Electra startet Schnelllade-Offensive in Deutschland

Cover Image for Electra startet Schnelllade-Offensive in Deutschland
Copyright ©

Electra

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Electra hat in der Nähe von München seine erste eigene Schnellladestation in Deutschland eröffnet. Das Unternehmen will sein Netz in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Der neue Ladepark steht in Gräfelfing und bietet sechs Ladepunkte mit einer Leistung von jeweils bis zu 300 Kilowatt. Diese ermöglichen schnelles Aufladen während eines Einkaufs oder eines kurzen Stopps. Der Standort liegt in der Nähe mehrerer Geschäfte und wurde ohne staatliche Fördermittel errichtet, wie das Unternehmen in seiner Mitteilung betont.

Electra stammt aus Frankreich und ist dort sowie in Belgien führend im Bereich Schnellladen. In Österreich und der Schweiz wurde das Netz bereits ausgebaut. Nun soll Deutschland folgen. Das Ziel ist, bis 2026 mehr als 30 Ladeparks in Betrieb zu nehmen. Mittelfristig plant das Unternehmen mit mehreren Hundert Standorten. Der Fokus liegt auf Städten, Verkehrsknotenpunkten und wachsenden Regionen.

Paul Tonini, Geschäftsführer von Electra Deutschland, sieht in Deutschland einen Schlüsselmarkt für den Umstieg auf E-Autos. Laut ihm sind die Erwartungen der Nutzer hoch, besonders in Bezug auf Komfort und Zuverlässigkeit. Electra möchte zeigen, dass Schnellladen einfacher und besser organisiert sein kann. Das Unternehmen setzt dabei auf eigene Technologie und will alle Aspekte vom Bau bis zum Betrieb selbst umsetzen.

Die Ladestationen werden an Orten errichtet, an denen sich Menschen ohnehin aufhalten – etwa beim Einkaufen. Dabei achtet Electra auf die jeweilige Umgebung und passt seine Planung daran an. Ziel ist es, ein System zu schaffen, das sich nahtlos in den Alltag einfügt. Schnelligkeit, klare Bedienung und hohe Zuverlässigkeit stehen im Mittelpunkt. Für die Entwicklung seiner Ladeparks kooperiert Electra mit Unternehmen wie AccorInvest, Stellantis, Hertz und Vinci Autoroutes. Diese Partner nutzen bereits die Technik des Anbieters. Die Bedienung der Ladepunkte erfolgt über eine App. Dort lässt sich auch im Voraus eine Säule reservieren. Das war bislang eher unüblich.

Seit der Gründung im Jahr 2020 hat Electra europaweit rund 470 Standorte aufgebaut. Das entspricht mehr als 2500 Ladepunkten in zehn Ländern. Bis zum Jahr 2030 soll das Netz auf 15.000 Ladepunkte wachsen. Dafür sammelte das Unternehmen Anfang 2024 über 300 Millionen Euro ein. Mit dem Geld will man weiter expandieren und die Technik laufend verbessern. Alessandro Inderbitzin, der die Region Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortet, sieht großes Potenzial im deutschen Markt. Man wolle das Wissen aus anderen Ländern nutzen, um schnell voranzukommen. Dabei setzt Electra auf Partnerschaften, verlässliche Technik und ein benutzerfreundliches Gesamtkonzept.

Mit dem Standort in Gräfelfing fällt der Startschuss für den Ausbau in Deutschland. Electra möchte eine neue Art des Schnellladens etablieren, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert. Weitere Standorte sollen zügig folgen. Ebenfalls sei die Einführung eines ersten Electraline-Ladestandorts in Deutschland bis Ende 2025 in Planung.

Quelle: Electra – Pressemitteilung per Mail

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Helmut L.:

„Electra möchte eine neue Art des Schnellladens etablieren, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert.“
Was soll diese kryptische Aussage? Was bitte macht electra besser, als z. B. EnBW? Bei EnBW habe ich an DC-Stationen Autocharge: Einfach nur einstecken, und das Laden beginnt, ohne App, ohne Karte.

Philipp:

Ich kaufe überall mit der gleichen Karte ein. Steht Visa drauf. Alles andere ist nur Murks, wenn es keinen Mehrwert als nur Zahlen bringt.

