Volvo setzt auf neuen Baukasten für Elektroautos

Cover Image for Volvo setzt auf neuen Baukasten für Elektroautos
Copyright ©

Volvo

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Autohersteller Volvo setzt in Zukunft auf eine einheitliche Technik für alle vollelektrischen Modelle. Diese sogenannte „Superset-Technologie“ kombiniere verschiedene Systeme, Software, Hardware und Module zu einem flexiblen Baukasten, der für alle Elektroautos der Marke genutzt werden soll, wie aus entsprechender Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Das erste Modell, das auf dieser neuen Plattform basiert, ist der Volvo EX90. Nach und nach sollen auch alle weiteren elektrischen Modelle auf dieser Basis aufgebaut werden.

Die „Superset-Technologie“ folgt dem Baukastenprinzip und bietee vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für verschiedene Autotypen. Jedes zukünftige Modell werde aus einzelnen Bausteinen des Supersets bestehen, die kontinuierlich erweitert und optimiert werden sollen. Dies ermöglicht Volvo, die gesamte Entwicklungsarbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen, wodurch alle Modelle voneinander profitieren sollen. Beispielsweise sollen die Erfahrungen und Technologien des neuen Volvo EX90 direkt in die Entwicklung des nächsten Modells einfließen, der Elektro-Limousine Volvo ES90. Gleichzeitig soll die Weiterentwicklung des ES90 zu weiteren Verbesserungen der SUV Volvo EX60 und des EX90 führen.

Diese Strategie markiert einen Wandel in der Entwicklungsarbeit von Volvo. Statt an separaten Fahrzeugprojekten zu arbeiten, fokussieren sich die Ingenieure auf einen gemeinsamen Baukasten, dessen Funktionen ständig ausgebaut und verbessert werden sollen. Laut Anders Bell, dem Chief Engineering & Technology Officer von Volvo Cars, führt dieser Ansatz zu höherer Qualität, kürzeren Markteinführungszeiten und generell besseren Autos.

Scalable Product Architecture 3 (SPA3) als neue Basis für Volvo E-Autos

Ein entscheidendes Element dieses neuen Entwicklungsansatzes ist ein geschlossener Kreislauf, der auf Daten, Konnektivität, Software und zentraler Rechenleistung basiert. Diese Umstellung ist für Volvo ebenso wichtig wie die Elektrifizierung. Sie ermöglicht es, sämtliche Aspekte der Autos in Echtzeit zu verbessern und durch den Einsatz moderner Rechentechnologien effizient zu gestalten.

Ein zentraler Bestandteil der künftigen Modelle ist die neue elektrische Plattform, die sogenannte SPA3. Diese Basis kombiniert die neuesten Technologien für Antriebs-, Elektro- und Elektroniksysteme. Der Volvo EX60 wird das erste Modell sein, das auf dieser neuen Architektur basiert. Die SPA3 baut auf der vorherigen SPA2 (Scalable Product Architecture 2) auf und bringt zahlreiche Verbesserungen mit sich. Dazu zählen eine höhere Rechenleistung und erweiterte technologische Funktionen, die eine noch stärkere Anpassungsfähigkeit ermöglichen.

Die SPA3-Plattform ist besonders vielseitig einsetzbar, was bedeutet, dass Volvo Cars Autos jeder Größenordnung auf einer gemeinsamen technischen Basis entwickeln und herstellen kann. Diese Skalierbarkeit führt zu niedrigeren Investitionskosten im Verhältnis zum Umsatz und wirkt sich somit positiv auf den Cashflow des Unternehmens aus. Ferner verbessert die neue Plattform durch die Bündelung von Schlüsselkomponenten wie zentralen Recheneinheiten, Batterien, Elektromotoren und modularer Fertigung die Effizienz und schafft Synergien. Diese Faktoren tragen dazu bei, die Produktionskosten für die Fahrzeuge deutlich zu senken.

Das Werk in Torslanda, Schweden, wird als Modell für die zukünftige Produktion der SPA3-Modelle dienen. Dort sind alle notwendigen Produktionskapazitäten in einer Region konzentriert.

Quelle: Volvo – Pressemitteilung vom 05.09.2024

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Pedro G.:

Das macht Stellantis auch von CMP/2 zu STLA-S + M + L + F !
Auch die neue BMW Plattform ist so ausgelegt ?

Ähnliche Artikel

Cover Image for Porsche Cayenne: E-Auto kommt mit induktivem Laden

Porsche Cayenne: E-Auto kommt mit induktivem Laden

Michael Neißendorfer  —  

Kabelloses Laden hat schon den Umgang mit dem Handy radikal vereinfacht, Porsche bietet die Technologie demnächst auch für E-Autos an.

Cover Image for Allensbach-Umfrage: So stehen die Deutschen zum Auto

Allensbach-Umfrage: So stehen die Deutschen zum Auto

Michael Neißendorfer  —  

Ob in der Stadt oder auf dem Land: Die individuelle Mobilität mit dem Auto bleibt für den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung in Deutschland unverzichtbar.

Cover Image for Gewinne und Margen der Autohersteller im Sinkflug

Gewinne und Margen der Autohersteller im Sinkflug

Michael Neißendorfer  —  

Die globale Automobilindustrie steht im Jahr 2025 unter erheblichem Kosten- und Transformationsdruck, was sich in stark rückläufigen Gewinnen und Margen zeigt.

Cover Image for Chinesische Autohersteller auf der IAA:  Entscheidendes Auswärtsspiel

Chinesische Autohersteller auf der IAA: Entscheidendes Auswärtsspiel

Wolfgang Gomoll  —  

Nicht nur die deutschen Hersteller, auch die Chinesen trumpfen auf der IAA Mobility in München groß auf.

Cover Image for Volvo startet ES90-Produktion in Chengdu

Volvo startet ES90-Produktion in Chengdu

Sebastian Henßler  —  

Volvo startet ES90-Produktion in Chengdu: erste Elektro-Limousine der Marke mit 800-Volt-System, kurze Ladepausen und Marktstart ab 71.990 Euro schon 2025.

Cover Image for Mazda baut Fabrik für zylindrische Lithium-Zellen in Japan

Mazda baut Fabrik für zylindrische Lithium-Zellen in Japan

Sebastian Henßler  —  

Mazda baut in Iwakuni ein Werk für Batteriemodule aus zylindrischen Zellen von Panasonic Energy; Baubeginn November 2025, Start im Geschäftsjahr 2027.