Tesla: 438 Mio. US-Dollar Quartalsgewinn in Q1/2021

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Sebastian Henßler
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Tesla konnte bereits mit seinen Produktions- und Zulassungszahlen im ersten Quartal 2021 einen neuen Rekord erzielen. Nachdem nun die endgültigen Zahlen veröffentlicht wurden, wird ersichtlich, dass es Tesla zum siebten Mal in Folge möglich war ein Quartalsgewinn zu erzielen. Ein Überschuss von 438 Millionen US-Dollar stehen Ende Q1/2021 auf dem Balance-Sheet. Gesenkte Kosten haben ihren Teil dazu beigetragen, wie Tesla im dazugehörigen Bericht aufzuzeigen vermag.

Tesla konnte im ersten Quartal des Jahres insgesamt 180.338 Fahrzeuge produzieren und insgesamt 184.800 Autos ausliefern. Was unter anderem dazu führte, dass die bisherige Quartalsgewinn-Bestmarke von 331 Millionen Dollar (in Q3 2020) deutlich übertroffen wurde. Von Januar bis März 2021 erzielte der amerikanische Automobilhersteller einen Umsatz von 10,39 Milliarden US-Dollar, der Gewinn lag bei den eingangs erwähnten 438 Millionen US-Dollar. Beim Umsatz selbst entfielen neun Milliarden Dollar auf die Automotive-Sparte des Herstellers.

Ein Vergleich zum Vorjahresquartal Q1/2020 bemühen wir nicht, da mit damals aufkommender Corona-Pandemie ein fairer Vergleich nicht möglich scheint. Dann schon eher mit den Ergebnissen des Q4/2020. Tesla brachte es zu diesem Zeitpunkt auf mehr Umsatz von 10,74 Mrd. US-Dollar; aber einen geringeren Gewinn von 270 Millionen US-Dollar. Im Vergleich hierzu senkte Tesla zwar den Umsatz, konnte aber den Gewinn steigern. Ausschlaggebend war abermals der Verkauf von CO2-Emissionskrediten an andere Hersteller, was zu einem Einnahmenplus von 518 Millionen US-Dollar bei Tesla führte.

Tesla Model 3 und Model Y als Gewinn-Treiber

Das Model S und Model X wurden im ersten Quartal überhaupt nicht gefertigt. Verkaufen konnte man im gleichen Zeitraum zumindest 2.020 Einheiten der Flaggschiff-Limousine bzw. des E-SUV. Die restlichen 180.338 produzierten Einheiten und insgesamt 182.780 ausgelieferten E-Fahrzeuge teilen sich somit auf das Model 3 und Model Y von Tesla auf.

„Während der durchschnittliche Kaufpreis unserer Fahrzeuge im ersten Quartal zurückging, stieg unsere Bruttomarge an, da unsere Kosten noch schneller sanken. Die Reduzierung der durchschnittlichen Kosten der von uns produzierten Fahrzeuge ist für unsere Mission von wesentlicher Bedeutung.“ – Tesla

Im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen gab Tesla einen tieferen Einblick auf die Kostenentwicklung einzelner Modelle.  Dabei stellte man allerdings keine absoluten Zahlen in den Raum, sondern „nur“ Nährungswerte, welche erahnen lassen, wie Tesla Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen versteht: „Als wir 2017 mit der Produktion des Model 3 begonnen haben, lagen unsere durchschnittlichen Kosten pro Fahrzeug in der gesamten Flotte bei ungefähr 84.000 Dollar. Wegen des Starts neuer Produkte und neuer Fabriken und des reduzierten Mixes von Model S und Model X, sind unsere Kosten im ersten Quartal auf weniger als 38.000 Dollar pro Fahrzeug gesunken.“

Tesla hat schon immer beeindruckende Bruttomargen für seine Autos erzielt. Einer der jüngsten Berichte über eine beeindruckende Bruttomarge, die die Rentabilität antreibt, war im Januar erschienen, als Guosen Securities das Model Y analysierte. Die Studie schlüsselte die gesamte Bruttomarge auf und ergab, dass sie 29,4 % beträgt, etwa dreimal so viel wie der Branchendurchschnitt, der bei Luxusautos zwischen 8- 10 % liegt.

