Elektro-Ambulanz: Zukunft des Rettungsdienstes?

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Flux Mobility AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Flux Mobility AG (Flux) und die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH (WAS), zwei führende Hersteller von Spezial- und Ambulanzfahrzeugen, arbeiten zusammen. Ihr Ziel ist die Entwicklung von elektrischen Einsatzfahrzeugen für den Rettungsdienst in Europa und darüber hinaus. Hierbei übernimmt Flux die Rolle des Fahrzeugentwicklers mit emissionsfreien Antriebstechnologien auf Basis eines flexiblen Plattform-Konzepts, das den Eins-zu-eins-Ersatz von Dieselfahrzeugen erlaube.

Seit März besitzt WAS ein elektrisches Ambulanzfahrzeug von Flux. Dieses Fahrzeug wurde in der Schweiz entwickelt und in Deutschland mit einem elektrisch betriebenen Leichtbaukoffer von WAS ausgestattet. Dadurch ist das E-Fahrzeug komplett emissionsfrei im Alltag unterwegs. „Blaulicht-Fahrzeuge müssen unter extremen Bedingungen zuverlässig sein. Diesen hohen Standard setzen wir bei Flux an unsere Fahrzeuge“, betont Severin Ganz, Marketing- und Verkaufsleiter bei Flux Mobility.

Zur Einordnung: Ambulanzfahrzeuge fahren jährlich 30.000 bis 60.000 Kilometer. In Kaltstartphasen eines Dieselmotors entstehen hohe Emissionen und eine kürzere Lebensdauer. Ein kalter Dieselmotor setzt mehr Emissionen frei, was die Lebensdauer beeinträchtigt. Der Elektro-Rettungswagen kann signifikant CO₂ einsparen und Emissionen reduzieren, so Flux.

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Auf das Einsatzfahrzeug heruntergebrochen bedeutet dies, dass das „Ambulanzfahrzeug (5,5 Tonnen) eine Reichweite von etwa 250 Kilometern haben muss, um mehrere Einsätze ohne Zwischenladung zu bewältigen. Auch schnelles Aufladen ist wichtig. Hohe Beschleunigungswerte und 120 km/h Höchstgeschwindigkeit runden die Technik ab“, erklärt Christoph Stegemann, verantwortlich für die Marktentwicklung bei WAS.

Ambulanzfahrzeuge stehen oft unter hoher Belastung. Um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten, wurde die Batterieeinheit extrem hart getestet, so das Unternehmen. Die Flux-Fahrzeuge haben sich über fast 250.000 Kilometer bewährt.

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Ferner haben die beiden Unternehmen ein spezielles Klimakonzept entwickelt, das für eine angenehme Temperatur im Fahrer- und Patientenraum sorge. Integrierte Klimakomponenten und Regelalgorithmen stellen sicher, dass dafür so wenig Energie wie möglich verwendet wird. Die Vorkonditionierung im Lademodus etwa garantiere stets die richtige Temperatur im Einsatz.

Ab Herbst 2024 werden zwei vollelektrische Ambulanzfahrzeuge bei einer großen deutschen Feuerwehr eingesetzt. Die E-Fahrzeuge sind elektrisch betrieben, aber für Notfallsanitäter wie gewohnt nutzbar.

Quelle: Flux Mobility – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Herwig:

Das Problem an diesen Fahrzeugen ist leider das enorme Gewicht (hier im Beispiel 5,5 Tonnen!). Dadurch dürfen die Fahrzeuge nicht mehr mit PKW-Führerschein gefahren werden.
In Österreich waren die Notarzt-Rettungsfahrzeuge (Verbrenner) durch die Geräte für intensivmedizinische Versorgung schon zu schwer geworden, daher hat man eine Split-Lösung eingeführt:
Nunmehr fährt der Notarzt mit seiner Ausrüstung in einem VW Amarok zum Einsatzort, ist dadurch auch schneller als mit dem herkömmlichen Rettungs-Kastenwagen. Ein solches normales Rettungsfahrzeug folgt, um den Patienten nach der Erstversorgung/Stabilisierung ins Krankenhaus zu bringen!

Ediwi:

Das ist der richtige Ansatz. Wenn sich die Elektro-Rettungswagen bewähren, werden sie auch zum Schrittmacher für die restliche E-Mobilität.

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