mit E-Fuels betankbare Fahrzeuge“ zugelassen werden können, heißt es. Anfang Januar hatte Wissing sich in einem Interview gegen den Einsatz von E-Fuels im Pkw ausgesprochen und damit die FDP-Parteilinie verlassen. Unter anderem hatte er dabei vom Kauf von Verbrennern abgeraten.

Auch bei E-Fahrzeugen hat Wissing offenkundig entscheidend korrigiert. Laut „spiegel.de“ strichen Beamte seines Ministeriums bei der Zielmarke von 15 Millionen BEV im Jahr 2030 (im Koalitionsvertrag war noch die Rede von „vollelektrischen Fahrzeugen“) das Kürzel BEV und fügten stattdessen „Elektrofahrzeuge“ ein. Als solche gelten bislang allerdings auch Plug-in-Hybride. Diese Änderung würde ebenfalls eine massive Abschwächung der Klimaziele bedeuten.

Bei den Grünen geht nun die Sorge um, die Koalitionsziele könnten nicht eingehalten werden. Die Umweltgruppe des Europäischen Rats tagt dem Vernehmen nach im März. Bis dahin müsse Deutschland zu einer einheitlichen Position kommen, heißt es.

Quelle: electrive.net – Bundesministerien uneinig bei CO2-Flottengrenzwerten

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Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Draggy:

Müsst ihr euch wirklich so sehr verarschen lassen?
Die Energiewende wird von den Konsis, Öl, Kohle und Atomlobby bis aufs Messer bekämpft, mit allen Mitteln gebremst und verunglimpft.
Und dann schlagen die selben Hochverräter vor, dass sie zum Lohn für den Schaden den sie Anrichten noch Milliarden in ihre Vetternwirtschaft über AKWs bekommen?

Die Energiewende scheitert nicht, weil es nicht geht, sondern weil die alten Lobbys und deren gekaufte Politiker sie scheitern lassen.
Fraglich ist wie viele Leute sich da verarschen lassen.

Denn weiter auf AKW setzen heißt eben nicht, völlig überalterte und oft mehr als 20 Jahre über ihre geplante Lebensdauer im betrieb befindliche AKW einfach weiter laufen zu lassen. Die AKW wurden abgeschaltet weil sie fertig sind. Wenn die noch „sicher“ zu betreiben gewesen wären, dann wären die alle noch am Netz.

Auf AKW zu setzen heißt, dass wir jetzt mit der Planung für neue AKW beginnen würden und bestenfalls in 10 Jahren wären die dann Fertig, in der Praxis verzögert sich das ganze oft nochmal um weitere Jahre. Sprich in 15 bis 20 Jahren hätten wir dann nach einer Vervielfachung der Staatsschulden ein paar AKW, die dann auch wieder Öl und Gaskraftwerke als Puffer brauchen, weil AKW nur linearen Strom liefern, aber gute 40% unseres Bedarfs nur am Tag da ist.

Und noch wichtiger, sie müssten sofort Wind und PV Verbieten. Sie hören richtig, verbieten, nicht nur die Förderung einstellen, nicht nur keine öffentlichen Projekte mehr zulassen, nein sie müssen den Betrieb dieser Anlagen hart verbieten, auch private, bestehende Anlagen abbauen und wieder zu >90 Fossilen zurück. Warum? Weil die Erneuerbaren heute bereits bei unter 5 Cent für Wind, und unter 10Cent für PV sind, die würden also die AKW mit ihren Wahnsinnskosten einfach aus dem Markt drücken, und selbst wenn wir das mit Wahnsinssubventionen ausgleichen, dann würdest du trotzdem die AKW nicht nutzen können, da die Leute lieber erstmal von ihrer eigenen PV anlage Strom nehmen und die AKWs nicht einfach nur in der Nacht eingeschaltet werden dürfen.

Und das alles wofür?
Wir hatten bereits 2020 die 50% Erneuerbaren erreicht, im ersten Halbjahr sogar 56%, hätte die CDU ihre Finger still gehalten hätten wir sogar die 60% am Ende von 2020 locker schaffen können. Und mit dem groben 5% Wachstum der Vorjahre wären wir dann in den 10 Jahren die ein AKW zum Bau braucht bei >90% und könnten uns um die letzten Lücken kümmern.
Das alles zu einem Bruchteil der Kosten und mit einem Netz, dass dank natürlicher Redundanz nicht dauernd ausfällt.

Und noch was, der Atomlobby geht es garnicht darum AKW zu bauen bei uns, die Netzbetreiber wollen alle keine AKW haben, und die wissen warum, es geht darum, die Energiewende scheitern zu lasse und dann mit dem Propagandafinger darauf zu zeigen um in anderen Ländern neue AKWs zu bauen und damit nochmal Steuerbillionen in private Seilschaften zu leiten.

Deswegen, fallen sie nicht auf die AKW Extremisten rein, schauen sie sich die ganzen Verhältnisse offen und ehrlich selbst an und lassen sie nicht vorführen.

Draggy:

Die Lärmbelästigung aller, an denen man vorbei fährt, die Abgase, die auch bei E-Fuels nicht „sauber“ sind.

Daniel W.:

Mal genauer den Artikel lesen, es ging nur um den Feinstaub, den der Partikelfilter sammelt.

Beim Betrieb kann es in sehr schmutziger Luft tatsächlich zu einem geringer Ausstoss von Partikeln kommen, allerdings muss die Filter von Zeit zu Zeit freigebrannt werden.

Reinigt der Diesel wirklich die Luft?

