Mercedes sieht auch Reisemobil-Zukunft elektrisch

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Mercedes-Benz

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Mit den Marco-Polo-Modellen hat sich Mercedes‑Benz Vans in den vergangenen Jahren verstärkt im Markt der Camper etabliert. Darüber hinaus liefern die Schwaben Basisfahrzeuge für Reisemobilhersteller weltweit. Nun will die Marke mit dem Stern den nächsten Schritt wagen – dem elektrischen Wohnmobil. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Einer der ersten marktreifen eCamper basiert demnach auf dem batterie-elektrischen EQV. Der Umbau stammt von der Schweizer Firma Sortimo Walter Rüegg AG und umfasst unter anderem ein Aufstelldach, eine Schlafeinheit für den Fond und ein Küchenmodul für den Kofferraum.

Der Reisemobilmarkt ist für Mercedes-Benz Vans von strategischer Bedeutung„, sagt Klaus Rehkugler, Leiter Vertrieb und Marketing bei Mercedes‑Benz Vans. Das Unternehmen wolle hier weiter wachsen und eine Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit einnehmen. „Für uns ist klar: Die Zukunft ist elektrisch, auch in der Reisemobilbranche!

Mercedes-Benz Vans habe den Führungsanspruch bei Elektromobilität fest in der Strategie verankert und elektrifiziere konsequent alle Baureihen, heißt es. Zum Portfolio gehöre unter anderem der EQV – das batterie-elektrisch angetriebene Pendant des Midsize-Vans V-Klasse. Es gibt ihn als EQV 300 mit einer 90-kWh-Batterie und einer WLTP-Reichweite von bis zu 363 Kilometern sowie als EQV 250 mit 60-kWh-Akku und maximal 236 Kilometern. Beide Modelle sind in zwei Längen (5,14 und 5,37 Meter) verfügbar. An der Schnellladesäule lasse sich der EQV 300 in rund 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent laden. Zudem sei der EQV in ein elektromobiles Ökosystem aus intelligenter Navigation mit aktivem Reichweitenmanagement und Cloud-basierten Diensten und Apps eingebunden.

Das Umbaukonzept von Sortimo sei modular, heißt es in der Meldung weiter. Wer alle Register ziehe, bekomme ein Aufstelldach mit Bett sowie eine Multifunktionsbox mit Schlaf- und Kücheneinheit. Diese finde im Kofferraum des Fahrzeugs Platz. Laut Mercedes nutzt die Kücheneinheit ein Schubladensystem und umfasst unter anderem eine Spülmöglichkeit, zwei gasbetriebene, herausnehmbare Kochfelder, eine Kühlbox sowie Schubladen für Besteck, Kochzubehör und Vorräte. Oberhalb der Kücheneinheit sei das ausklappbare Schlafsystem montiert. Im zusammengefalteten Zustand könnten die Fondsitze uneingeschränkt genutzt werden.

Die Besonderheit der Campingmodule sei ihre Leichtbauweise, so Mercedes. Das zahle sich besonders bei einem Einsatz im elektrischen Van aus, da jedes gesparte Kilo mehr Reichweite bedeute. Auch die beiden Solarpanels mit zusammen rund 400 Watt Leistung, die Sortimo auf Wunsch verbaut, seien besonders leicht. Sie laden sowohl die Starterbatterie als auch die Zusatzbatterie für den Camping-Betrieb.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 5. Januar 2022

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Landfunker:

Abseits der üblichen militanten Diskussion „Es gibt nur eine Lösung, alles andere machen nur Vollidioten“ bin ich als Vertriebler gewohnt zu fragen „Gibt es Nutzer/Käufer für das Produkt?“. Und, was für eine Überraschung, ich selbst komme in Frage: Jeden Tag habe ich etwa 50-150 km Strecke im regionalen Vertrieb, benötige dazu einen mobilen Büroarbeitsplatz mit einer ordentlichen Pausenmöglichkeit. Das Teil passt also gut zu mir. Wenn ich noch bedenke, dass der Strom vom Dach kommt ist das Ganze noch preiswerter als mein VW-basierter Camper mit Dieselantrieb. Urlaub? Sollte ich mal wieder welchen machen nehme ich Leihwagen und FeWo.
Denkt halt mal etwas offener.

