Eichrechtskonforme Wallboxen gewinnen an Bedeutung, weil sie eine präzise Erfassung der geladenen Strommengen ermöglichen. Das betrifft Situationen, in denen steuerliche Nachweise erforderlich sind oder ein Dienstwagen zu Hause geladen wird. Auch in Wohnanlagen, in denen mehrere Nutzer:innen eine Ladeeinrichtung verwenden, sorgt eine exakte Messung für Klarheit. Vor diesem Hintergrund wurden zwölf Modelle vom ADAC untersucht, die speziell für solche Anforderungen entwickelt wurden. Die Prüfungen konzentrierten sich auf Sicherheit, Bedienbarkeit, Funktionsumfang und den Umgang mit sensiblen Daten.
Zu Beginn der Auswertung stand die grundlegende Funktionalität im Mittelpunkt. Die getesteten Wallboxen absolvierten die elektrische Sicherheitsprüfung ohne Auffälligkeiten und arbeiteten im praktischen Einsatz zuverlässig. Mehr als 900 einzelne Ladevorgänge mit verschiedenen E-Autos führten zu keinem einzigen Abbruch. Damit bestätigte sich, dass die Basistechnik bei allen Modellen auf stabilem Niveau liegt. Unterschiede zeigten sich erst in der Detailbetrachtung, insbesondere bei der Ausstattung, der Nutzerfreundlichkeit und den digitalen Schnittstellen.

Die KEBA KeContact P40, die mit der Gesamtnote 1,6 bewertet wurde, setzte sich im Test an die Spitze. Sie kombiniert eine unkomplizierte Bedienung mit einer Ausstattung, die im Alltag wenige Fragen offenlässt, wie der ADAC urteilt. Die App gilt als leicht zugänglich, und das durchdachte Kabelmanagement mit eigener Steckergarage erleichtert den Umgang im täglichen Einsatz. Diese Gesamtkonstellation aus Preis, Funktion und Komfort führte dazu, dass die Wallbox im Ranking den vordersten Platz einnahm.
Unmittelbar danach folgen zwei Modelle, die auf unterschiedliche technische Konzepte setzen, aber mit derselben Bewertung abschlossen: die ABB Terra AC und die Charge Amps Dawn Professional DE. Die ABB setzt auf ein Display, das Nutzer:innen zentrale Ladeinformationen direkt an der Wallbox anzeigt. Die Dawn Professional DE verfolgt einen anderen Ansatz und stellt sämtliche Daten ausschließlich über eine App bereit. Beide Systeme überzeugten in der Praxis, unterschieden sich jedoch beim Energiebedarf im Standby-Modus. Während die Charge-Amps-Wallbox mit 3,6 Watt besonders sparsam arbeitet, liegt die ABB Terra AC mit 5,7 Watt höher. Der Vergleich verdeutlicht, wie unterschiedlich Hersteller den Energieverbrauch im Ruhezustand interpretieren und umsetzen.
Wenn gute Ladeleistung von Sicherheitslücken überschattet wird
Deutlich kritischer verlief der Test für die DaheimLader Business von New Inergy. Obwohl die Wallbox beim Laden selbst keine Probleme zeigte, traten gravierende Sicherheitslücken auf. Die Prüfenden konnten an der Hardware Passwörter und WLAN-Zugangsdaten auslesen. Weitere Tests offenbarten zusätzliche Schwachstellen, die sogar den Zugriff auf das Backend des Herstellers ermöglichten. Diese Befunde führten zu einer deutlichen Abwertung und schließlich zur Gesamtnote 5,0, womit die Wallbox im Ranking auf den letzten Platz rutschte.
Der Hersteller reagierte eigenen Angaben zufolge schnell: Die Wallbox wurde vorübergehend aus dem Verkauf genommen, Software-Updates wurden bereitgestellt und betroffene Kunden informiert. Auch wenn dieser Umgang als professionell beschrieben wurde, änderte dies am Testergebnis nichts. Die Sicherheitsrisiken standen im Vordergrund, und der zusätzlich hohe Standby-Verbrauch von 7,8 Watt verschlechterte den Gesamteindruck weiter.

Parallel zu den Bewertungen gibt die Untersuchung Hinweise, welche Funktionen beim Kauf einer eichrechtskonformen Wallbox besonders hilfreich sein können. Eine Exportfunktion für Ladedaten erleichtert Abrechnungen erheblich, insbesondere bei Dienstwagen oder gemeinschaftlich genutzten Installationen. Ebenso kann eine stabile Netzwerkanbindung über LAN, WLAN oder Mobilfunk den Komfort steigern, da sich Einstellungen und Informationen bequem aus der Ferne abrufen lassen. Ein gut gelöstes Kabelmanagement bleibt zudem ein praktischer Vorteil im Alltag, da es die Handhabung übersichtlicher macht und Unordnung vorbeugt.
Der vollständige Vergleich der Modelle zeigt insgesamt, dass die grundlegende technische Zuverlässigkeit bei allen geprüften Wallboxen gegeben ist. Die relevanten Unterschiede entstehen heute eher im digitalen Umfeld, bei der Bedienbarkeit und im Niveau der Datensicherheit.
Quelle: ADAC – Pressemitteilung per Mail







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