Erste Fahrt im Skoda Vision 7S – Unsere Eindrücke

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Joaquim Oliveira
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  —  Lesedauer 4 min

Wie die meisten anderen Automarken bereitet sich auch Skoda für seine elektrische Zukunft vor. Wer sich die Studie des Vision 7S anschaut, sieht, dass Skoda nur allzu gerne nach oben wachsen möchte. Wir haben mit der Konzeptstudie des kommenden Topmodells eine frühe Runde gedreht.

Die Skoda-Fans müssen sich noch etwas gedulden, denn das Serienfahrzeug des Vision 7S werden die Tschechen wohl erst im Jahre 2026 auf den Markt bringen. Der Elektro-Crossover wird oberhalb des Verbrennerdoppelpacks aus Superb sowie Kodiaq positioniert und zielt auf Kunden ab, die sich bisher nicht nach einem Skoda umgedreht haben. Wie sich zukünftige Skoda-Modelle anfühlen und präsentieren, lässt sich am Konzeptmodell gut erahnen. „Mit der Konzeptstudie Vision 7S geben wir einen konkreten Ausblick auf ein völlig neues Skoda-Modell, mit dem wir unser Produktportfolio und unseren Kundenstamm abrunden werden“, sagt Skoda-CEO Klaus Zellmer.

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Technische Basis ist der bekannte modulare Elektrobaukasten, den nahezu alle Marken des VW-Konzerns für ihre neuen EV-Modelle nutzen. Für den Siebensitzer wurde der Radstand des Baukastens um stattliche 25 Zentimeter gestreckt, was das Fahrzeug rund fünf Meter lang werden lässt. Das Akkupaket im Unterboden mit einer Kapazität von 89 kWh soll Reichweiten von bis zu 600 Kilometern ermöglichen. Nachgetankt wird an der Schnellladesäule mit bis zu 200 Kilowatt. Offizielle Zahlen werden noch nicht bekannt gegeben, aber man kann mit einer Leistung von 150 kW / 204 PS in der Einstiegsversion mit Hinterradantrieb und 265 kW / 360 PS in der Topversion der Allradversion.

Der Innenraum präsentiert sich ebenso puristisch wie aufgeräumt. „Wir wissen, dass ein Armaturenbrett, das nur aus einem riesigen Bildschirm besteht, modern und sauber aussieht, aber unsere Untersuchungen zeigen, dass die Kunden es vorziehen, einige physische Knöpfe und Befehle für häufig genutzte und wichtige Funktionen zu haben, und das hatten wir im Hinterkopf, als wir dieses Interieur entworfen haben“, erläutert Innenraumdesigner Peter Ola. So verfügt die Mittelkonsole über sechs Tasten, mit denen der Fahrer direkten Zugriff auf die Menüs Infotainment, Telefon, Fahrzeugeinstellungen, Navigation und Apps hat. Praktisch und einfach – typisch Skoda.

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Während der Fahrt befinden sich alle Bedienelemente in ihrer normalen Position in Reichweite des Fahrers und der zentrale 14,6-Zoll-Touchscreen ist vertikal ausgerichtet, um die Zugänglichkeit zu verbessern und Informationen zu bündeln. Beim Aufladen oder Anhalten kann der Relax-Modus per Knopfdruck ausgewählt werden. Der Innenraum verwandelt sich dann in einen schicken Lounge-Bereich: Lenkrad und Kombiinstrument lassen sich nach hinten wegschieben, um zusätzlichen Platz zu schaffen.

Die Sitze der ersten Reihe drehen sich nach innen und lassen sich für zusätzlichen Komfort umlegen, so dass auch die Fondpassagiere einen freien Blick auf den Bildschirm haben. Die horizontale Position des zentralen Bildschirms ist ideal, um einen Film zu sehen oder Videospiele zu spielen. Der Zugang zur dritten Reihe wird durch die einzeln verschiebbaren Sitze der zweiten Reihe erleichtert, und wenn mehr Gepäckraum benötigt wird, können die Sitze der dritten Reihe auch flach zusammengeklappt werden.

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Beim kurzen Fahreindruck kann insbesondere das Innenraumkonzept des Vision 7S gefallen. Das oben und unten abgeflachte Zweispeichenlenkrad ist die Schnittstelle zum zukünftigen Drive-by-Wire-Lenksystem, das sich sehr direkt und schnell anfühlt. Nicht ungefährlich für ein Fahrzeug, das zumindest in seiner Erprobungsphase keinerlei Fahrwerkseinstellung zu haben scheint. Das Bremspedal und das Gaspedal sind bei dem Prototypen betont schwer zu bedienen. Das sollte sich in den kommenden drei Jahren Entwicklung noch ins Auto bringen lassen. Der große elektrische Skoda-SUV wird seine Käufer finden – das steht jetzt schon fest.

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Joaquim Oliveira

Joaquim Oliveira

Der gebürtige Brasilianer arbeitet seit Jahren als internationaler Korrespondent für verschiedene Automagazine, wie das brasilianische "Quatro rodas", das englische "AutoExpress" oder den chinesischen "Car & Driver". Für Elektroauto-News.net verfasst er regelmäßig entsprechende Fahr- und Erfahrungsberichte aktueller Elektroauto-Modelle.

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Iruwen:

Irgendwo müssen die massiven Akkus ja hin. Das wird hier aber nicht nur den Akkus, sondern auch der dritten Sitzreihe geschuldet sein, die im Kodiaq ziemlich eng ausfällt. Notsitz ist da noch geschmeichelt.
Außerdem ist das kein Auto für die Stadt.

Juergen:

1+

Tobi:

Skoda wäre so innovativ, müsste man nicht immer auf VW warten.

Ralf:

Warum werden die Elektroautos eigentlich immer länger? Wenn man Parkplätze sucht ist das ein klarer Nachteil.

David:

Auf der MEB kann man alles bauen. Das ist eben das gute an einem sehr günstigen und skalierbaren Baukasten. Auch die Akkumodule kann man wählen – von 45 bis 111 kWh. Ob dieses Auto schön und sinnvoll ist oder nicht: Wenn man eine Marktchance sieht, kann man es jedenfalls für sehr akzeptables Geld serienreif bekommen.

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