Die Ford Motor Company wird alle E-Antriebe für zukünftige Fahrzeugmodelle ab 2024 in Halewood, nahe Liverpool in Großbritannien fertigen. Insgesamt will das Unternehmen etwa 230 Millionen in den Umbau des derzeitigen Getriebewerks investieren. Die Produktionskapazität soll bei rund 250.000 Einheiten pro Jahr liegen.
Zuletzt hatte sich auch das Ford-Werk in Köln um die Fertigung beworben, geht nun aber leer aus. Die Entscheidung für Halewood ist wohl insbesondere auf die großzügigen staatlichen Förderungssummen durch den Automotive Transformation Fund zurückzuführen, die bereits Stellantis und Nissan zu einem Erhalt ihrer britischen Werke bewogen hat. So zitiert Ford Kwasi Kwarteng, Minister für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie der britischen Regierung, in einer Pressemitteilung:
„Die Entscheidung von Ford, seine ersten Komponenten für Elektrofahrzeuge in Europa am Standort Halewood zu bauen, ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Vereinigte Königreich nach wie vor einer der besten Standorte der Welt für eine hochwertige Automobilproduktion ist. In diesem hart umkämpften globalen Wettbewerb um die Herstellung von Elektrofahrzeugen ist es unsere Priorität, sicherzustellen, dass das Vereinigte Königreich davon profitiert“.
Die Investitionen sollen die Zukunft von etwa 500 Jobs in der Region sichern. Gegenüber der BBC zeigte sich Stuart Rowley, Präsident der Ford Motor Company in Europa, dankbar: „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die britische Regierung. Wir geben den genauen Betrag nicht bekannt, aber es war eine gute Unterstützung für eine sehr bedeutende Investition in Großbritannien”. Er sagte, die staatliche Unterstützung sei “ein Teil der Entscheidung”, in Halewood zu investieren, “aber nicht das einzige Element”.
Nichtsdestotrotz bleibt das Werk in Köln für Ford ein elementarer Baustein zur Fertigung zukünftiger Elektrofahrzeuge und soll umfassend modernisiert werden. Der erste vollelektrische Serien-Pkw von Ford in Europa soll im Jahr 2023 in Köln vom Band laufen. Der Ford Mach-E, das derzeitige E-Flaggschiff des Unternehmens, wird in Mexiko und neuerdings in China produziert. Im nächsten Jahr sollen zusätzlich der E-Transit sowie 2023 eine vollelektrische Version des Transit Custom in der Türkei vom Band laufen.
Ford hat bereits Anfang des Jahres angekündigt, sein Pkw-Angebot in Europa bis 2026 vollständig auf Elektroautos und Plug-In-Hybride umzustellen. Bis 2030 sollen ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge verkauft werden.
Quelle: Ford of Europe – Pressemitteilung vom 18.10.2021 // BBC News – Ford’s Merseyside investment to secure 500 UK jobs // Automobilwoche – Köln oder Halewood?: Ford ringt in Europa um Standort für E-Antriebe // electrive – Ford will E-Antriebe in britischem Getriebewerk fertigen