KIA hat zur Ausfahrt des neuen KIA e-Soul nach Frankfurt geladen, an einem doch recht freundlichen Montagvormittag, wie soll man da ablehnen können? Für einen ausführlichen Test- und Fahrbericht, wie du diese von uns gewohnt bist, hat schlicht und einfach die Zeit gefehlt. Dennoch zeigen wir uns recht zuversichtlich, dass wir diesen in Zukunft nachholen können.
Zunächst einmal gibt es weitere Infos zum Vorverkauf des neuen Stromers zu Preisen ab 33.990 Euro, visuelle Eindrücke und Details aus einer ersten Fahrt mit der dritten Generation des Soul, welcher in Europa nur noch rein elektrisch auf die Straße kommen wird.
KIA e-Soul: Elektrifiziert durch Frankfurt mit dem Nachfolger des Soul EV
2009 kam der KIA Soul erstmalig auf die Straße und gewann für sein Design den renommierten Red Dot Award. Als KIA e-Soul kommt dieser künftig vollelektrisch als Nachfolger des KIA Soul EV auf die Straße. Neben einem neuen Namen überzeugt er durch sein modernes, neues Design, ist in zahlreichen Ein- und Zweifarb-Lackierungen erhältlich, verfügt über neue Assistenz- und Infotainmentsysteme und bietet durch den kraftvollen Antrieb und das neue Fahrwerk entsprechend Fahrspaß.
Informationen aus technischen Datenblätter sind das eine, praktische Erfahrungen das andere. Daher hieß es auch direkt einsteigen und losfahren, als die neue Generation des Soul vor der Firmenzentrale in Frankfurt emissionsfrei und lautlos vorrollte. Nach einer kurzen Einweisung in die Bedienung der Rekuperationspedals des e-Soul und dessen Besonderheiten ging es dann auch los.
40 Minuten in und um Frankfurt waren angesagt. Mit dabei Stadt-, Autobahn- und Überlandfahrt. Quasi, das volle Programm. Zeit genug, um die verschiedenen Drive-Modi (eco+, eco, Normal und Sport) zu testen. Als sich auch, um sich durch die vier Rekuperationsstufen des e-Soul zu schalten, auf welche ich zunächst zu sprechen kommen möchte.
Rekuperationsstufen des KIA e-Soul für mehr Reichweite im Alltag
Vorab sei gesagt, dass das E-Auto von KIA sowohl automatisch die Rekuperationsstufen bestimmen kann oder diese durch den Fahrer manuell festgelegt werden können. Um zwischen manuell und automatischer Anpassung der Rekuperationsstufen umzuschalten, muss das rechte Rekuperationspedal am Lenkrad länger zum Fahrer gezogen werden. Der entsprechende Modus wird im Display oberhalb des Lenkrads visualisiert.
Durch langes heranziehen des linken Rekuperationspedal am Lenkrad wird der KIA e-Soul rein durch Rekuperation heruntergebremst. Bis zum Stillstand. Hierzu gehört allerdings ein wenig Mut, dies in der Praxis anzuwenden. Zumindest ging es mir so. Nach den ersten Kilometer geht dies aber durchaus in Fleisch und Blut über und der e-Soul profitiert noch stärker von der Rekuperation. Beziehungsweise von dem „One Pedal“-Modus, wie er von KIA bezeichnet wird.
Drive-Modi des e-Soul im Alltag
Neben den unterschiedlichen Rekuperationsmodi durften auch Drive-Modi ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Bereits beim Umschalten der Drive-Modi, Taster in der Mittelkonsole, merkt man spürbar, dass sich etwas am Fahrverhalten ändert.
Als Fahrer hat man die Wahl zwischen eco+, eco, Normal und Sport-Modus. Wobei der Wechsel auf eco+ sowie Sport am spürbarsten auffällt, in puncto Fahrverhalten. Im eco+-Modus – langes Drücken der Drive-Modi-Taste – wird die Geschwindigkeit des e-Soul auf 90 km/h begrenzt, sowie sämtliche Verbraucher auf ein Minimum zurückgefahren. Die Klimaanlage schaltet sich komplett an. Daher ist dieser Modus im Alltag auch nur in der Übergangszeit zu empfehlen. Im Winter und Sommer möchte man nicht freiwillig auf die Klimaanlage verzichten. Zumindest geht es mir so.
Der Sport-Modus seinerseits verändert ebenfalls das Auftreten des e-Soul. Denn hier kommen alle Vorteile eines Elektroantriebs zum Tragen. Von der direkten Ansprache über die schnelle Beschleunigung hat man als Fahrer richtig Freude am E-Auto. Auch, wenn man sonst eher penibel auf die Restreichweite achtet.
Anmerken muss ich allerdings auch, dass mit steigender Geschwindigkeit die Restreichweite entsprechend abnimmt. Sollte man bedenken, wenn man den e-Soul mit 100 kW (136 PS), beziehungsweise 150 kW (204 PS) beschleunigt. Für die 150 kW Variante geht es von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 7,9 Sekunden, die 100 kW Variante des e-Soul beschleunigt in diesem km/h-Bereich in 9,9 Sekunden.
Reichweite und Verbrauch des e-Soul im Alltag
Zur Reichweite und dem Verbrauch im Alltag mit dem KIA e-Soul kann ich nach gerade einmal etwas über einer Stunde Fahrt nichts Aussagefähiges sagen. Vor allem, da ich ein wenig mit den verschiedenen Rekuperationsstufen, Drive-Modi und dem Fahrgefühl im Alltag allgemein gespielt habe. Ein bewusstes, sparsames Fahren war daher nicht möglich.
