Formel-E-Rennwagen ab 2022 um 100 kW stärker, Schnellladung mit 600 kW

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Michael Neißendorfer
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Der Weltmotorsportrat des Automobilverbandes FIA hat die neuen Leistungsdaten für die dritte Generation der Rennwagen für die rein elektrische Rennserie Formel E vorgestellt: Ab der 9. Formel-E-Saison 2022/23 steigt die Leistung der Gen3-Flitzer auf 350 kW in der Qualifikation und 300 kW im Rennen — jeweils 100 kW mehr als bei den aktuellen Gen2-Rennwagen. Die beteiligten Teams und Hersteller dürfen die Antriebsstränge weiterhin selbst entwickeln, müssen sich allerdings streng an die maximale Leistungsabgabe halten. Wer von der FIA einer Manipulation überführt wird, wird bestraft.

Eine Neuheit bei den Gen3-Boliden ist der zweite E-Motor an der Vorderachse. Dieser dient allerdings nicht dem Vortrieb, sondern wird als Generator für eine um 250 kW höhere Rekuperationsleistung genutzt. Somit erhöht sich die maximale Rekuperationsleistung auf 600 kW, womit eine möglichst effiziente Energierückgewinnung während der Rennen mehr noch als bislang über Sieg und Niederlage entscheiden kann.

Außerdem sollen die Gen3-Autos dank eines etwas kleineren Akkus leichter werden. Im Zusammenspiel mit der deutlich höheren Leistung dürfte die Beschleunigung der Formel-E-Renner deutlich zulegen. Wegen der höheren Leistung wird allerdings auch der Energieverbrauch steigen, welche auch die höhere Rekuperationsleistung nicht ausgleichen kann. Umso gewichtiger wird die richtige Strategie für die Rennen, bei denen die Fahrer während der Boxenstopps ihre Akkus mit bis zu 600 kW Ladeleistung wieder auffrischen können.

Auch bei den Herstellern der Einheits-Komponenten gibt es Neuigkeiten. Das Chassis, welches den vorderen Elektromotor bereits beinhaltet, kommt wie eh und je vom französischen Unternehmen Spark Racing Technology. Das Design der Gen3-Rennwagen, die vier Saisons lang gefahren werden sollen, ist jedoch noch nicht bekannt. Die Batterie kommt wie schon bei den Gen1-Autos wieder von Williams Advanced Engineering. Bei den aktuellen Gen2-Rennwagen stammt der Akku von McLaren Applied Technologies. Einen eher überraschenden Wechsel gibt es bei den Reifen: Ab 2022 übernimmt der koreanische Hersteller Hankook die Rolle von Michelin. Das Unternehmen wolle die Formel E in seine Marketing-Kampagne zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz einbeziehen, heißt es.

Quelle: Electrive — Künftige Formel-E-Autos bekommen mehr Leistung und Rekuperation

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Peter Marquardt:

Wie werden diese Wagen eigentlich während der Rennen geladen? Stehen dafür Dieselaggregate an der Rennstrecke?

Jürgen B.:

Hallo Michael von/für Elektroauto News.

Der Artikel ist interessant. Aber ich denke hier lesen auch viele Freaks, und die brauchen meiner Meinung nach mehr Input.

Ja, das macht viel mehr Arbeit, kommt aber letztlich auch dem Autor zugute.

Mehr Technik, mehr Bilder, Skizzen, Schaltbilder, Spannung der Akkus, Hersteller der Teile, Preise, usw.

Und auch Videos, wenn auch nur kurze, kommen immer genial gut an.

Jürgen B., Hunteburg

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