Opel setzt bei Corsa-e Rally Cup auf mobile Ladeinfrastruktur

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem neuen ADAC Opel e-Rally Cup elektrifiziert Opel jetzt auch den Rallyesport. Das Konzept steckt dem Hersteller zufolge voller Innovationen – und eine davon ist die mobile Ladeinfrastruktur des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals der Welt. Die Vorgabe war klar: Es sollte eine nachhaltige Lösung gefunden werden – fossil angetriebene Generatoren haben in der Philosophie des e-Rally Cup keinen Platz. Das Konzept musste leistungsstark, flexibel und anwenderfreundlich sein, um den hohen Ansprüchen einer Rallye-Veranstaltung gerecht werden zu können.

In dem Auswahlverfahren setzte sich schließlich die mobile Lösung der Firma eLoaded aus Neusäß bei Augsburg durch. Die Energie wird dabei vom öffentlichen Mittel- oder Niederspannungsnetz eingespeist und über ein DC Bus-System an die Ladeeinheiten verteilt. Dies reduziere die Energieverluste zwischen Netzübergabepunkt und Ladestecker am elektrischen Fahrzeug erheblich. Anders als bei batteriebasierten Ladesystemen wird vollständig auf gefährliche Stoffe verzichtet, womit auch entsprechende Transportbeschränkungen entfallen. Geladen werden kann mit bis zu 500 Ampere in einem Leistungsbereich von 200 bis 980 Volt.

Opel Corsa-e Rally
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Die gemeinsam mit Opel Motorsport entwickelte Ladeinfrastruktur für den ADAC Opel e‑Rally Cup nutzt also das öffentliche Stromnetz, wobei vom jeweiligen Netzbetreiber regenerativ erzeugter Ökostrom bezogen wird. Der abgenommene Mittelstrom wird in einen eigens für den Rallye-Einsatz adaptierten Transformator mit DC Source geleitet, dem sogenannten Power House. Dieses liefert ohne den Umweg über einen Zwischenspeicher eine Maximalleistung von 2 Megawatt an 18 Ladepunkte, von denen je einer am Servicezelt jedes Cup-Fahrzeugs steht.

Jeder Ladepunkt speist das Fahrzeug mit bis zu 140 Kilowatt Leistung, wobei der Opel Corsa-e Rally mit maximal 100 Kilowatt Gleichstrom (DC) geladen werden kann. Damit ist es möglich, den 50 Kilowattstunden fassenden Energiespeicher des Rallyefahrzeugs in rund 30 Minuten auf 80 Prozent Batterie­ladezustand zu füllen. Auch während eines kürzeren Services ist so ein Wiederaufladen für die nächsten Wertungsprüfungen kein Problem.

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Die Ladepunkte sind nicht an einen festen Aufbau gebunden, sondern können frei und voneinander unabhängig platziert werden. Das System von eLoaded ist modular aufgebaut, bietet daher eine individuelle Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers und ein entsprechend breites Anwendungsspektrum – darunter eben auch den Einsatz auf einem Rallye-Serviceplatz. Dank spezieller Schnellverschlüsse kann die Verkabelung in kürzester Zeit hergestellt und die gesamte Anlage binnen eines Tages auf- und abgebaut werden.

Die Auswahl einer für die Bedürfnisse des ADAC Opel e-Rally Cup passenden Ladeinfrastruktur war ein aufwändiger Prozess, der entsprechend viel Zeit in Anspruch genommen hat“, erklärt Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott. „Einige Lösungen, die zunächst vielversprechend erschienen, zeigten in der Praxis Schwächen“. Die mobile Ladeinfrastruktur von eLoaded sei klar das beste Konzept, so Schrott: „Die Spezialisten von eLoaded haben schnell verstanden, worauf es ankommt, und gemeinsam haben wir ein System entwickelt, das nachhaltig, leistungsstark und flexibel ist.“

Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 07.06.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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