VW eröffnet Labore für Forschung an Batteriezellen

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Wolfgang Plank
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Volkswagen hat heute in Salzgitter nach eigenen Angaben eines der modernsten Labore für Batteriezellen-Forschung und -Entwicklung in Europa eröffnet. Das Unternehmen baue seine Kompetenzen in der Batterietechnologie damit weiter aus und mache den nächsten Schritt zur Entwicklung und Produktion von eigenen Batteriezellen für die Elektromobilität, heißt es in einer Mitteilung. In insgesamt vier Laboren werde in den Bereichen Zellentwicklung, Analytik und Tests geforscht. Volkswagen investiert demnach rund 70 Millionen Euro in die Anlagen.

Der Standort Salzgitter zeige, wie die Transformation der deutschen Automobilwirtschaft von konventionellen Antrieben zur E-Mobilität gelingen kann, sagt VW-Technik-Vorstand Thomas Schmall. „Wir siedeln Spitzenforschung an und schaffen damit als Vorreiter der Branche die Arbeitsplätze von morgen.“ Die Zukunftstechnologien Batterie und Laden rückten als Schlüsselfelder der Konzern-Strategie erneut in den Fokus.

„Wir treiben die Vorbereitungen für unsere eigene Zellfertigung mit aller Kraft voran“, so Schmall weiter. Die neue Einheitszelle für das Volumensegment soll ab 2025 vom Band laufen. Bis 2030 will der VW-Konzern in Europa gemeinsam mit Partnern sechs Zellfabriken mit einer Produktionsleistung von 240 GWh betreiben. In Salzgitter werden perspektivisch Zellen mit einer Jahreskapazität von 40 GWh gefertigt. Die neue Einheitszelle soll die Batteriekosten um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Das Kompetenzzentrum in Salzgitter zeichnet für die konzernweite Materialerprobung, Freigabe-Prüfungen, Qualitätssicherung und Serienüberwachung von Zellen für Elektroauto-Batterien verantwortlich, heißt es. Aktuell sind demnach von den rund 500 Beschäftigten des „Center of Excellence“ (CoE) Batteriezelle in Salzgitter etwa 160 mit der Zellentwicklung beschäftigt. Bis Ende 2022 soll das CoE auf mehr als 1000 Beschäftigte anwachsen – davon rund 250 für die Erforschung, Analyse und Entwicklung von geeigneten Zellmaterialien und -formaten.

In Salzgitter stehe eines der weltweit wenigen Raster-Elektronen-Mikroskope zur Erkennung von Lithium zur Verfügung, heißt es. Zu weiteren Ausrüstung gehört demnach ein hochautomatisiertes Prüffeld, um beim schnellen Laden und Entladen Zellen auf Leistungsfähigkeit und Alterungserscheinungen hin zu testen. Im Test befinden sich unter anderem Zellen, die binnen 12 Minuten von 5 auf 80 Prozent Akkuleistung geladen werden können.

Quelle: VW – Pressemitteilung vom 13. September 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Kurt Werner:

Auch mit viel Anstrengung kann ich hier kein Problem erkennen. VW investiert in die Forschung und Entwicklung von Batteriezellen, um in diesem Segment unabhängiger zu werden.
Im Bereich der Batterietechnik wird es noch viele Innovationen geben. Warum soll VW nicht mit dabei sein? Sicher wird es zu mehr Wettbewerb kommen. Aber Leute, gerade Wettbewerb bringt die Elektomobilität weiter nach vorne. Schließlich gibt es nach wie vor andere Antriebstechnologien, die zur Elektromobilität in Konkurenz stehen. Alles was dazu beiträgt diese Technologie nach vorne zu bringen, ist grundsätzlich positiv zu bewerten.

David:

Muhaha, 4680 ist ein Format und keine Chemie. Da ist am Format nichts zu forschen. Das steht fest. Tesla nutzt übrigens indessen für die günstigen Varianten Tütenzellen, die sie ja nie nutzen wollen, weil ihre Rundzellen ja soooo toll sind…da war Herr Dahn wohl nicht so amüsiert.

Wo wir gerade so nett plaudern und du so ausgezeichnet informiert bist: Was ist jetzt mit dem Autopilot, wird der verboten, weil die Tesla so gerne in Rettungsfahrzeuge krachen?

Anonymous:

Lieber FUD David, nur weil Dich Jeff nich jede Woche anruft, um Dich auf dem Laufenden zu halten, läuft die Entwicklung bei Tesla schon seit vielen Jahren in Richtung 46/80.
Und wie das bei wirklich neuen Technologien eben so ist, dauert das manchmal eben auch etwas länger als geplant.
Vielleicht möchte Tesla auch einfach nicht die 1,8 Milliarden Dollar für einen Rückruf ausgeben, wie das gerade beim Chevrolet Bolt der Fall ist.
Porsches haben in den USA ja auch schon gebrannt, wenn ich mich recht erinnere.
Wenn Du also statt hier immer nur Mist zu verzapfen mal ein wenig im Netz recherchiert hättest, wäre Dir wahrscheinlich aufgefallen, daß fast alle großen Batteriehersteller auch an 46/80 Zellen arbeiten ;-)
Und lieber FUD David – nein, die sind nicht für die Deutschen OEMs ;-)

Mike:

Ich denke das wird vergleichbar sein, mit dem Kompetenzzentrum „Batteriezelle“, welches BMW vor ca. 2 Jahren eröffnet hat.

Martin:

Was für eine Hammermeldung…wenn die vor 10 Jahren gekommen wäre. Die Batterien im BEV sind das, was der Motor im Verbrenner ist. Das Herzstück an Wertschöpfung und Technologie. Die Chance, sich von der Konkurrenz abzusetzen. VW hat dies sehr sehr spät wohl nun auch realisiert. Die krasse Investitionssumme von 70 Millionen musste sicher erst mühsam angespart werden. ;-)

Leider ist das aber ein allgemeines Problem, das nicht VW alleine betrifft. Langfristige Entwicklungen und Strategien vertragen sich nun mal nicht mit Quartalszahlen. Zukunftsinvestitionen reduzieren kurzfristig Boni und Dividenden. Ein Vorstand, der nach 5 oder spätestens 10 Jahren sowieso nicht mehr im Amt ist, definiert Zukunft eben mit einem sehr überschaubaren Zeithorizont…

David:

Das hat Tesla ja nie gemacht. Da reicht es ihnen, den Eindruck zu erwecken, als ob sie selber in der Batteriezellforschung führend wären. Dabei war es stets nur eine Zusammenarbeit mit einer kanadischen Universität und dem dortigen Leiter, Jeff Dahn. Von diesem Team hört man übrigens in letzter Zeit ungewöhnlich wenig, besonders seit die signifikanten Schwierigkeiten bei der Einführung von 4680 Zellen offenkundig wurden.

VW forscht nun also selber, sagen sie. Wenn ich es richtig verstehe, ist es aber eher ein Kompetenzzentrum, wo man letzte Entwicklungen aufgreift und testet beziehungsweise Techniken und Chemien, die vor der Serienreife stehen, den letzten Schliff gibt und sie prüftechnisch abnimmt. Wenn es so eingesetzt wird, finde ich das richtig und wichtig. Grundlagenforschung sollte woanders betrieben werden.

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