Tesla Giga Shanghai: 550.000 Fahrzeuge in 2021 wohl nicht zu erreichen

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Sebastian Henßler
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Teslas Produktionspläne für das Jahr 2021 für die Giga(factory) Shanghai schienen äußerst ehrgeizig. Berichten zufolge sollen dort 2021 bereits 550.000 Fahrzeuge hergestellt werden: gut 300.000 Stück der Mittelklasse-Limousine Model 3 und 250.000 Stück des auf der selben Plattform aufbauenden SUVs Model Y. Ob dies erreicht werden kann ist mehr als fraglich.

Medienberichte zufolge geht Tesla bei der Giga Shanghai vom Strom. Eine weitere Werkserweiterung wurde zunächst auf Eis gelegt, ebenso die Pläne die Giga Shanghai zu einem globalen Exportzentrum zu machen. Insbesondere die politische Lage zwischen China und den USA trage ihren Teil dazu bei, dass die Pläne zurückgefahren wurden.

Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich auf Insider bei der eigenen Berichtserstattung und zeigt auf, dass die 25 Prozent Zölle auf importierte chinesische Elektroautos, die zusätzlich zu den bestehenden Abgaben unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump erhoben werden, ihren Teil dazu beitragen, dass die Giga Shanghai als globales Exportzentrum derzeit nicht mehr so hoch im Kurs steht.

Dies führt auch dazu, dass Tesla seine Expansionsplänen zurück fährt. Konkret soll der amerikanische Hersteller bereits im März abgelehnt haben, rund 40 Hektar zusätzliche Fläche zu erwerben, so die Aussage von vier Quellen der Nachrichtenagentur.  In einer Erklärung von Seiten Tesla gegenüber Reuters zeigt der Hersteller auf, dass sich das Werk in Shanghai “wie geplant entwickelt”. Die Stadtregierung von Shanghai antwortete nicht auf eine Anfrage.

Das Tesla-Werk in Shanghai ist auf maximal 550.000 Fahrzeuge ausgelegt, in der aktuellen Ausbaustufe können 450.000 Exemplare des Model 3 und Model Y pro Jahr gebaut werden. Zudem hätte der Hersteller noch die Option einige der Flächen, die derzeit als Parkplatz genutzt werden, ebenfalls in Produktionsflächen umzufunktionieren, um auf die maximale Kapazität zu kommen. Durch den Zukauf der Fläche von 40 Hektar und dem Ausbau der Produktionsmöglichkeit auf dieser, hätte Tesla die jährliche Produktion um weitere 200.000 bis 300.000 zusätzliche E-Autos pro Jahr erhöhen können.

Tesla konnte im ersten Quartal des Jahres insgesamt 180.338 Fahrzeuge produzieren und insgesamt 184.800 Autos ausliefern. Was unter anderem dazu führte, dass die bisherige Quartalsgewinn-Bestmarke von 331 Millionen Dollar (in Q3 2020) deutlich übertroffen wurde. Die Giga Shanghai steuerte ihren Teil dazu bei, da diese rund ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmachte.

Quelle: Electrive.net – Tesla stoppt wohl Erweiterungspläne für Giga Shanghai

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Ion Fahrer:

Sehen wir hier ein Ende des ungebremsten neoliberalen Wirtschaftswachstums bei TESLA ?

Stefan:

Es wird schon Hauruck werden, so wie beim Wirtschaftswunder nach dem 2.WK. Die EU wird in den nächsten 9 Jahren 1800 Milliarden € in den Klimaschutz investieren. Andere Nationen nehmen ähnliche Summen in die Hand. Selbst die Russen sind aufgewacht, weil das Verschwinden des Permafrost riesige Probleme dort erzeugen wird. Und das alle den Klimawandel und dem damit verbundenen Schwund der Arktis bemerkt haben, sieht man auch am einsetzenden Zank um die Arktis. Die nächsten 10 Jahre werden entscheiden, wie stark die Folgen des Ressourcen Verbrauchs ausfallen werden. Was etwas erschreckend ist: Alle reden von Klima Neutralität. Aber Co2 ist nur ein Teil des Problems. Der ungebremst steigende Ressourcen Verbrauch, durch die immer schneller zunehmende Weltbevölkerung, ein noch viel größeres. Und das zu begrenzen, spricht noch niemand an.

