Frankreich regt EU-Kaufprämie für E-Autos an

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Frankreich ruft nach einem europäischen Plan zur Unterstützung der Automobilindustrie. Laut dem französischen Industrieminister Marc Ferracci gefährden drei zentrale Probleme die Zukunft der Branche: ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, eine nachlassende Nachfrage und unfaire Handelspraktiken aus China. Europa müsse, so Ferracci, entschlossen handeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Automobilindustrie zu stabilisieren.

Frankreich schlägt vor, eine einheitliche Kaufprämie für Elektroautos in der EU einzuführen, wie das Manager-Magazin berichtet. Diese Prämie könnte, wie in Frankreich, an die CO₂-Bilanz der Produktion gekoppelt sein. So wurden dort etwa Autos aus China aufgrund ihres höheren CO₂-Ausstoßes von der Subvention ausgeschlossen. Ferracci regt an, diese Förderpraxis europaweit umzusetzen, um die Nachfrage nach europäischen Elektroautos zu steigern und die Hersteller zu stärken.

In Deutschland wurde der staatliche Umweltbonus für Elektroautos Ende 2023 eingestellt. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang bei den Verkaufszahlen und brachte einige Hersteller in Schwierigkeiten. Mittlerweile setzt sich die SPD für eine neue Kaufprämie ein, um die Branche zu unterstützen. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürwortet eine Neuauflage von Förderungen, um die E-Mobilität und damit die deutsche Automobilindustrie zu stabilisieren.

Neben der Unterstützung für Privatkunden schlägt Ferracci eine Initiative zur Elektrifizierung gewerblicher Flotten vor. Details sind bisher offen, doch die Grundidee ist klar: Bei Fördermaßnahmen und Investitionen sollen europäische Hersteller bevorzugt werden, um die Nachfrage nach in Europa produzierten Autos anzukurbeln. Ferracci betont, dass Europa damit wie andere Weltregionen wie etwa die USA und China handeln sollte, um die heimische Industrie zu schützen und zu fördern. Frankreich fordert zudem eine industriepolitische Unterstützung für andere Sektoren wie Stahl und Chemie, die ebenfalls unter Druck stehen.

China setzt derweil auf diplomatische Lösungen im Handelskonflikt mit der EU. Der chinesische Handelsminister Wang Wentao appelliert an Frankreich, eine vermittelnde Rolle einzunehmen. In einem Treffen in Shanghai bat Wang die französische Außenhandelsministerin Sophie Primas, die EU zu einer gemeinsamen Lösung zu bewegen, die den Handel im Automobilsektor nicht weiter belastet. Laut Wang erschwere die laufende EU-Untersuchung zu chinesischen Elektroautos die Zusammenarbeit zwischen beiden Regionen und bedrohe die Geschäftsbeziehungen.

Primas ist derzeit in Shanghai, um die angedrohten Strafzölle auf französische Produkte wie Cognac abzuwehren und im Handelsstreit zwischen der EU und China zu vermitteln. Wang betonte, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Automobilsektor gefördert und nicht durch politische Differenzen behindert werden sollte. Die kommenden Gespräche könnten entscheidend sein für die Zukunft der Handelsbeziehungen und die Rolle, die die europäische Autoindustrie im internationalen Markt einnehmen wird.

Quelle: Manager-Magazin – Frankreich fordert europäisch abgestimmte Kaufprämien für E-Autos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Harald:

wäre schön und überfällig, scheint mir aber unrealistisch.
Die Umstellung der Displays an den Ladesäulen würde ein Vermögen kosten, was zur Folge hätte, der Preis steigt enorm.
Mich ärgert zudem, dass manche Anbieter eine Grundgebühr von ca 0,50€ verlangen.
Unschön nur, hin und wieder muss man die Säule 2-3x starten, damit die Säule unser Ladekabel wieder freigibt. Abzocke?

