Volkswagen könnte Batterieeinheit PowerCo ebenfalls an die Börse bringen

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem Börsengang seiner Sportwagen-Tochter Porsche hat der Volkswagen-Konzern gut 9,4 Milliarden Euro verdient. Damit ist der Börsengang der Porsche AG die größte Erstemission in Deutschland seit der Telekom im Jahr 1996. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen erfolgreichen Börsengang der Porsche AG durchführen konnten“, sagte VW-Finanzchef Arno Antlitz. Volkswagen sammelte insgesamt sogar rund 19,5 Milliarden Euro an Erlösen aus der Porsche-Notierung ein, allerdings sollen 49 Prozent davon Ende des Jahres als Sonderdividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die hohe Nachfrage zeige das Vertrauen der Investoren in Porsche, sagte Antlitz anlässlich des Porsche-Börsengangs. Der Sportwagenbauer profitiere nun von mehr Agilität und unternehmerischer Eigenständigkeit. Volkswagen wiederum verschafften die Erlöse mehr finanzielle Flexibilität bei der Transformation Richtung Elektromobilität und Digitalisierung.

Wir sind finanziell gut aufgestellt und haben starke Cashflows, um unsere Elektromobilitätsstrategie selbst zu finanzieren“, sagte der Finanzvorstand. VWs Ziel sei es, „die Kosten zu senken und dennoch erschwingliche Autos anzubieten“, so Antlitz. Der Autohersteller erwäge nun, in den kommenden ein bis zwei Jahren einige Partnerschaften einzugehen, um auch eine Börsennotierung seines PowerCo-Batteriebetriebs vorzubereiten: „Wir schließen einen Börsengang der Batterieeinheit nicht aus, aber die finanzielle Flexibilität, die wir nun gewonnen haben, ermöglicht es uns, unsere Arbeit an Batterien zunächst weiter zu stärken“, sagte Antlitz der Nachrichtenagentur Reuters.

„Im Volkswagen-Konzern steckt noch viel Potenzial“

Aktuell gibt es keine Entscheidung, aber Potenzial“, sagte der Porsche-CEO und VW-Konzernchef OIiver Blume über den möglichen Börsengang von VWs Batteriesparte in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. „Wir haben attraktive Geschäftsfelder im Konzern und sehen, welche Bewertung neue Technologien wie Batterien erreichen könnten. Dafür müssen diese Geschäftsfelder fokussiert weiterentwickelt werden“. VW will in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern sechs Batteriefabriken bauen, um seine E-Auto-Strategie mit der eigenen Produktion von Batteriezellen abzusichern.

Gerüchte, wonach auch VWs Premiummarke Audi eigenständig an die Börse gehen soll, schob Antlitz beiseite: „Das nächste Projekt sind strategische Partnerschaften oder ein potenzieller Börsengang der Batterieeinheit – mehr kann ich im Moment nicht sagen“, sagte er. In der PowerCo-Einheit, in die VW bereits gut 20 Milliarden Euro gesteckt hat, bündelt der Konzern seine Batterieproduktion und -forschung, vom Bergbau über die Produktion, das Recycling bis hin zu Projekten wie Energiespeichersystemen.

Auch Blume äußerte sich zu weiteren möglichen Börsengängen anderer Konzernmarken und -sparten: „Über die Marken besitzen wir die Möglichkeit, den Volkswagen-Konzern für Investoren noch deutlich attraktiver darzustellen. Die Porsche AG wird jetzt schon fast so hoch bewertet wie der gesamte Volkswagen-Konzern. Das heißt: Im Volkswagen-Konzern steckt noch viel Potenzial“, so Blume im Handelsblatt-Interview.

Quelle: Reuters – Volkswagen well-positioned to fund electrification, keeps outlook / Handelsblatt – „Wer sich auf den Kapitalmarkt vorbereitet, fokussiert sich auf das Wesentliche“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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VestersNico:

Das wußte ich: powthorsti & David gleich drin in der Debatte! Dabei isses so einfach, denn gleich am Anfang wird der Börsengang mit dem der Telekom verglichen — ha! Da geht der Bach runter, und hoffentlich o.g. Schaumschläger auch! „In VW steckt noch viel Potential“ — ja natürlich, denn wie bei der Telekom werden irgendwelche Abzocker den ganzen Ramsch verzocken. Ich warte, wer dann auf dem Zahnfleisch rankriecht…

Smartino:

Aktien im Fact-Check: 3- Jahresvergleich
VW (VOW3) -14%
Tesla: (TSLA) +1400%
Quelle: UBS
David: Noch Fragen?

David:

Hast du eigentlich schon den letzten ams-Supertest vom Bloch gesehen? BMW i4. Und der läßt das Model 3 wie einen Dacia Spring aussehen. Alter, Alter, das ist richtig böse von BMW gewesen, einfach einen Verbrenner umzuwurschteln, der dennoch sparsamer ist als Teslas tolles Technik-Voodoo. Verbrauch geringer, Reichweite entsprechend 12% höher. Deutlich leiser, deutlich besser gefedert, deutlich wertiger. Der erste Wagen im Format des Model 3 und gleich so eine klatschende Ohrfeige ins Gesicht von Musk.

Tobi:

Hoi Dave, schön dass du dich für Aktien von Tesla interessierst. Langfristig ein sicherer Wert.

Tobi:

VW hat noch viel Potenzial…. Logisch! Je weiter hinten man steht, desto mehr Potenzial hat man. Wer ganz vorne mitmacht, bei dem ist die Potenzialdefinition nicht ganz einfach zu quantifizieren. Go for it!

David:

Wie erklärst du dir eigentlich den Fakt, dass die Tesla Aktie gerade wieder richtig in den Orkus abrauscht? Dabei hast du doch hier ausdrücklich erklärt, dass man ganz ganz toll produziert hat im dritten Quartal und auch sonst ist ja Tesla total vorne. Nächste Woche startet der Semi in Großserie mit 800 km Reichweite. Was haben die Leute nur? Oder: Lebst du womöglich in einer Blase?

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