Jürgen Stackmann, bei der Marke Volkswagen für Vertrieb, Marketing und After Sales verantwortlicher Vorstand, erklärte in einem auf dem Unternehmensblog veröffentlichten Interview, warum Elektroautos für viele Autofahrer die richtige Wahl sind und welche Rolle die langfristige Kommunikationsstrategie bei der E-Auto-Offensive von VW spielt.
„Der ID.3 ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Marke, mit ihm starten wir ins neue Zeitalter der E-Mobilität für alle“, so Stackmann. VW habe „intensiv an diesem Auto gearbeitet“ und freue sich sehr, dass der ID.3 als erstes Mitglied der emissionsfreien ID-Modellfamilie bald auf den Straßen dieser Welt unterwegs sein wird. „Mit ihm beginnt – nach Käfer und Golf – das dritte große Kapitel für Volkswagen“, erklärt Stackmann die Bedeutung des neuen Stromers für den weltweit größten Autohersteller. Das Besondere am ID.3 sei, „dass er das Prinzip des für jedermann erschwinglichen Autos perfekt abbildet.“ Mit dem ID.3 mache VW „Elektromobilität alltagstauglich und für alle erreichbar.“
Das war in der Vergangenheit nicht so: „Bisher gab es hauptsächlich drei Gründe, warum sich Kunden gegen ein rein elektrisches Fahrzeug entschieden haben: Preis, Reichweite und schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur“, erklärt der VW-Vorstand. Die ersten beiden Punkte habe VW mit dem ID.3 gelöst: „Er wird für unter 30.000 Euro erhältlich sein, also zum Preis eines vergleichbaren Golf. Nach Abzug des vom Staat und von uns getragenen Umweltbonus demnächst wahrscheinlich sogar für unter 24.000 Euro“. Und die Reichweiten der verschiedenen Modellversionen betragen zwischen absolut alltagstauglichen 330 und 550 Kilometer.
„Und auch bei der Ladeinfrastruktur tut sich derzeit viel“, so Stackmann über den dritten Hinderungsgrund der Vergangenheit: „Wir errichten gemeinsam mit anderen Herstellern mit dem Joint Venture Ionity bis Ende des Jahres ein Netzwerk von 400 Schnellladestationen in ganz Europa.“ Auch an seinen eigenen Standorten sowie bei Handelspartnern geht VW den Ausbau der Lademöglichkeiten an. Zudem schließt der Hersteller „Kooperationen mit Partnern wie Supermärkten und Möbelhäusern, damit so schnell wie möglich überall ausreichende Infrastruktur vorhanden ist“. Damit sei „die E-Mobilität für alle keine Vision mehr, sondern bereits Realität.“
„Außen so groß wie ein Golf, innen wie ein Passat, Wendekreis wie ein up!, Beschleunigung wie ein GTI“
Am faszinierendsten sei am ID.3, der auf einer exklusiven Elektroauto-Plattform entsteht, dem Modularen Elektrobaukasten (MEB), dass er „das Beste“ von aktuellen VW-Modellen zusammenbringe: „außen so groß wie ein Golf, innen fast wie ein Passat, Wendekreis wie ein up!, Beschleunigung wie ein GTI, aber lokal emissionsfrei.“ Beeindruckend sei auch „die Fülle an ausgesprochen nützlichen und unterstützenden Technologien“ in den Elektroautos von VW, etwa ein neues Augmented-Reality-Head-up-Display, Sprachsteuerung und das Smart Light im Cockpit, bei dem sich die Innenraumbeleuchtung den Lichtverhältnissen der Umgebung sowie dem Fahrmodus anpasst.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des ID.3 war Stackmann zufolge, dass „von Anfang an klar“ war, „dass der ID.3 nicht irgendein neues Modell unserer Marke sein wird, sondern dass wir mit ihm einen Systemwechsel vollziehen.“ VW habe „daher sehr frühzeitig die Märkte und den Handel in die Entwicklung einbezogen“, da so eine wichtige Neuausrichtung der Marke von allen mitgetragen werden müsse. „Auch die Kundenkommunikation haben wir deutlich früher gestartet als sonst üblich, um möglichst viele zu überzeugen“, so der VW-Manager.
Volkswagen will der global führende Anbieter bei der E-Mobilität werden, erklärt Strackmann weiter. Das habe die Verantwortlichen „vor enorme und vielfältige Herausforderungen gestellt. Egal, ob auf der technischen oder auf der vertrieblichen Seite“, an vielen Stellen betrete Volkswagen „komplettes Neuland. Natürlich fragt man sich da manchmal, ob man alles wie geplant hinbekommt“.
Quelle: Volkswagen — Pressemitteilung vom 13.02.2020