Pedro G.:

Eine gute “ E-Auto Förderung “ vom Staat wäre
Der Autogrundprieß + Zusatzausstattung – Rabatt = Gesamtpreis
und darauf die Umsatzsteuer !
Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

Das gleiche ginge auch beim Ladestrom je billiger desto weniger Umsatzsteuer ?

martin g:

Ladekarten sollten abgeschafft werden und durch EC Terminals ersetzt werden. Preis muss an der Ladesäule stehen oder in der Ladeapp sichtbat sein. Es kann nicht sein, dass jeder an der gleichen Säule einen anderen Preis zahlt.

Martin Hofstetter:

Eine Regulierung der Ladetarife ist dringend erforderlich! Europaweit!
Der Wegelagerei sollte endlich ein Riegel vorgeschoben werden!

Apfel:

Das nervt mich auch absolut. Da hätte die Politik viel früher einen Riegel vorschieben müssen.
Gerade diese Abos nerven extrem. Gerade wenn ich weiter weg muss, bin ich auf öffentliche Ladesäulen angewiesen, aber hier muss ich dann wieder irgendwelche Apps oder Abos haben um normale Preise zu erzielen.
Tesla schneidet hier in der Regel noch ganz gut ab.

Langfristig, hoffe ich, dass dieser ganze Abo Kram einfach wegfällt.
Von den Aufpreisen mal ganz zu schweigen. Zuhause kostet mich die kWh 25cent und unterwegs wollen die Anbieter dann 50cent und mehr.
Klar der Ausbau muss finanziert werden und auch die Standmieten müssen gezahlt werden, aber rechtfertigt das dann solche Preise?
Großabnehmer zahlen doch locker unter 25cent im Einkauf.

Apfel:

Statt die Milliarden den Herstellern in den Hals zu drücken, sollte man einfach eine EU weite Förderung für Ladesäulen anschieben.
Da wäre das Geld sicherlich besser aufgehoben.
Gleichzeitig mit Vorgaben zu der Abrechnung an den Ladesäulen (technischer Umfang etc.)
Das ganze auf mindestens 5 Jahre festgeschrieben und fertig.

Peter:

Ich habe 2 Apps EnBW und Tesla, keine Probleme seit 40k km.

Wurzelsepp:

100% Zustimmung. Vor allem bei dem mit der Bildung. Die Zahlen im Mintbereich gehen eh schon seit Jahren zurück, doch das ist genau der Bereich, den wir auch für eine starke Industrie benötigen. Momentan werden fast nur noch Manager und andere Schwafler ausgebildet. Das Problem potenziert sich nur durch die schiere Überlegenheit von Asien und Indien in Sachen Bevölkerung. Wenn bei uns ein schlauer Kopf in einer Schulklasse sitzt, sind es in China rein mengenmäßig 18 so viele schlaue Köpfe (weil 18x mehr Menschen als bei uns). Also auch 18x mehr Innovationskraft.
Mit Arbeitskraft können wir nicht mehr punkten, weil teuer.

ThoSt:

Die Lade-Infrastruktur muss einfacher werden. Es gibt inzwischen viele/gute Ladesäulen aber der Tarifdschungel ist ein Krampf!
Ich war übers lange WE rund 1300km quer durch Deutschland unterwegs und habe mir das Abo von EnBW geholt. Leider waren die Ladestopps nicht bei EnBW (und auch keine in der Nähe) so dass ich wieder 62/79cent bezahlt habe statt 39…
Warum zum Geier kann man nicht dafür sorgen, dass die kWh-Preise ungefähr gleich sind und die Anbieter Kunden über Bonusprogramme oder ähnliches binden. Ich will keine 10 Accounts haben müssen. Ich liebe mein eAuto, aber sowas nervt und ich kann mir vorstellen, dass viele davon abgeschreckt werden.

Dr. Kralle:

Ich bin gegen solche Subventionen. Das Geld sollte lieber in unsere Infrastruktur und in den Bildungssektor oder in ande Zukunftsbereiche gesteckt werden. Die aktuelle Situation haben sich diese Unternehmen selber zuzusprechen. Die Branche hat in den letzten Jahrzehnten schon genug Unterstützung erfahren. Wir müssen wieder Vorreiter in anderen Bereichen werden, die es jetzt auszubauen gilt. Immer nur die gleiche brüchige Säule zu reparieren hilft nicht. Wir brauchen weitere Säulen zur Verstärkung.

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