1.099 Kilometer mit einer Akkuladung legt E-Lkw von Futuricum zurück

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Futuricum

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In einem gemeinsamen Weltrekord-Projekt konnten die drei Partner DPD Schweiz, Continental und Futuricum den GUINNESS WORLD RECORDS™-Titel in der längsten gefahrenen Strecke eines E-LKW ohne Zwischenladung für sich vereinnahmen. Insgesamt 1.099 Kilometer legte der E-LKW zurück, jedoch nicht unbedingt unter realistischen Alltagsbedingungen.

Die Mitteilung der Unternehmen gibt zu verstehen, dass für den Rekord ein E-LKW eingesetzt wurde, der bereits seit einem halben Jahr im Lieferverkehr eingesetzt wird. Damit konnte man unter Beweis stellen, dass nachhaltige, energie- und kosteneffiziente Elektromobilität in der Transportbranche kein Mobilitätskonzept von morgen, sondern bereits heute Realität auf den Straßen Europas ist.

Tauchen wir ein wenig in die Details ein. Zum Einsatz kam ein Futuricum-Truck, welcher für DPD Schweiz im Regionalverkehr im Einsatz ist. „Für DPD Schweiz haben wir einen Volvo FH auf einen E-Antrieb umgerüstet. Nun hat der 19-Tonner über 680 PS und mit einer Kapazität von 680 Kilowattstunden die größte LKW-Batterie Europas an Bord“, erklärt Adrian Melliger, Geschäftsführer der Designwerk Products AG, dem Unternehmen hinter der Marke Futuricum.

Des Weiteren hat man auf Reifen von Continental gesetzt, welche mit besonders niedrigen Rollwiderstand dahergekommen sind. Diese spielen nicht nur beim Rekord eine entscheidende Rolle, sondern auch im Alltag, wie Hinnerk Kaiser, Leiter der Reifenentwicklung Bus- und Lkw-Reifen bei Continental, zu verstehen gibt: „Unsere LKW-Reifen bieten hohe Laufleistung sowie ausgesprochen niedrigen Rollwiderstand. Das sind die wesentlichen Eigenschaften zum wirtschaftlichen Betrieb von elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen. Der EfficientPro ist ein bewährtes Modell, das insbesondere für Langstreckentransporte entwickelt wurde und bei dem die Reichweite und ein geringer Rollwiderstand im Vordergrund steht.“

Gefahren wurde der Weltrekord in der Nähe von Hannover auf dem Hochgeschwindigkeitsoval des Contidrom, der hauseigenen Teststrecke von Continental. Es ist eine 2,8 Kilometer lange, ovale Teststrecke. Insgesamt absolvierten zwei Fahrer in Schichten von je 4,5 Stunden insgesamt 392 Runden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h, was einem realistischen Durchschnittswert im alltäglichen Einsatz entspricht. Die Wetterbedingungen waren bei Beginn 14 Grad Aussentemperatur und nur rund 23 Grad Bodentemperatur nicht ideal. Zusätzlich blies der Wind mit durchschnittlich 18 km/h und Böen mit bis zu 40 km/h. Nach 23 Studnen Fahrt konnte der Elektro-Lastwagen die längst gefahrene Strecke – ohne Zwischenladung – mit 1.099 gefahrenen Kilometer für sich beanspruchen.

Mit dem Rekord haben die Partner ein gemeinsames Zeichen für eine Zukunft mit nachhaltigen Antrieben im Lieferverkehr gesetzt und die Alltagstauglichkeit heutiger Technologien demonstriert. Nun gilt es die E-Mobilität im Lieferverkehr noch weiter in den Alltag hineinzutragen.

Quelle: Futuricum – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„… Man könnte ganz ohne Akku fahren. Bergab.“

Klar – aber das Patent zum Schwerkraftantrieb hat „damals“ sicher schon Trevor Milton für Nikola eingereicht … :P

Helmuth Meixner:

Aber klar doch, geeinigt! Mit wem? Mit was? Nicht mehr ganz neu aber: https://www.eurotransport.de/artikel/erfolgreich-mit-wasserstoff-taeglich-10-000-kilometer-in-der-schweiz-11183476.html

Helmuth Meixner:

Nicht unter realitschen Bedingungen steht da. Nicht gelesen? „In einem gemeinsamen Weltrekord-Projekt konnten die drei Partner DPD Schweiz, Continental und Futuricum den GUINNESS WORLD RECORDS™-Titel in der längsten gefahrenen Strecke eines E-LKW ohne Zwischenladung für sich vereinnahmen. Insgesamt 1.099 Kilometer legte der E-LKW zurück, jedoch nicht unbedingt unter realistischen Alltagsbedingungen.“

Man könnte ganz ohne Akku fahren. Bergab.

Farnsworth:

Die LKW Hersteller haben sich doch schon darauf geeinigt ab 2040 nichts mehr mit Verbrenner zu verkaufen. Dann muss der Spediteur eben gucken, welche Alternative am Günstigsten ist.

Aber die schnellsten Einsparungen könnten wir mit dem Verzicht auf unnötige Transportwege erreichen.

Farnsworth

Peter Bigge von Berlin:

BEV-Lieferverkehr wird nahe Zukunft werden. Das elektrische Antriebspinzip hat viele Vorteile bei LKWs und selbst die Betriebskosten sollten viel niedriger liegen als beim Verbrenner, da Lieferunternehmen Industriestrom beziehen können, welcher viel günstiger ist, und die Energiekosten das Teuerste an einem LKW ist.
Das Mehrgewicht soll dabei um die 3 Tonnen liegen, welches durch eine neue EU-Verordnung für alternative Antriebssysteme bei LKWs keinen Verlust an Gesamtladekapazität bedeutet.
Durch Beseitigung dieser Abgasschleudern ist allen geholfen.

Martin:

Natürlich wäre die Reichweite unter Realbedingungen deutlich geringer, aber es wurde ja auch ein umgerüsteter Verbrenner und aktuelle Batterietechnik eingesetzt. Da besteht jedoch noch genug Optimierungspotential, so dass Spielereien wie Wasserstoff und Oberleitungen jetzt schon absehbar keine Chance haben werden.

Interessant wären jetzt noch Angaben zur Kostensituation. Im Speditionsgewerbe hat schließlich keiner etwas zu verschenken. Da geht es nicht um Emotionen, das sind Kaufleute. Sobald die TCO eines Elektrofahrzeugs unter denen eines Verbrenners liegt, wird umgeschwenkt, vorher nicht (außer einigen wenigen Imageträgern). Bedeutet aber, sobald die Zahlen stimmen, wirds Öko. Und zwar ohne nötige Prämien, Apelle oder gar Verbote. Fazit: Es dauert, aber es kommt. :-)

Anonymous:

Glückwunsch!!!

Weiter so, daß stimmt für eine BEV Zukunft zuversichtlich

RIP Wasserstoff ;-)

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