ADAC: Viele Elektroautos sind „(voll) langstreckentauglich“

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ADAC

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Fehlende Langstreckentauglichkeit wird noch immer häufig als Nachteil von Elektroautos aufgeführt. Die bevorstehende Urlaubssaison hat der ADAC zum Anlass genommen, über 80 Elektroauto-Modelle auf ihre Reisefähigkeit zu untersuchen.

Für die Auswertung haben die Experten die im ADAC Ecotest ermittelte Reichweite zu Grunde gelegt. Sie fließt im Urlaubs-Szenario mit 90 Prozent in die Berechnung ein, da Reisende spätestens mit einem Rest-Akkustand von etwa zehn Prozent die Ladesäule ansteuern. Dazu wurde die Reichweite addiert, die unter Idealbedingungen während einer 20-minütigen Pause am Schnelllader nachgeladen werden kann. Das ergibt die „Gesamtreichweite“, die der ADAC als Maß für die Langstreckentauglichkeit definiert hat.

Spitzenreiter in der ADAC Auswertung ist der Hyundai Ioniq 6 mit 77,4 kWh großem Akku und Heckantrieb, der es mit einem Ladestopp auf eine Gesamtreichweite von 931 Kilometer bringt. Lucid Air (859 Kilometer), BMW iX (835 Kilometer), Mercedes EQS (825 Kilometer) und EQE SUV (806 Kilometer) sowie Polestar 2 (801 Kilometern) erzielen in den getesteten Ausführungen jeweils eine Reichweite von über 800 Kilometer.

Als „voll langstreckentauglich“ stuft der Mobilitäts-Club alle Fahrzeuge ein, die mit einem Ladestopp eine Gesamtreichweite von über 750 Kilometer schaffen. Dies gelang im ADAC Test bislang 13 Elektroautos. 42 weitere Fahrzeuge sind mit Reichweiten zwischen 750 und 500 Kilometern als „langstreckentauglich“ beziehungsweise „langstreckentauglich mit etwas längerer Ladezeit“ zu bewerten. 14 E-Autos bescheinigt der Club eine „bedingte Langstreckentauglichkeit“ mit 500 bis 400 Kilometern Reichweite.

Mit Kleinwagen wird’s auf Langstrecken mühsam

Nur 14 der bislang mehr als 80 getesteten Stromer, hauptsächlich Kleinwagen mit entsprechend kleinen Akkus sowie kleine E-Transporter, sind laut ADAC mit einer Reichweite von unter 400 Kilometern mit einem Ladestopp konstruktionsbedingt als „kaum langstreckentauglich“ anzusehen. Schlusslicht ist der Fiat 500e mit 23,8-kWh-Akku, der trotz Nachladen nur auf 233 Kilometer kommt.

Verbraucher sollten beim Kauf eines Elektroautos nicht nur auf die Batteriegröße, sondern auch auf den Stromverbrauch und die Ladedauer achten. Außerdem sollte das Fahrzeug eine Akku-Vortemperierung bieten – im Idealfall automatisch über das Navigationssystem und manuell aktivierbar. Ein richtig temperierter Akku ist beim Schnellladen unter kalten Bedingungen für eine möglichst hohe Ladeleistung entscheidend. Die Hersteller fordert der ADAC außerdem auf, die WLTP-Reichweiten nicht nur bei warmen, sondern auch bei kalten Außentemperaturen anzugeben, um größere Transparenz zu schaffen. Die vollständigen Ergebnisse des Tests sind beim ADAC zu finden.

Quelle: ADAC – Pressemitteilung vom 03.07.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Egon_meier:

Wo haben sie denn sowas gelesen? Ich lese seit ewigen Zeiten sehr viele bev-foren mit und diese Behauptung ist mir nirgendwo untergekommen.

Natürlich geht es.

Ulrich Sancken:

Ich kenne niemanden, bei dem das nicht geht. In welchem Forum lesen Sie denn soetwas? Mein E-Auto stammt von 2020 (ID3 first edition) und auch ich kenne solche Probleme nicht.

Harald:

BMW i4, bestimmt mit einer guten Ausstattung…..
Mir ist ein Alltagsauto für rund 75.000€ oder mehr viel zu viel.
Bei 50.000€ sollte Schluss sein, da wird die Auswahl aber schon sehr dünn.
Klar, wenn ich den BMW als Firmenwagen fahre, stört mich der Preis nicht.

Hondo:

Trickserei mit den Reifen, damit Tesla schlecht abschneidet, oder wie kann man das verstehen?