KIA teilt folgende Informationen zum e-Soul mit. So bringt dieser eine kombinierte Reichweite von 452 Kilometern (Durchschnittsverbrauch 15,7 kWh pro 100 km) von Haus aus mit und legt im City-Zyklus sogar bis zu 648 Kilometer mit einer Batterieladung zurück. Das Grundmodell mit 39,2-kWh-Akku und 100 kW (136 PS) hat eine kombinierte Reichweite von 276 Kilometern (City-Zyklus: 407 km).
Geladen wird der KIA e-Soul über einen serienmäßigen Schnellladeanschluss (CCS-Stecker). Dieser ermöglicht es, dass sich die Batterien an einer 100-kW-Station in nur 54 Minuten von 0 auf 80 Prozent aufladen lässt.
Optik & Verarbeitung des KIA e-Soul
Insgesamt stehen 14 Farbvarianten zur Wahl: sieben einfarbige Lackierungen und sieben Zweifarb-Kombinationen, bei denen das Dach und die Außenspiegel in Kontrastfarbe lackiert sind. Auswahl hat man hier als Kunde wahrlich genügend. Gepaart mit dem markanten Auftreten, fährt man mit dem e-Soul ein Elektroauto, welches aufzufallen weiß.
Persönlich muss ich anmerken, dass ich das Design des KIA e-Soul bisher eher als gewöhnungsbedürftig empfunden habe. Mit jedem Blick auf die Karosserie freunde ich mich damit allerdings mehr an. Vollkommen überzeugt hat mich das Interieur des Fahrzeugs. Absolut wertig verarbeitet und funktionell überzeugend.
Ein Gangwahl-Drehschalter (Shift by Wire) ersetzt den bisherigen Wählhebel, und aus den seitlichen Lüftungsdüsen – die wie beim Vorgänger mit den Hochtönern kombiniert sind – scheinen neben Luft und Sound auch Farben zu strömen. Denn direkt vor den Auslässen befinden sich an den Türen auffällige, dreidimensionale Strukturen, deren Beleuchtung im Musikrhythmus pulsiert.
Diese sind Teil der optionalen frequenzgesteuerten Ambientebeleuchtung an Fahrer- und Beifahrertür, die individuell konfiguriert werden kann. Zur Wahl stehen dabei acht Einzelfarben sowie sechs Themen und Farbvariationen, welche je nach Sound ihre Farbe wechseln.
Eine induktive Smartphone-Ladestation in der Mittelkonsole, beheizbare und belüftete Vordersitze, ein Harman Kardon Premium-Soundsystem und ein Head-up-Display, das die aktuelle Geschwindigkeit sowie weitere Informationen wie Sicherheits- und Navigationshinweise, gehören ebenfalls mit dazu. Je nachdem wie man seinen e-Soul konfiguriert und natürlich mit entsprechendem Aufpreis.
Preis und Umweltbonus des KIA e-Soul
Bekanntermaßen wurde die Elektroauto Kaufprämie am 18.05.2016 im Kabinett beschlossen. Die eigentliche Kaufprämie fällt hierbei unterschiedlich hoch aus. Diese richtet sich in der Höhe danach, ob es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelt, welches man erwirbt oder um ein Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor.
Bei einem reinen E-Auto kann man mit einem Zuschuss von 4.000,00 Euro rechnen. Bei einem Plug-In-Hybrid mit 3.000,00 Euro. In jedem Fall trägt sowohl der Autohersteller, als auch unser Staat 50% des jeweiligen Umweltbonus.
Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Listenpreise des KIA e-Soul. Es handelt sich um die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers in Euro/ab Werk. Stand 01. April 2019.
Der Einstiegspreis von 33.990 Euro bezieht sich auf die 100-kW-Version in der Basisausführung Edition 7. Die 150-kW-Variante des e-Soul Edition 7 kostet 37.790 Euro. Im Preis inbegriffen ist die 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie, die auch für die Batterie gilt. Damit ist der e-Soul neben dem Kia e-Niro das Elektroauto mit der umfassendsten Herstellergarantie auf dem europäischen Markt.
Zieht man beim Einstiegsmodell den Umweltbonus ab, landet man knapp unter 30.000 Euro für den e-Soul. Für die Testfahrt stand die 150-kW-Variante des e-Soul in der Ausstattung Spirit (Vollaustattung) zur Verfügung. Des Weiteren gibt es die Ausstattungslinie Edition 7 und Vision.
KIA erhofft sich durch e-Soul weitere Elektrifizierung des eigenen Marktanteils
“Kia gehört mit seiner wachsenden Palette an Mildhybrid-, Vollhybrid-, Plug-in-Hybrid und Elektrofahrzeugen zu den weltweit führenden Anbietern von Autos mit elektrifiziertem Antrieb. 2018 hatte jeder achte in Deutschland verkaufte Kia einen teil- oder vollelektrischen Antrieb. Der neue Kia e-Soul wird dazu beitragen, diesen Anteil weiter zu steigern.” – Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland
Wie ich ebenfalls am Tag der e-Soul-Vorstellung von Cost erfahren durfte, waren im Januar und Februar 2018 noch unter vier Prozent der Gesamtzulassungen mit einem alternativen Antrieb ausgestattet. Im gleichen Zeitraum 2019 bewegt man sich bereits bei sieben Prozent.
Mit freundlicher Unterstützung von KIA // Die Reisekosten zur Pressekonferenz wurden von KIA übernommen