Philipp:

Ich kenne den Expert, habe da viel, viel Taschengeld für Platten, Stereoanlage und Fernseher ausgegeben, als man noch in solche Läden ging.
Ist kein schönes Eck, aber gut erreichbar. Das Foto im Artikel ist definitiv nicht der Ort.

Hansaxel:

Ich bezahle mit der Bank-App, schaue Videos mit der Youtube-App, höre Musik mit der Amazon-App, buche die Fahrkarten mit der DB-App, frankiere meine Briefe mit der DHL-App, kaufe eine mit der Edeka- und der REWE-App, im Museum höre ich die Erläuterungen mit dem Audio-Guide …
Da suche ich doch an der Ladesäule nicht nach der passenden Karte. Wenn nicht Autocharge bei EnBW dann Tesla-App, Ionity-App oder Maingau-App.

Gastschreiber:

Sieht man sich den Standort in Maps an, dann liegt er tatsächlich günstig, nahe großer Straßen, vor einem Elektromarkt und neben einem großen Supermarkt. Meine Vermutung ist leider, dass hier, das Bild im Artikel zeigt wohl nicht den Park, erneut auf Dinge wie Mülleimer, Toiletten und Dach verzichtet wird.
App ist für mich als Roamingkartennutzer ein NoGo, ich kann nur hoffen, dass die App eine Option ist um bspw. einen Ladeplatz zu reservieren, ähnlich wie es bei den Audi-Hubs ist. Dafür ist eine App ok, im Alltag eine Hürde.

Johannes:

Wann checkt endlich einer, dass eine App von den meisten Kunden nicht goutiert wird?

Gregor:

Hahaha…die 2 Kommentare drücken genau meine Gedanken aus. Es wird sinnlos teuer für Adhoc, es wird eine dämliche App geben und der Kunde soll ein tolles Ladäärläbnis bekommen.

Nein danke. Macht endlich anständige Adhoc Preise.

Chris:

Hey endlich mal ein neuer wahrscheinlich genau so überteuerter Anbieter. Kann es kaum abwarten da niemanden laden zu sehen.

Philipp:

Preise für Deutschland sind noch nicht online abrufbar. Eine App für vorerst nur einen Ladepark installiere ich sicher nicht. Apps sind für die Tonne und kosten nur Geld ohne Nährwert.

Für Frankreich stehen ja attraktive Preise auf der Homepage (ab 29ct/kWh), aber Österreich (ab 64ct/kWh), Schweiz (ab 0,59CHF/kWh), Italien (ab 74ct/kWh) oder Holland (ab 64ct/kWh) lassen keine interessanten Preise erwarten.

Laut Homepage gibt es in Dasing bei Augsburg bereits einen Ladepark. Damit wäre der in Gräfelfing wohl der Zweite.

Ähnliche Artikel

Cover Image for CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

Sebastian Henßler  —  

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass kein Hersteller mehr allein auf Stromer baut – Plug-in-Hybride und flexible Architekturen gewinnen in Europa an Gewicht.

Cover Image for Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Stefan Grundhoff  —  

Audi erweitert die Palette seines e-tron GT nach unten. Nachgeschärfter Antrieb und fein abgestimmtes Fahrwerk kommen mit deutlich höherer Reichweite.

Cover Image for Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Daniel Krenzer  —  

Von wegen Alternative: Das Ifeu kommt zu dem Ergebnis, dass Bio-Kraftstoffe wie HVO teils sogar noch klimaschädlicher sind als Diesel und Benzin.

Cover Image for „Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

„Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

Tobias Stahl  —  

Der Nio ES8 wird zum Marktstart offenbar noch günstiger als in der Vorbestellung. Nun räumt Unternehmenschef Li ein: Es geht um Nios Überleben.

Cover Image for OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

Michael Neißendorfer  —  

Nach einem Update teilen sich Spurhaltesystem und Fahrer nun die Kontrolle über die Lenkung, der Pet-Modus schützt im Auto befindliche Tiere.

Cover Image for China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

Laura Horst  —  

China legt Zahlen zu den Subventionen für Elektroautos offen, aus denen eine zunehmende Begünstigung führender Autohersteller und Start-ups hervorgeht.