Good old fellow:

Was ist denn das für eine Diskussion? Was spielt es denn für eine Rolle, ob man privat oder beruflich unterwegs ist? Es geht um Reichweite und um die Laderei zwischendurch. Der beruflich Fahrende kann ja laden wo er möchte, weil es vom Unternehmen bezahlt wird. Der Selbstzahlende muss schon aufpassen wo er lädt. Und ob jemand nur 1x im Jahr größere Strecken fährt und es für denjenigen relevant ist, beurteilt auch nur derjenige. Wer zufrieden ist, kann das gerne sein. Ich genieße mein e-Auto bei kürzeren Strecken und regional durchaus, lade dann ausschließlich zuhause. Bei größeren Fahrten – und ja die kommen vor – fängt der Käse doch an (habe ich weiter unten beschrieben). Wir sind eine 700km-Strecke mit zwei Autos gefahren: einem e-Auto und einem Diesel. Der Diesel war nicht nur deutlich schneller am Ziel, sondern sogar noch preiswerter. Nein liebe e-Autofahrer, ihr braucht nicht beleidigt zu sein.

Good old fellow:

Oh doch, das hat mit Realität zu tun. Bei größeren Strecken sucht das Auto für einen die Ladesäule aus und führt im Navi dorthin. Allerdings sollte man vorher schon genau schauen, ob man für diese Ladesäule ein Abo, einen Vertrag, eine Karte hat. Dann sollte man schauen, mit welchem Abo man bei einer Partnerladesäule welchen Tarif hat. Das ist nervig. Und wenn man mal etwas schneller unterwegs sein möchte und sich die Reichweite verringert, dann wird einen neue Ladesäule vorgeschlagen und die Rechnerei fängt von vorne an. Ok, dem Außendienstmitarbeiter oder Dienstwagenfahrer, dem das Laden bezahlt wird ist das egal. Ich habe den Eindruck, dass es mancher e-Auto-Fahrende als persönliche Beleidigung ansieht, wenn darüber kritisch berichtet wird. Da kommt schon mal das Stammtisch-Argument „bist du schon mal Elektroauto gefahren“. Man muss die ganze Laderei nicht auf Teufel komm raus schönreden. Es ist wie es ist: besch…..!
Und noch vorweg: ich fahre ein e-Auto eines deutschen Premiumherstellers. Ein chines.Auto kommt doch gar nicht in Frage. Die Bedienung dieser Pling-pling-Autos ist eine einzige Katastrophe, die Assistentsysteme sind grottenschlecht. Und selbst die Ausstattung, die tatsächlich komplett daherkommt, lässt einen bei genauerem Testen nur lächeln und die Augen verdrehen. Allenfalls derjenige, der vorher noch nicht ein gescheites Assistenzsystem oder auch eine gut funktionierende Sitzbelüftung oder -massage usw. hatte, frohlockt über diese Ausstattung ohne zu wissen, wie es wirklich besser geht.

Carsten Schlipf:

Wir haben einen Tesla und einen Hyundai. Ist bei beiden absolut kein Problem. Wüsste auch nicht warum das überhaupt ein Problem sein sollte? Beim E-Auto is die Klimaanlage völlig unabhängig vom Motor.

Luni:

„Gedankenspiele“ ? nicht ausschließlich, durch meinen Job konnte ich angefangen vom Tesla Model X so um 2015/16 bis hin zum Audi E-Tron einiges selber fahren. Mittlerweile bin ich in Rente und stehe dem BEV nicht nur negativ entgegen. Hatte mir sogar den ID3 vorbestellt, nach der ersten Besichtigung jedoch schnell wieder zurück genommen. Seit dem beschäftige ich mich recht intensiv mit BEV. Im näheren Umfeld gibt es zwei Personen die in der Batterie Entwicklung arbeiten und mehrere Tausend Kilometer durch ganz Europa das Lidar System getestet haben. Das eigenartig ist, das keiner ein BEV privat gekauft hat sondern aktuell wieder ein Benziner. Die Antwort ist dann, in der jetzigen Entwicklungsphase nein. Nur weil ich nicht jedes einzelne Problem selber erlebt habe gibt es sie. Die BEV Foren sind voll davon, von BEV Fahrern berichtet. Warum kaufe ich mir kein BEV, obwohl ich fast kostenlos laden könnte und alle negativ Punkte außer acht gelassen. Weil mir schlicht weg keiner in meiner Preisklasse um 45tsd gefällt. SUV und E.M. fällt raus, was bleibt noch? Warten was BMW mit seiner neuen Klasse im 3er Segment bringt.

Michael Neißendorfer:

Da muss ich leider passen und die Frage hier in der Runde weitergeben, den Fall, das zu benötigen, hatte ich noch nicht.

Birger:

Das mit den Heizen und Laden zugleich ist eine ernst gemeinte Frage von mir, da ich sehr oft lese in Foren, das dies nicht geht. Oder gibt es da Unterschiede? Würde mich wirklich interessieren. Bei dem ID 4 scheint es ja zu gehen. Vielen Dank im voraus für die ehrliche Antwort.

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