Die Gerüchte, dass Ford künftig den MEB-Baukasten von VW verwenden will haben sich im Juli 2019 bestätigt. Das Unternehmen will ein eigenes, rein batteriebetriebenes E-Auto auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens von Volkswagen entwickeln. Dieses soll ab 2023 auf die Straße kommen, wird im deutschen Ford Entwicklungszentrum Köln-Merkenich entwickelt.
Ford rechnet mit mehr als 600.000 verkauften Fahrzeugen innerhalb von sechs Jahren in Europa. Darüber hinaus prüft Ford, ein zweites Modell auf MEB-Basis für den europäischen Markt anzubieten. Wie Ford-Europa-Chef Stuart Rowley dem Handelsblatt zu verstehen gab, spreche man darüber. So sei es aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll, „nur ein einziges Auto auf MEB-Basis zu produzieren“.
Die Zusammenarbeit sei langfristig angelegt, in den nächsten Jahren könnten daher noch weitere Fahrzeuge dazukommen, so Rowley gegenüber dem Handelsblatt. Ford und Volkswagen entwickeln sich zu Anbietern nachhaltiger und erschwinglicher Mobilität, dabei hat Elektromobilität für beide gleichermaßen strategische Priorität.
Wobei es für Ford nicht nur E-Autos gibt, sondern jedes neue Ford-Modell zum herkömmlichen Verbrenner-Antrieb auch als teilelektrischer Hybrid oder nur batteriebetrieben angeboten wird. Europa-Chef Rowley prognostizierte: „Ende 2022 werden elektrifizierte Autos mehr als die Hälfte unserer Verkäufe ausmachen.“
VW profitiert durch die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet durch Skaleneffekte in der Produktion sowie einem schnelleren Return on Investment für die eigenen Entwicklungsausgaben der MEB-Plattform. Zum ersten E-Fahrzeug aus der Zusammenarbeit hält man sich bedeckt. Rowley gibt lediglich zu verstehen, dass „das erste Modell ein fantastisches Auto sein“ wird. Dabei soll es sich um einen Elektro-Kleinwagen handeln.
Quelle: Handelsblatt – VW und Ford planen zweites gemeinsames Elektro-Modell