Pepper baut E-Fahrzeug-Fabrik in Indien auf

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Pepper Motion

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der Systemlieferant und Umrüster Pepper Motion aus Bayern plant in Indien den Aufbau einer voll integrierten vertikalen Fertigung für die Umrüstung von Dieselbussen und -Lkw sowie den Aufbau von Neufahrzeugen, einschließlich einer Batteriefertigung von bis zu 20 GWh. Sowohl batterieelektrische Antriebe als auch das kürzlich in einer ersten Kleinserie in den Verkehr gebrachte Brennstoffzellen-basierte Antriebssystem von Pepper sollen zum Einsatz kommen, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.

Zusätzlich ist geplant, mit weiteren Technologiepartnern wie Chargebyte eine entsprechende Ladeinfrastruktur zu entwickeln und anzubieten. Das Investitionsvorhaben habe mit allen geplanten Ausbaustufen ein Gesamtvolumen von circa 600 Millionen US-Dollar. Die Inbetriebnahme der Umrüstungs- und Fahrzeugfertigungseinrichtungen ist frühestens Anfang 2025 geplant.

Vorgesehen ist, ab 2027 bereits mehr als 50.000 elektrische Busse und Elektro-LKW pro Jahr zu produzieren und Komponenten für den elektrischen Antrieb von Nutzfahrzeugen international zu vermarkten. Der offizielle Auftakt für die Kooperation werde die feierliche Zeremonie anlässlich der Überreichung der Investitionsgenehmigung für den Aufbau der Produktionseinrichtungen Ende November 2023 in Andhra Pradesh sein.

Die indische Regierung schafft aktuell ein günstiges Umfeld für die konsequent Entwicklung der Bereiche New Mobility & New Energy und hat sich ambitionierte Ziele zur Dekarbonisierung gesetzt. Ihre Strategie hin zu einem emissionsfreien Nutzfahrzeugverkehr bietet Pepper eine große Chance, sich als Technologielieferant im indischen Markt erfolgreich zu etablieren. „Die vorhandene Hafen-/Industrieinfrastruktur und die innovationsgetriebene, progressive Wirtschaftspolitik des Bundesstaats Andhra Pradesh bietet uns hervorragende Möglichkeiten und wir bedanken uns besonders bei Hon’ble Chief Minister YS Jagan Mohan Reddy für sein großartiges Engagement und sein Vertrauen in Pepper“, unterstreicht Andreas Hager, Geschäftsführer und CEO von Pepper Motion, die Dimension der Vereinbarung.

Ein größerer Markt als ganz Europa wartet

Das Interesse indischer staatlicher Verkehrsbetriebe, privater Flottenbetreiber und der Nutzfahrzeugindustrie, einschließlich E-Commerce-, Logistik- und Kurierunternehmen, an der Elektrifizierung ihrer Flotten sei in den Gesprächen mit Pepper von Anfang an sehr hoch gewesen. Der Transformationswille der Hauptakteure im indischen Nutzfahrzeugbereich hin zu einem emissionsfreien Verkehrssektor sei immens. Sowohl Hersteller als auch große Flottenbetreiber wollen demnach künftig bei der Umrüstung auf batterieelektrische Fahrzeuge und dem Neubau von Bussen und LKW auf die Antriebstechnologie von Pepper setzen.

Indien zählt zu einem der größten, weiterhin stark wachsenden Märkte für Busse und Nutzfahrzeuge, der heute bereits mehr als doppelt so groß ist wie der gesamteuropäische Markt. Ein hoher Bestand an bereits installierten Dieselfahrzeugen sei für die nachhaltige, ressourcenschonende und zugleich kosteneffiziente Umrüstung prädestiniert. Der im eigenen Land vorhandene Know-how- und Fachkräfte-Pool mit Ingenieuren schaffe ideale Voraussetzungen für ein wirtschaftliches Wachstum und die dynamische Ausweitung der Aktivitäten sowohl inländisch als auch international.

Quelle: Pepper Motion – Pressemitteilung vom 10.11.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Daniel W.:

Pepper baut E-Fahrzeug-Fabrik in Indien auf

Das dürfte wohl die einzige Chance sein, um zu überleben, denn mit seinen hohen Umrüstpreisen hier ist er weit übers Ziel hinausgeschossen.

Pepper kappt Endkundengeschäft und wird Umrüst-Zulieferer

Der Umrüst-Spezialist Pepper Motion ändert seinen Geschäftskern weiter: Nachdem die Firma im Mai bereits den Fokus vom deutschen ÖPNV zu mehr Kunden im Ausland und zu mehr Lkw-Aufträgen verlagert hatte, beenden die Denkendorfer nun das Endkundengeschäft gänzlich, um zum reinen Technologielieferant zu werden. Dazu soll die Belegschaft „verschlankt“ werden.

(Quelle: electrive.net – 03.11.2023)

Ob Pepper in Indien etwas bewegen kann, wo doch die chinesiche Firmen gleich nebenan sind, oder ist es eher ein Untergang auf Raten wird?

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