Fiat Chrysler (FCA) wird CO2-Flottenwerte bis 2022 nur dank Tesla einhalten können

Cover Image for Fiat Chrysler (FCA) wird CO2-Flottenwerte bis 2022 nur dank Tesla einhalten können
Copyright ©

Brian S / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Bereits Anfang Mai konnten wir berichten, dass Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Tesla gemeinsame Sache machen. Der Website der EU-Kommission zufolge habe FCA bereits am 25. Februar mit Tesla einen sogenannten “offenen Pool” gebildet. Hierdurch zählen die Fahrzeuge von Tesla auf dem Papier zur Flotte von Fiat Chrysler und die CO2-Grenzwerte können so eingehalten werden. Diesen Zusammenschluss möchte man bis 2021 aufrechterhalten.

Ab dem nächsten Jahr strebt die EU einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Autos von 95 g pro Kilometer an. Im Jahr 2018 lagen die durchschnittlichen Emissionen laut dem Datenlieferanten Jato Dynamics bei 120,5 g pro Kilometer. Fiat Chrysler Automobiles Durchschnittswert betrug im vergangenen Jahr laut UBS durchschnittlich 123 g, was bedeutet, dass der Automobilhersteller das “höchste Risiko hatte, das Ziel nicht zu erreichen”.

FCA wird wegen eines regulatorischen Kreditabkommens mit Tesla, den bevorstehenden Debüts von Plug-in-Hybridversionen des Jeep Compass, Renegade und Wrangler sowie dem kommenden vollelektrischen Fiat 500 und der Ankunft effizienterer Verbrennungsmotoren EU-konform sein, was die CO2-Vorgaben betrifft.

„In diesem Jahr werden wir weiterhin verbesserte traditionelle Motorentechnologien einführen, darunter unsere neuen GSE-Dreizylinder- und Vierzylinder-Benzinmotoren.“ – Mike Manley, CEO von Fiat Chrysler Automobiles

Manley gab erst kürzlich zu verstehen, dass mit diesen Markteinführungen elektrifizierte Fahrzeuge etwa fünf Prozent des europäischen Verkaufsmixes der FCA ausmachen würden. Durch den Deal mit Tesla muss Fiat nicht mehr mit einer potenziellen Geldstrafe in Milliardenhöhe rechnen, sondern wird eben Hunderte von Millionen an Tesla zahlen.

Finanzvorstand Richard Palmer sagte bei der Telefonkonferenz von Fiat Chrysler im ersten Quartal, dass die Kosten für die Einhaltung der Vorschriften in Europa in diesem Jahr 120 Millionen Euro betragen. Die globalen Gesamtkosten für die Einhaltung der Vorschriften im Jahr 2019 dürften „moderat höher“ sein als die 600 Millionen Euro, die 2018 ausgegeben wurden. Geht es nach den Informationen der “Financial Times” will FCA rund 1,8 Milliarden Euro an Tesla zahlen, um die CO2-Ziele zu erreichen und hohe Geldbußen in den USA und Europa zu vermeiden.

Der CEO von FCA gab zu verstehen, dass man 60 Prozent der zusätzlichen Kosten für die Fahrzeugelektrifizierung über die Preisgestaltung abdecken werde. Mit der Elektrifizierung der Marke, der man bisher eher skeptisch gegenüberstand, will man bis 2022 erreichen nicht mehr von Tesla abhängig zu sein. Bis 2022 glaubt Manley, dass der „Bedarf an Pooling-Deals sehr, sehr gering ist.“

Quelle: Automotive News Europe – FCA will avoid EU CO2 fines in 2019, 2020, CEO says

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for VW ID.3 könnte 2027 zum ID. Golf werden

VW ID.3 könnte 2027 zum ID. Golf werden

Sebastian Henßler  —  

Der ID. Polo macht 2026 den Auftakt, ein Jahr später könnte der ID.3 zum ID. Golf werden – ein klares Signal, wie VW Historie und Zukunft verknüpft.

Cover Image for Volkswagen: Aus VW ID. 2all wird 2026 der ID. Polo

Volkswagen: Aus VW ID. 2all wird 2026 der ID. Polo

Sebastian Henßler  —  

VW überführt bekannte Namen in die ID.-Reihe: Aus ID. 2all wird ID. Polo. Parallel zu den E-Autos bleiben Verbrenner-Modelle mit ihren Namen im Programm.

Cover Image for Volvos neues E-SUV EX60 kommt im Januar. Nicht zur IAA

Volvos neues E-SUV EX60 kommt im Januar. Nicht zur IAA

Sebastian Henßler  —  

Mit dem EX60 stärkt Volvo seine Position im Segment der Mittelklasse-SUV. Das Modell gilt als Eckpfeiler der künftigen, rein elektrischen Produktpalette.

Cover Image for Wie BMW seine neuen Brennstoffzellenantriebe entwickelt

Wie BMW seine neuen Brennstoffzellenantriebe entwickelt

Michael Neißendorfer  —  

BMW bereitet sich auf die Serienproduktion von Brennstoffzellsystemen für Wasserstoff-Autos vor, die 2028 starten soll.

Cover Image for Leapmotor will ab 2026 in Spanien E-Autos bauen

Leapmotor will ab 2026 in Spanien E-Autos bauen

Daniel Krenzer  —  

Eine Produktion in Polen hat die Volksrepublik China verboten, nun sollen bald Elektroautos von Leapmotor in Saragossa vom Band rollen.

Cover Image for Suzuki startet weltweiten Export des vollelektrischen e Vitara aus Indien

Suzuki startet weltweiten Export des vollelektrischen e Vitara aus Indien

Michael Neißendorfer  —  

Das erste E-Auto von Suzuki wird in Indien produziert und weltweit in mehr als 100 Länder exportiert – darunter auch nach Europa und Japan.