Niederbayerische BMW-Werke erhöhen Drehzahl bei der Elektromobilität

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Produktionsrekorde im Jubiläumsjahr: Die niederbayerischen BMW-Werke fuhren im Jahr ihres 50-jährigen Bestehens ganz klar in der Erfolgsspur. Nie zuvor wurden in Dingolfing und Landshut so viele Fahrzeuge und Komponenten gebaut wie 2017. So liefen im Dingolfinger Produktionswerk mehr als 376.000 BMW Automobile von den Fertigungsbändern. Damit kam fast jeder fünfte BMW im Jahr 2017 aus Niederbayern. Besonders starke Zuwächse verzeichnete die Fertigung von Elektro-Fahrzeugen und -Antriebskomponenten. In Landshut lag die Produktion von Elektromotoren auf einem Rekordniveau, im Dingolfinger Werk wurden 2017 mehr E-Antriebskomponenten gefertigt als in sämtlichen Vorjahren zusammen.

Beide BMW Group Standorte rechnen für 2018 nach Aussage ihrer Leiter Dr. Andreas Wendt und Dr. Peter Fallböhmer erneut mit einer hohen Auslastung, insbesondere mit einer signifikanten Stückzahlsteigerung bei den Elektromobilitätsumfängen. So soll im Werk Dingolfing nicht nur die E-Komponentenfertigung stark ausgebaut, sondern auch der Anteil von Plug-in-Hybriden im Fahrzeugwerk auf rund 30.000 Einheiten nahezu verdoppelt werden. Als konzernweite Kompetenzzentren für die Zukunftstechnologien Leichtbau und Elektromobilität spielen Dingolfing und Landshut damit schon heute eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der in der Strategie Number ONE >NEXT verankerten Ziele.

iNEXT ab 2021 in Dingolfing

Darüber hinaus, so Wendt und Fallböhmer, wurden an beiden Standorten zuletzt wichtige Weichen gestellt, um die Technologieführerschaft der BMW Group langfristig weiter auszubauen. So soll der BMW iNEXT ab 2021 als Innovations-Leuchtturm der BMW Group in Sachen Elektromobilität, Autonomes Fahren, Leichtbau sowie Bedien- und Interieurkonzept in Dingolfing gefertigt werden und wesentliche Komponenten aus Landshut enthalten. Der Antriebsstrang für den vollelektrischen MINI, der 2019 seine Premiere feiert, wird ebenfalls aus den niederbayerischen Werken kommen. Ab 2020 startet in Dingolfing dann die Produktion der fünften Generation von E-Antrieben, die das Zusammenspiel von E-Motor, Getriebe, Leistungselektronik und Batterie weiter optimiert. Das Aluminiumgehäuse für dieses kompakte Aggregat wird von der Leichtmetallgießerei im Werk Landshut zugeliefert, die damit ebenfalls in die Serienfertigung von E-Antriebskomponenten einsteigt.

„Wir arbeiten mit Hochdruck am Erfolg der nächsten 50 Jahre. In einem hart umkämpften Wettbewerb und einer Industrie, die sich durch Elektrifizierung und Digitalisierung aktuell radikal wandelt, kommt es mehr denn je auf operative Exzellenz und strategischen Weitblick an. Dass die BMW Group auf dem Weg in diese neue Ära der Mobilität erneut auf Niederbayern setzt, ist ein großer Vertrauensbeweis und Ansporn für die Menschen, die hier arbeiten.“ – Dr. Andreas Wendt, Leiter des BMW Group Werks Dingolfing

Mehrere hundert Neueinstellungen

Das hohe Produktionsniveau im abgelaufenen Jahr schlug sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen nieder. Am Standort Dingolfing wurden – auch zum Ersatz der altersbedingten Fluktuation sowie zur langfristigen Kompetenzsicherung – im Jahr 2017 rund 500 Menschen unbefristet neu eingestellt, am Standort Landshut rund 250 – ein Großteil davon ehemalige Zeitarbeitskräfte. Beide Werkleiter kündigten an, dass auch im Jahr 2018 Mitarbeiter in dreistelliger Größenordnung rekrutiert werden.

Dabei seien mit Blick auf die fortschreitende Elektrifizierung und Digitalisierung vor allem Spezialisten für die Fertigung von E-Antrieben und Batterien, die Instandhaltung und den Themenkreis Industrie 4.0 gefragt.

2018 im Zeichen der „8“

Lag das Augenmerk im vergangenen Jahr noch auf dem Anlauf der BMW 5er Reihe, steht 2018 ganz im Zeichen der Zahl „8“. So wird im Werk Dingolfing der neue BMW 8er vom Band laufen, der den zentralen Leuchtturm der BMW Modelloffensive im Luxussegment bildet und den Standort in seiner Rolle als konzernweites Kompetenzzentrum für die BMW Oberklasse Modelle weiter stärken soll.

Für die Komponentenfertigung im Werk Landshut steht neben dem BMW 8er vor allem der Anlauf des BMW i8 Roadster im Blickpunkt. Die offene Version des Plug-in-Hybrid-Sportwagens, der im Werk Leipzig montiert wird, setzt wie bereits das BMW i8 Coupé auf zahlreiche Innovationen aus Landshut – etwa die Karosserie aus Carbon, die Außenhaut aus Kunststoff oder den Elektromotor. Das Werk Dingolfing liefert wie für den BMW i3 und das BMW i8 Coupé die Batterien sowie Fahrwerkskomponenten.

Quelle: BMW – Pressemeldung vom 24.02.2018

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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