Großbritannien zieht Verbrenner-Verbot auf 2030 vor

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Michael Neißendorfer
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Jetzt ist es offiziell: Ab dem Jahr 2030 dürfen in Großbritannien keine neuen Pkw mehr verkauft werden, die ausschließlich mit Benzin- oder Diesel betrieben werden, wie Premierminister Boris Johnson mitteilte. Für Plug-in-Hybride gelte eine Gnadenfrist bis zum Jahr 2035, sofern sie eine „erhebliche“, aber nicht näher bestimmte Strecke rein elektrisch zurücklegen können. Um gleichzeitig die Verbreitung von Elektroautos zu fördern, stellt das Land große Summen bereit: Insgesamt 1,3 Milliarden Pfund (gut 1,46 Milliarden Euro) sollen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur fließen, weitere 582 Millionen Pfund (etwa 655 Millionen Euro) werden bereitgestellt, um Anreize für den Kauf von Elektroautos zu schaffen. Für die Massenproduktion von Elektroauto-Batterien auf der Insel stellt Johnson rund 500 Millionen Pfund (etwa 563 Millionen Euro) in Aussicht.

Die E-Mobility-Vorhaben ist ein Teil eines größeren, zehn Punkte umfassenden Maßnahmenpakets, mit welchem Johnson eine „grüne industrielle Revolution“ anstrebt, um den Klimawandel zu bekämpfen und Arbeitsplätze in nachhaltigen Branchen zu schaffen – Großbritanniens Premier spricht von bis zu 250.000 Jobs, die so neu entstehen sollen. Bis zum Jahr 2050 will Großbritannien die Netto-Null erreicht haben und somit klimaneutral sein.

Dafür ist zum Beispiel auch ein massiver Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen geplant. Die Windkraft soll künftig so weit ausgebaut sein, um jeden Haushalt in Großbritannien mit Strom versorgen zu können. Allein in diesem Bereich sollen bis zu 60.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Um Gebäude, Schulen und Krankenhäuser umweltfreundlicher und energieeffizienter zu gestalten, sollen allein bis 2028 jährlich gut 600.000 Wärmepumpen installiert werden. Bis 2030 will das Land auch ausreichend Kapazitäten aufgebaut haben, um 5 GWh nachhaltig erzeugten Wasserstoffs produzieren zu können.

Außerdem plant Großbritannien, der Atmosphäre im großen Stil CO2 zu entziehen. Das Land hat vor, eine weltweit führende Technologie zur Erfassung und Speicherung klimaschädlicher CO2-Emissionen aus der Atmosphäre zu entwickeln, mit dem Ziel, bis 2030 zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid abzuscheiden – dies entspreche allen Emissionen des industriellen Sektors. Um die Verringerung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre zu unterstützen, will Großbritannien zudem 30.000 Hektar Bäume pro Jahr neu pflanzen.

Quelle: BBC – Ban on new petrol and diesel cars in UK from 2030 under PM’s green plan // The Guardian – Boris Johnson announces 10-point green plan with 250,000 jobs

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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