Während der Filter freigebrannt wird, entweichen an die 200.000 Partikel/cm³. Bei normaler Fahrt fällt die Belastung jedoch auf weit unter 10.000 Partikel/cm³.

Wenn wir also wissen, dass ein Auto bei hoher Feinstaubbelastung (50.000 Partikel/cm³) unterwegs ist und selbst bei gleichmäßiger Fahrt beispielsweise 15.000 Teilchen/cm³ emittiert, dann wird die Luft in diesem Moment tatsächlich sauberer. Regeneriert es jedoch gerade seinen Dieselpartikelfilter, dann erhöht es damit selbst an „schmutzigen“ Tagen die Partikelbelastung.

(Quelle: auto-motor-und-sport.de – 19.09.2019)

Der Diesel ist aus Klima- und Gesundheitsgründen out, da helfen jetzt auch keine Partikelfilter mehr.

Raymond:

Wirklich, die Deutsche Energiewende ist fraglich. Abschalten der Atomkraftwerke wo alle andere Mitgliedstaaten der EU Neue bauen, und der Umstieg auf Gas von Herr Putin. Wunderbar!

Ted:

So ich habe Recherchiert, AutoMotor und Sport hat getestet, einfach mal Googeln, ein guter. Moderner Diesel Säubert sogar die Umgebungsluft. Leute die einfach mal hier einen Daumen nach oben geben und nichts Recherchiert haben sind meines Erachtens genauso kurzsichtig und auf einem gewissen Stand stehen geblieben wie Du, Sorry aber das kann ich nicht anders sagen!
Einfach mal Schlau machen bevor man was Schreibt!

Ted:

Dann sieh Dir die Sendung Automobile an ( Zeitpunkt nicht mehr bekannt) dort wurde mit einem Audi getestet in einem Luftdichten Zelt, es wurden die Emissionswerte und Luftqualitätswerte getestet, außerhalb des Zeltes und innerhalb des Zeltes mit laufendem Motor, Ergebnis war das innerhalb des Zeltes bessere Luft war als außerhalb in der Stadt! Ist glaube ich schon so 2-3 Jahre her als es mit den Abgaswerten und Luftmessungen in den Städten in aller Munde war, es war sehr Interessant! Also nicht vermuten sondern ausprobieren, ich glaube auch nicht das man sich heutzutage noch mit einem Modernen Diesel mit einem Schlauch im Auto umbringen könnte, vielleicht Recherchiert ja mal einer.

Draggy:

Man weiß nicht wer einem mehr an den Strich geht, die FDP und ihre Korrupte Spendenpolitik, bei dem alles nach dem größten Bestecher ausgerichtet wird, die Grünen, die ein negatives Rückrad haben und sich wie kleine Kinder am Arm von der FDP durch die Regierung ziehen lassen. Oder die SPD, die nun seit dem Ende von Rotgrün nichts anderes mehr ist als ein Mitläufer, der sich hinter den Anderen versteckt.

Und dann wundern sich alle 4 1/2 große Parteien wieder warum Leute zu Schwätzerparteien wie der AFD rennen oder irgendwelchen Verschwöhrungsdeppen nachlaufen.

Draggy:

Die CDU und ihre Konsis verhindern die Energiewende. der Lauf wurde bereits 2018 Unterbrochen, 2020 haben wir bei 50% erneuerbarem Strom den Höhepunkt erreicht und sind nun nach etwa 5% bis 10% mehr Erneuerbarem Anteil der Jahre davor wieder in einem leichten Rückschritt. Die Grünen haben 2022 überhaupt erst die regierungsgeschäfte aufgenommen, die Auswirkungen davon werden wir vor 2023 nur in wenigen Fällen sehen.

Es also den grünen vorwefen zu wollen ist also einfach nur Minderbemittelt. Auch wenn es viele Vergessen, die Auswirkungen vom Mist bauen kommen immer erst nach einer Verzögerung.

Draggy:

Schön das du nicht fragst, der den Atommist bezahlen darf, das geht natürlich immer aus Steuergeldern, aber wehe wir machen mal was richtig, nein das darf nicht sein. Ein hoch auf den Atompfusch.
Solange wir für 50% des gesammten in Europa exportierten Stroms verantwortlich sind und deine tollen Franzonsen für 20%, brauchen wir nicht von zukaufen reden.

Und das sie auf den Trick mit dem Diesel reingefallen sind wundert mich garnicht. Das „sauberer“ bezog sich nur auf Feinstaub, welcher im Abgas eines E6 und E7 Diesels niedriger ist als in einer Stadt mit viel Verkehr, zumindest wenn der Motor nicht zu kalt, die Außentemperatur nicht zu warm oder zu kalt, die Stadt zu hoch liegt, der Diesel grad gas gibt oder sonst eine Ausrede eintritt, warum die Partikelfilter jetzt wieder abgeschaltet werden dürfen.

Das Hauptproblem des Abgases, nämlich das GAS, bleibt bestehen. Da kommt keine saubere Atemluft raus, sondern im allerbesten Fall fossiles CO² + Stickstoff aus der Ansaugluft. Aber in der Realität ist auch immer NOx in guter Menge mit dabei, was einfach bei Verbrennung unter hohem Druck normal ist.

Sie müssen schon mal überbrüfen ob sie Dinge auch richtig Verstehen, CO², NOx, Feinstaub und Lärm sind jeweils eigene Baustellen beim Verbrenner.
So ist CO² ein Problem fürs Klima aber nicht für die Innstädte, NOx und Feinstaub für die Innenstädte aber nicht fürs Klima und beides sind generell Umweltthemen.

Marcel:

Typisch FDP
1+

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