DerNeue:

Würde ich auch nicht kaufen- wenngleich das vielleicht auch ein Fehler ist. Wenn nur genügend mitmachen würden und der freefloat bedeutend ist kann man ja die Geschäftspolitik ändern.
Aber da wären wir bei Hätte Hätte und Heckler das wohl schlechteste Beispiel…

DerNeue:

Wenn Sie wüssten… Viel hier ist doch blabla.
Grundsätzlich ist jeder privater Aktienbesitz eine Demokratisierung der Wirtschaft und somit zu begrüßen.
Aber natürlich geht es immer auch um Profit. Niemand investiert in Unternehmen die zwar ausschließlich das richtige tun aber keine Zukunft haben. Es geht immer auch und überwiegend um Rendite. Von daher lügt sich jeder selbst nur voll der wie der Markus sagt das es ihm hauptsächlich nicht um zumindest Werterhalt geht.
Weil dann wären nicht Aktien sondern Spenden und Stiftungen Mittel der Wahl.

Aber wird eh wieder zerrissen, solche Gedankengänge ziehen einen ja aus der Blase.

Markus Doessegger:

Ja ich weiss, der %-Satz ist noch eher recht klein. Ich glaube aber an die Disruption, die uns in den kommenden Jahrzehnten begleiten wird, und ich glaube, dass diese sehr stark sein wird. Vieles wird sich stark ändern und zwar in sehr vielen Bereichen. Nur hoffen wird nicht genügen. Sondern wir müssen uns klare Ziele setzen, die über das bequeme weiter so hinaus gehen und diese Ziele sollten offen kommuniziert werden, so dass jeder klar weiss wohin man gehen will. So ein Lehre aus dem Corona Management.

Ja ich weiss schon, Hauruck wird schon nicht gerade gehen. Wir alle wissen das.

Stefan:

Bei mir ist es ein Nachbar, der mich vom BEV überzeugt hat. Er hat seit 6 Jahren einen Nissan Leaf und eine große PV auf dem Dach, von der er “tankt” . Er führt über jeden Cent Buch. Wir fahren unseren Toyota noch “auf” und dann wird es zu 100% ein BEV und eine PV auf dem Dach. Adieu Petroindustrie, Adieu Werkstätten.

Torsten Krenziz:

Ihre Haltung ist lobenswert und ich teile sie zum guten Teil.
Aber danach leben und handeln letztendlich doch nur relativ wenige Prozent der Gesamtbevölkerung. Dann wäre bei 30% (?) BEV-Anteil Schicht im Schacht – oder früher.
Ich hoffe, dass wir diese Zahl wesentlich überschreiten können im Laufe der nächsten 5-10 Jahre. Ratzfatz oder mit Hauruck wird’s jedenfalls nicht funktionieren.

Markus Doessegger:

The tide is turning smoothly to clean tech.

Leute, die sich ein Elektroauto kaufen, sind vorwiegend Umweltaffin und möchten sicherstellen, dass Ihr Geld/Portfolio, wenn es schon arbeiten soll, halt eben einen kleinen Footprint auf vorwiegend energieeffiziente Produkte aufweist. Dazu gibt es bereits mehrere private Banken (z.B. Globalance Bank AG), die Beratung anbieten.

Primär bin ich gegen Regulierungen, aber wenn es um das Klima geht, so finde ich, sollten erweiterte Regeln gelten. Immer mehr Regierungen weltweit, werden ihren Banken, ähnlich wie bei den CO2 Richtlinien, Footprint Richtlinien auferlegen, unter denen sie arbeiten müssen.

Neue Generationen z.B. Millenials, werden in Verantwortung kommen. Diese haben schon einen ganz anderen Ausbildungs- und Wissensstand als die aktuelle Generation.

Die Politik wird die Rahmenbedingungen für Firmen im CleanTech Bereich immer weiter verbessern und so werden auch Investitionen in diese Bereiche fliessen.
Es wird die Zeit kommen, wo es neue Indices geben wird, die viel mehr Potential haben werden als die altgedienten Firmen.

Es ist wie bei der Elektromobilitäts Revolution vor 10-15 Jahren. Da hat man diese auch ignoriert, dann gelacht und jetzt bekämpft man sie. Gleichwohl wird es eben auch mit der CleanTech Revolution sein. Und dann werden solche Anlagen zurecht immer interessanter werden.

Dann stehen wir an der Stelle ( siehe mein Eingangssatz )

Klar, man kann auch wieder nur den Mutlosen spielen und sagen, das seien Alles Traumtänzer. Wenn Alle so denken, dann geschieht nie etwas.

Die Welt ist noch nie von Zauderern und Leuten, die den Status Quo und die Bequemlichkeit reflektieren, verändert worden.

Christoph Klert:

„der Fußabdruck am kleinsten ist und am effizientesten genutzt wird“.. das interessiert nur die wenigsten der Aktionäre. Das sage ich aus Erfahrung von zahlreichen Hauptversammlungen. Ist so.

DerNeue:

Ja, ja so redet man sich das alles schön zurecht… so lange man nur selbst dran glaubt….

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