Wolfbrecht Gösebert:

„H2 ist […] keine Lösung […]. Zudem ist diese Technologie sauteuer und sehr wartungsintensiv“

Insbesondere, wenn schon nach wenigen Jahren eine Druck-Prüfung und – lange vor Ende eines Camperlebens – ein Austausch der H2-Druckflaschen erforderlich wird –> Totalschaden?

Roland Griessen - Ioannone:

Es gibt ja auch noch die grössere Batterie mit über 300km Reichweite. Ein Reisemobil ist ja ein Freizeitfahrzeug. Damit rast man normalerweise nicht mit Vollgas 800km ohne Pause. Wer das muss bei dem ist im Leben einiges schief finde ich.

Aber ich versteh schon, dass 300km immer noch ungenügend sein kann. Ich würde noch so ein zwei Jahre abwarten und so lange mieten. Da die Fahrzeuge normalerweise lange Standzeiten haben ist die heutige Akkutechnologie auch nicht unbedingt opitimal.

PHEV wäre eine Lösung die mich nicht sonderlich überzeugen kann. Da man mit einem Camper meistens lange Strecken fährt ist da wenig mit elektrisch fahren. Zudem ist es teuer gleich zwei Antriebssysteme kaufen und unterhalten zu müssen.

H2 ist wegen den spärlichen Tankstellen keine Lösung wenn man nicht plötzlich auf der Strecke bleiben will. Mir wäre auch nicht wohl auf mit 600bar beladenen Gasflaschen zu nächtigen. Zudem ist diese Technologie sauteuer und sehr wartungsintensiv. Die langen Standzeiten verschlimmern die Situation zusätzlich.

alex:

Ein Wohnmobil/Reisemobil mit einer Reichweite von 230km OHNE Gepäck/Zuladung und OHNE 3-4 Personen auf dem Weg in den Urlaub???

Was für eine Fehlentwicklung als reines EV und nicht als PHEV oder H2O-Lösung den Markt zu betreten.

Alle 150km (unter reellen Bedingungen Familienurlaub) die Batterie aufladen auf dem Weg nach z.b. Frankreich ist auch sehr schön.

chcra:

Bedauerlicherweise gibt’s für den EQV immer noch keine Anhängerkupplung. Zumindest für kleinere Lasten (Kupplungsfahrradträger oder 750-kg-Baumarktanhänger) sollte/muss dich eine Lösung möglich sein?!

Wolfbrecht Gösebert:

„… das erste BEV-Womo auf Transporterbasis.“
Gibt’s AFAIS doch schon:

https://www.promobil.de/neuheiten/iridium-teilintegriertes-elektro-wohnmobil-serienreif/
Farnsworth:

Die Frage ist immer was alltagstauglich für einen selbst bedeutet. Wir haben uns als kleine Familie auf den E-Up als „Reicht doch eigentlich“ Kompromiss eingelassen (und auch noch einen bekommen!)

Da ich kein Rentner bin leihe ich mir ein WoMo höchstens. So fährt man auch immer ein aktuelles Modell Aktuell bekommt man da aber leider auch nur Dieselbetriebene. Da wird es wohl nicht ein paar Jahre dauern.

Es werden noch viele Modelle auf den Markt kommen. Aber wenn es jetzt sein soll, dann muss man sich halt auf einen Kompromiss einlassen.

Farnsworth

bergfex:

@Steinpilz: Freue Dich über Deine Jugend und die Zeit, in der Du auf das E-Womo warten kannst. Mir wird das zu lange. Und ich muss leider noch mit meinem Karmann-Diesel-Womo fahren, denn ich bin schon Jahrzehnte in Rente und kann keine 14 Jahre mehr warten. Mir geht das alles halt viel zu langsam, ist aber mein persönliches Problem. Ich hätte auch noch gerne ein kleineres, alltagstaugliches BEV. Aber da gibt es leider keins, das meinen Vorstellungen entspricht (sh. eigener Thread). Was mir bleibt, ist das M3, aber das ist mir eigentlich zu groß.Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Angebot am Bedarf vorbeigeht, jedenfalls für Rentner.

steinpilz:

Ich freu mich schon auf das erste BEV-Womo auf Transporterbasis. Ich hab ja noch 14 Jahre bis zur Rente,

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