US-Präsident Biden will gesamte Fahrzeugflotte der USA elektrisch betreiben

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Präsident Joe Biden hat am gestrigen Abend angekündigt, dass er die gesamte US-Bundesfahrzeugflotte durch in den USA hergestellte Elektrofahrzeuge ersetzen wird. Derzeit blickt die Bundesflotte der USA auf über 645.000 Fahrzeuge, so der aktuelle Federal Fleet Report. Dazu gehören 245.000 zivile Fahrzeuge, 173.000 Militärfahrzeuge und 225.000 Postfahrzeuge. Bereits im Wahlkampf waren E-Autos aus amerikanischer Produktion ein Thema. Nun will Biden seinen Worten nun Taten folgen lassen.

Dabei ist allerdings anzumerken, dass es derzeit noch keine konkreten Informationen gibt. Sprich, ein Zeitplan zur nachhaltigen Elektrifizierung der Flotte ist nicht vorhanden. Aber zumindest steht das Versprechen im Raum die 645.000 starke Flotte zu elektrifizieren. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es zu keinem harten Austausch der Flotte kommt, sondern man nach und nach ältere Fahrzeuge durch neue E-Modelle ersetzt. Zudem kommt die Tatsache hinzu, dass es insbesondere bei Militärfahrzeugen schwierig sein dürfte eine vollelektrische Alternative zu finden, welche den Herausforderungen des dortigen Alltags gerecht wird.

Auf lange Sicht wird die US-Bundesregierung durch diese Entscheidung sicherlich erhebliche Kosteneinsparungen bei Kraftstoff und Wartung erreichen, insbesondere bei Fahrzeugen, die viel genutzt werden. Zudem wird damit indirekt der Druck auf den Ausbau erneuerbarer Energien erhöht, was sicherlich ebenfalls als positiv zu werten ist. Realistisch dürfte vor allem die Elektrifizierung der Postfahrzeuge und somit mehr als ein Drittel der US-Bundesflotte sein.

Denn die Grumman LLV, die von der Post seit den späten 1980er Jahren eingesetzt werden, sind in die Jahre gekommen. Diese Fahrzeuge fahren täglich kurze, gleichbleibende Routen mit vielen Starts und Stopps, was eine ideale Anwendung für Elektrofahrzeuge ist. Die US-Regierung führt seit mehreren Jahren ein Ausschreibungsverfahren durch, um die LLV zu ersetzen, hat die Entscheidung jedoch mehrmals verschoben – wahrscheinlich in dem Bestreben, ernsthaftere Angebote für alternative Kraftstoffe zu erhalten.

Workhorse, ein Unternehmen, das plant, elektrische Lieferwagen anzubieten, war im Bieterverfahren für den Vertrag, aber das Bieterverfahren geriet ins Stocken. Nun könnte hier wieder ein Aufschwung der Aktivitäten zu verzeichnen sein. Bidens Transportminister, Pete Buttigieg, hat ebenfalls den Wunsch geäußert, Elektrofahrzeuge zu fördern, indem er sagte, dass er „Millionen“ von Elektroautos auf die US-Straßen bringen wolle.

Quelle: electrek.co – President Biden will make entire 645k federal vehicle fleet electric

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfgang M.:

Mercedes hat nach Beerdigung der X-Klasse zwar keine Pickups mehr im Programm, aber VW hat doch den Amarok. Dürfte aber schwierig zu elektrifizieren sein.

Anonymous:

VW und Mercedes bauen halt keine Pickup Trucks ;-)

Wolfbrecht Gösebert:

Lt. Artikel sind rd. 1/3 Postfahrzeuge (Grumman LLVs), hier ein paar Details:

Aus https://en.wikipedia.org/wiki/Grumman_LLV

[SInce 2016 there are] Prototype Contract to six selected suppliers: AM General, Karsan, Mahindra, Oshkosh, Utilimaster, and a joint-venture bid involving Workhorse and VT Hackney. Half of the prototypes will feature hybrid and new technologies, including alternative fuel capabilities. The prototypes will represent a variety of vehicle sizes and drive configurations, in addition to advanced power trains and a range of hybrid technologies. As of July 2020, the next generation of mail delivery vehicles had not been chosen.

Seit 2016 gibt es einen Prototyp-Vertrag mit sechs ausgewählten Lieferanten: AM General, Karsan, Mahindra, Oshkosh, Utilimaster und ein Joint-Venture-Angebot mit Workhorse und VT Hackney. Die Hälfte der Prototypen wird mit Hybrid- und neuen Technologien ausgestattet sein, einschließlich der Möglichkeit, alternative Kraftstoffe einzusetzen. Die Prototypen werden eine Vielzahl von Fahrzeuggrößen und Antriebskonfigurationen aufweisen, zusätzlich zu fortschrittlichen Antriebssträngen und einer Reihe von Hybridtechnologien. Bis Juli 2020 war noch keine Entscheidung über die nächste Generation von Postzustellfahrzeugen gefallen.

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Nochmal aus dem Artikel:

Bereits im Wahlkampf waren E-Autos aus amerikanischer Produktion ein Thema. […]

Auch wenn’s generell doch eine gute Aussage ist, erstmal nichts so heiß essen, wie es „gewahlkämpft“ wurde … ;)

Mark Müller:

Ich frage mich, wie die USA nach WTO die Beschaffung auf ‚durch in den USA hergestellte Elektromobile‘ beschränken könnte. Wir dürften das nicht.

simon:

Von Tesla, GM und Ford kommen auch BEV Pickups.

Johannes:

Wer kennt ihn nicht, den Lucid Pick-Up.

Peter Bigge von Berlin:

Der amerikanische e-PKW-Markt ist sehr dünn, dafür glänzen die Amis mit vielen elektrischen Nutzfahrzeugherstellern bzw. PickUp-Monstern, wie Lordstown, Workhorse, Rivian, Lucid, Nikola, und sicherlich noch viele mehr, welche insbesondere in diesem Sektor viel Potenzial besitzen. Hinzu kommen noch diverse Landmaschinenhersteller, insbesondere John Deere, welche den Markt für sich erschließen wollen.

KaiGo:

Der Wind dreht sich (endlich, zum Glück) in den USA von „wir bringen die Kohle zurück“ hin zu „wir wollen Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden“. Vermutlich wären sie auch schon ein Stück weiter ohne die 4-jährige Unterbrechung mit einem Pausenclown.

Aber amerikanische Elektrofahrzeuge? Was gibt es dann da. Klar Tesla. Ford Mustang Mach-E. Und dann? Gibt es da noch etwas auf dem Markt?

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