Leapmotor plant E-Auto-Produktion in Spanien

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Sebastian Henßler
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Das Joint Venture Leapmotor International, an dem der 14-Marken-Konzern Stellantis mit 51 Prozent und Leapmotor mit 49 Prozent beteiligt sind, plant offenbar die Produktion von Autos der asiatischen Marke im Werk Figueruelas in Zaragoza, Spanien. Laut Berichten von La Tribuna de Automoción führt das Unternehmen aktuell wirtschaftliche und industrielle Machbarkeitsstudien durch. Dabei würden unter anderem Angebote von Lieferanten aus Spanien eingeholt. Ziel sei die potenzielle Montage des Modells B10, einem Elektro-SUV im C-Segment, dessen Markteinführung für das dritte Quartal 2025 vorgesehen ist.

Ursprünglich war geplant, dieses Modell im polnischen Werk Tychy zu produzieren, wo Leapmotor bereits seit Juni 2024 den T03 fertigt. Doch politische Entwicklungen verhinderten dies. Im Oktober 2024 forderte die chinesische Regierung lokale Hersteller dazu auf, Investitionen in europäischen Ländern einzustellen, die zusätzliche EU-Zölle auf emissionsfreie Fahrzeuge unterstützen. Dies betraf auch Polen, weshalb das Joint Venture alternative Standorte wie das Werk in Eisenach, das Zentrum in Trnava und eben Figueruelas in Betracht zog.

Sollte sich Leapmotor für das Werk in Zaragoza entscheiden, würde dies eine umfassende Neuausrichtung der bestehenden Produktionspläne erfordern. Derzeit konzentriert sich die Fertigung auf Linie 2, nachdem die Aktivitäten auf Linie 1 eingestellt wurden. Diese Umstellung erfolgte im November 2024, um Kapazitäten für neue Plattformen zu schaffen. Modelle wie der Opel Crossland und der Citroën C3 Aircross laufen seit Juli letzten Jahres auf der zweiten Linie, doch sinkende Produktionsvolumina und geplante Arbeiten zur Einführung der STLA Small-Architektur bis 2027 haben den Produktionsablauf verändert.

Das Leapmotor-Projekt könnte dazu führen, dass bestehende Pläne überarbeitet werden müssen, da es schwierig erscheint, weitere Modelle in den aktuellen Kapazitäten unterzubringen. Gleichzeitig bietet die geplante Fabrik für Batteriezellen auf einem angrenzenden Grundstück einen bedeutenden Vorteil. Die Allianz mit CATL ermöglicht es, ab Ende 2026 Batterien zu liefern. Der Bau der 50-GWh-Anlage soll im Juni 2025 beginnen, mit voller Betriebsbereitschaft bis März 2028. Diese Nähe könnte die Produktionskosten senken und Leapmotor zusätzliche Vorteile verschaffen.

Obwohl Polen offiziell nicht mehr als Produktionsstandort vorgesehen ist, hält sich das Gerücht, dass das Werk in Tychy weiterhin in der Diskussion steht. Das deutsche Werk in Eisenach wird aufgrund höherer Kosten als weniger geeignet angesehen. Für die Standorte Trnava und Figueruelas spricht hingegen die Aussicht auf bessere Wirtschaftlichkeit. Sollte die Analyse eine Rentabilität bestätigen, wäre Figueruelas für Leapmotor eine attraktive Option.

Quelle: latribunadeautomocion.es – Leapmotor analiza producir coches en Stellantis Zaragoza

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Smartino:

Die Wirtschaft zieht südwärts.
Der Süden Europas bietet offenbar attraktivere Bedingungen als der Norden. Warum wohl??

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