Giga Berlin mit weiterer Verzögerung / Wachstum bei Supercharger-Netzwerk

Bedingt durch den Entfall der Produktion des Tesla Model S/ Model X waren die Produktionskosten in Q1 entsprechend niedriger. Mit Beginn Q2 soll die Produktion des Model S wieder starten; über Model X gibt es keine Aussagen. Für das Model Y gilt, dass die Giga Shanghai ihre Produktion weiter hochfährt und in der Giga Texas bald die volle Fertigungskapazität des Model Y erreicht wird. Für die deutsche Gigafactory in Grünheide rechnet Tesla aber mit einer Verzögerung; Ende 2021 soll wohl mit der Produktion begonnen werden. Ein absolutes Wachstumsziel wurde von Tesla nicht genannt für dieses Jahr. Stattdessen wiederholte der Automobilhersteller das mittelfristige Wachstumsziel von 50 Prozent mehr Fahrzeugauslieferungen pro Jahr.

Im ersten Quartal 2021 beschleunigte Tesla die Installation neuer Supercharger im Vergleich zu Q1 2020 um 41 %, aber die Rate kam nicht einmal in die Nähe des Spitzenwertes von Q4 2020. Mit 135 neuen Stationen und 1.238 neuen Ladepunkten bleibt das durchschnittliche Verhältnis von Anschlüssen pro Station stabil bei über 9:1. In Summe bringt es das Unternehmen somit auf 2.699 Supercharger-Stationen mit 24.515 Ladepunkten.

Quelle: Tesla – Mitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jürgen:

Nach der Entscheidung Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren ist Elon Musk in meiner Gunst was Umweltschutz angeht stark gesunken. Nachweislich ist diese Art von Zahlungsmittel alles andere als umweltfreundlich.
Der E-Techniker (Elektrolurch)

Helmut Hilcker:

Ohne den „Gewinn“ aus dem Verkauf von CO2 Zertifikaten unter anderem an die deutschen Autobauer iHv rund 500 Millionen und abzüglich des Gewinns aus dem Verkauf der Bitcoins bleibt ein Verlust aus der eigentlichen Teslaproduktion von rund 80 Millionen USD. Tesla hat in einem Monat mit den Bitcoins mehr Gewinn erzielt als in 14 Jahren in der Autoproduktion.

Markus Doessegger:

Entrepreneurship heisst auch Gewinn reinvestieren, SuC, DeC, Speicherprojekte, Technologien, Produktionsstätten. Tesla MA ht das genau richtig :-)

Markus Doessegger:

Analysten, Manager und Journalisten tragen 0 Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Volkswirtschaft. In Deutschland werden sie Alles aber auch wirklich Alles tun um das Klumpenrisiko zu schützen. Too big to fail, wie in der Schweiz die Banken. Es ist zu hoffen, dass China, Korea und Tesla too big to fail aufweichrn. Das tut allen gut und fördert Kreativität und visionäre Querdenker.

Jan:

Außer den im Artikel genannten Verschmutzungsrechten, die verkauft werden konnten, profitierte Tesla stark vom gestiegenen Bitcoin, den man mit Millionen-Gewinn verkauft hat (ich habe verstanden, über 100 Millionen Dollar Gewinn dadurch). Das trübt das Bild. Andererseits: Tesla hat die Preise drastisch gesenkt. Der Durchschnittspreis soll um 13% gesenkt worden sein. Ich vermute aber, das liegt (auch) daran, dass China extrem stark war und der Verkaufspreis in China niedrig ist und weiter gesenkt wurde. Das zeigt: Tesla geht nach dem Modell „Amazon“ vor: Umsatzsteigerung und Marktanteile sind wichtiger als Gewinn. Spannend zu sehen, ob das langfristig funktioniert. Ich wünsche es mir. Endlich mal ein neuer Ansatz in dieser Branche.

Peter Bigge von Berlin:

Tesla macht sich ganz gut, nachdem gerade ein deutsches Lobbyisten-Blättchen, welches vielfach in Wartezimmern anzutreffen ist, wo die Weltgeschichte neu geschrieben wird, als schlechtester eMobil-Hersteller gekürt wurde. Und dies mit einem Modell, welches auf dem deutschen Markt noch nicht einmal erhältlich ist. Zwei Seiten Hasstiraden über die schlechteste Verarbeitung, schlechteste Technik, schlechteste Software und schlechtesten Assistenzsysteme.
Kurz zusammengefasst, alles schlecht am Tesla und zu teuer.
Nun gut, es sehen anscheinend viele anders, als Lobbyistenjournalisten, welche seit Jahrzehnten jeglichen Umweltschutz als Schlag gegen die deutsche Automobilherstellung titulieren.
Dank an Tesla, den Stein der umweltverträglichen Mobilisierung ins Rollen gebracht zu haben.
Viel Erfolg für die Zukunft, Grünheide wird schon irgendwie werden.

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