Die Porsche AG hat zum 1. März 2025 die V4Drive GmbH von der Varta AG übernommen. Während Porsche nun die Mehrheit am Unternehmen hält, bleibt Varta mit einer Minderheitsbeteiligung vertreten, jedoch ohne Einfluss auf die operative Leitung. Mit diesem Schritt bündeln beide Unternehmen ihre Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Lithium-Ionen-Rundzellen. Das Unternehmen erhält den neuen Namen V4Smart, um die geplante Erweiterung des Einsatzbereichs über den Automobilsektor hinaus zu betonen. Ziel ist es, neue Kunden für die Hochleistungszellen zu gewinnen, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht.
Bereits im Dezember befand sich Varta in Verhandlungen mit Porsche über ein Investment in den Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) für Elektroautos. Ziel war es, das V4Drive-Geschäft auf die hundertprozentige Tochtergesellschaft V4Drive Battery GmbH zu übertragen und Porsche über eine Kapitalerhöhung an diesem Bereich zu beteiligen. Ein Schritt, der so nun umgesetzt wurde.
Bereits jetzt kommen die Zellen in den hybriden GTS-Modellen des 911 als Booster zum Einsatz. Sie steigern die Performance des Sportwagens und wurden maßgeblich von Porsche Werkzeugbau zur Serienreife gebracht. Die Produktion erfolgt derzeit in Ellwangen, soll aber ab April auch in Nördlingen stattfinden, wo derzeit eine neue Anlage für die Fertigung der Zellen vorbereitet wird.
Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik bei Porsche, hebt die Bedeutung der Technologie für die Weiterentwicklung der Marke hervor. Laut ihm bringt die Nutzung der Booster-Zellen Motorsport-Technologie in die Serienproduktion und steigert die Fahrdynamik des 911 mit dem T-Hybrid-Antrieb deutlich. Die Leitung von V4Smart übernehmen Lutz Kramer, Andreas Tschürtz und Monika Steuss, die zuvor in verschiedenen Führungspositionen bei Porsche und Varta tätig waren. Bis Ende 2025 sollen an den Produktionsstandorten rund 375 neue Arbeitsplätze entstehen, wobei ein Großteil der Belegschaft aus dem bisherigen Varta-Team stammt.
Die Ausweitung der Produktion am Standort Nördlingen wurde bereits von Porsche Werkzeugbau begleitet. Zusätzlich waren weitere Unternehmen aus dem Anlagenbau an der Entwicklung beteiligt. Markus Kreutel, Geschäftsführer von Porsche Werkzeugbau und zukünftiges Beiratsmitglied bei V4Smart, betont die Bedeutung der strategischen Partnerschaft. Sie ermöglicht es, Kunden eine komplette Prozesskette anzubieten – von der Zellchemie über das Design bis zur fertigen Rundzelle oder einer kompletten Produktionsanlage. Die neuen Fertigungslinien nutzen erneuerbare Energiequellen für eine nachhaltigere Produktion. Unabhängig davon plant Porsche weiterhin, sich an der Varta AG zu beteiligen, um deren finanzielle Sanierung zu unterstützen. Diese Transaktion ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Quelle: Porsche – Pressemitteilung per Mail