Deutschland scheint Formel zur CO2-Ziel-Einhaltung gefunden zu haben

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Der Anteil von 15 bis 20% elektrifizierter Fahrzeuge am Produktionsmix deutscher Hersteller scheint die Lösung, um die derzeitigen CO2-Ziele einhalten zu können. Zumindest deutet dies der Berliner Automobil-Analyst Matthias Schmidt in seinem letzten Report entsprechend. Dabei beruft er sich auf Zahlen vom VDA sowie die Entwicklung des Marktes im Allgemeinen. Nachfolgend wollen wir die Gedankengänge von Schmidt aufzeigen.

Die VDA-Daten für April zeigen, dass die deutsche Plug-in-Elektrofahrzeug-Produktion insgesamt 17,9% der gesamten Pkw-Produktion ausmacht. Somit zwei Prozentpunkte weniger als im Vormonat März. Und dennoch blieb man damit den sechsten Monat in Folge im Bereich von 15- 20% elektrifizierter Fahrzeuge, welche vom Band gelaufen sind. Kurz zur Erläuterung, unter Plug-in-Elektrofahrzeug (PEV) versteht der Analyst laut seiner Definition reine E-Autos, Plug-In-Hybride sowie Wasserstofffahrzeuge.

Der Anteil an Steckerfahrzeugen ist, gemessen an der gesamten deutschen inländischen Pkw-Produktion in der Tat in jedem Monat über 15% geblieben, bis auf einen Monat, seit VW mit dem Hochfahren der Serienproduktion in Zwickau im August 2020 begonnen hat. Zwickau spielt hierbei eine entscheidende Rolle für den deutschen Markt. Rund ein Drittel der Gesamtproduktion im April waren Elektroauto-Modelle. Wobei die Tagesproduktion bis Ende Mai bis Ende Mai 2021 auf 1.000 Fahrzeuge angestiegen sei.

Für das Gesamtjahr wird erwartet, dass die deutsche PEV-Produktion knapp unter einer Millionen Einheiten liegen wird, wobei Tesla wahrscheinlich ab Q4 hinzukommt und den Markt entsprechend stützt. Des Weiteren ist auch damit zu rechnen, dass andere Automobilhersteller ihre Produktion entsprechend steigern werden, um die die CO2-Vorgaben zu erfüllen. Ende Mai 2021 blickt Deutschland auf 115.296 zugelassene E-Autos (10,3% Marktanteil) sowie 132.247 zugelassene Plug-In-Hybride (11,8% Marktanteil). Auch hier zeigt sich, dass die Nachfrage ungebrochen stark ist. Wie sonst könnte man sich ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 218,6% (E-Autos) und 240,9% (PHEV) erklären?

Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Flash Report – Edition 05.2021 May

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Andreas E.:

Aber das völkchen braucht ja bloss seine stimme alle 4 jahre abzugeben damit es in eine bessere zukunft geführt wird …

1+

Und dabei sollte man bedenken, dass man keine Veränderung erwarten darf, wenn wieder die gleichen Parteien an die Spitze gewählt werden. Egal was Sie uns jetzt versprechen. Warum haben Sie das nicht in den letzten 16 Jahren gemacht? Hätte Sie nieamand daran gehindert.
Darum sollte man gut abwägen wo man sein Kreuz setzt.
Und am Beispiel der USA sieht man, daß man in 4 Jahren gar nicht soviel kaputt machen kann, was ein Nachfolger nicht wieder reparieren könnte und daß eine Partei alleine regiert ist auch so gut wie auszuschließen. Somit kann auch ein Koalitionspartner schon während der Amtszeit korrigierend Einfluß nehmen.
Es liegt in unseren Händen.

Roland:

PHEV-PKW‘s sind in erster Linie Verbrenner und sind daher kaum als „klimatauglich“ einzustufen, aber sie dienen sehr gut zum Schönrechnen. Ein PHEV-Fahrzeug ist nichts mehr als eine Mogelpackung.

Joachim Griener:

Damit man die Wälder weiterhin roden kann – wenn ich den luftfilter aus dem auto baue brauch ich mich auch nicht wundern wenn das teil eher verreckt ! Aber das völkchen braucht ja bloss seine stimme alle 4 jahre abzugeben damit es in eine bessere zukunft geführt wird …

Daniel W.:

Schon diese Berufung …

Der Anteil von 15 bis 20% elektrifizierter Fahrzeuge am Produktionsmix deutscher Hersteller scheint die Lösung, um die derzeitigen CO2-Ziele einhalten zu können. … Dabei beruft er sich auf Zahlen vom VDA

… zeigt die ganze Schönrechnerei, um den E-Auto-Anteil klein zu halten und dauerhaft über 80% Verbrenner produzieren zu können – der VDA ignoriert den Klimawandel und setzt unverdrossen auf Verschmutzer-Renditen.

PeHa1:

So wird die CO2 Emission auch berechnet. Verbrauchter Sprit —> verursacht CO2.
es wird ja nicht die Herstellerangabe mal Fahrleistung gerechnet.

Den Sprit zu rationalisieren wär schon eine geile Idee. Aber das kommt niemals.

Wolfbrecht Gösebert:

„Es bleibt zu hoffen, dass man die PHEV-Förderung „klimatauglich“ überarbeitet.“

Das ist ja einfach :) –> Schluß mit der PHEV-Förderung, sofort!

Wolfbrecht Gösebert:

„Blöd dabei ist, dass es die Atmosphäre nicht interessiert, wie sich das CO2-Problem schönrechnen lässt.“

+1

Flo:

Es bleibt zu hoffen, dass man die PHEV-Förderung „klimatauglich“ überarbeitet.

Peter W.:

Blöd dabei ist, dass es die Atmosphäre nicht interessiert, wie sich das CO2-Problem schön rechnen lässt.
Es wäre sinnvoller die tatsächlich verbrauchte Kraftstoffmenge in Deutschland und Europa als Maßstab zu nehmen. Dann würde man sehr schnell feststellen, dass sich im Großen und Ganzen gar nichts geändert hat.
Wie wäre es, die Kraftstoffmenge die hergestellt und verkauft werden darf an die CO2-Maßnahmen zu kopplen. Wenn dann der Sprit im November alle ist, merken die Leute vielleicht dass was geändert werden muss.

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