Die Zahlen Ende April für den Europäischen Elektroautomarkt liegen vor. Dabei zeigt sich, dass Plug-In-Hybride (PHEV) mit 331.851 Einheiten gegenüber reinen E-Autos mit 271.511 Einheiten die Nase vorne haben. Nach dem Ende Februar VW noch für einen Großteil des reinen E-Auto-Absatzes verantwortlich war, drängte sich Ende des ersten Quartals Tesla massiv vorbei. Doch Ende April schaut es wieder ganz anders aus. Es lässt sich festhalten: Volkswagen ist das Unternehmen mit höchstem E-Auto- und elektrifiziertem Fahrzeug-Absatz in Europa.
Wie sich einzelne Segmente am Markt platziert haben, konnten wir bereits für euch betrachten. Nun werfen wir einen Blick darauf, wie sich einzelne Hersteller an Europas E-Automarkt platziert haben. Der VW Konzern brachte im vergangenen Jahr die meisten reinen E-Autos sowie elektrifizierten Fahrzeuge – E-Autos + Plug-In-Hybride (PHEV) – auf die Straße. Lediglich der Daimler Konzern konnte sich außerhalb des VW Konzerns einen weiteren ersten Rang sichern. Den für die meisten abgesetzten Plug-In-Hybride im Gesamtjahr 2020. Diesen musste man zwischendurch abgeben, konnte ihn Ende des ersten Quartals allerdings wieder nach Stuttgart holen. Und im April 2021 erneut im eigenen Haus behalten.
Plug-In-Hybrid- und E-Auto-Zulassungen auf Herstellerseite
Nachfolgend betrachten wir, wie sich Elektroauto- und PHEV-Anteil auf Herstellerseite verhalten. Welcher Hersteller mehr auf Teilzeitstromer oder Vollstromer setzt und wie der Anteil an den Gesamtzulassungen des jeweiligen Herstellers bis Ende April 2021 aussehen. Dabei rückt vor allem der VW Konzern erneut in den Fokus. Einen ersten Anhaltspunkt für die Entwicklung von Europas E-Automarkt liefert die nachfolgende Grafik.
VW setzt sich beim Absatz elektrifizierte Fahrzeuge an Europas Spitze
Auf dem ersten Rang an Europas E-Automarkt stand Ende April 2021 erneut der VW-Konzern. Mittlerweile konnte man nach dem "Rückschlag" Ende März auch den ersten Platz beim Absatz reiner Stromer wieder für sich beanspruchen. Im Detail betrachtet zeigt sich, dass Volkswagen mit 43.351 reinen E-Autos, die abgesetzt wurden auf Rang Eins im Konzern steht - als auch an Europas E-Automarkt. Mit einem deutlichen Vorsprung gegenüber anderen den anderen Marken, diese brachten es auf folgendes Ergebnis: Audi (11.434 Einheiten), Skoda (4.981) Seat (3.140) und Porsche (3.728). Diese brachten es somit in Summe gerade einmal auf 23.283 abgesetzte Stromer und somit ein wenig mehr als die Hälfte des E-Auto-Absatzes der Marke VW.
Dafür konnten die vier Marken mit ihrer Stärke bei PHEVs überzeugen: Audi (18.072 Einheiten), Skoda (9.614) Seat (10.504) und Porsche (3.890), in Summe somit 42.080 Teilzeitstromer. Volkswagen für sich betrachtet brachte es auf 21.752 PHEV die abgesetzt werden konnten. Somit ist VW auch die einzige Marke innerhalb der Gruppe, welche deutlich mehr Stromer als Teilzeitstromer abgesetzt hat. Dürfte auch an deren starken Fokus auf die E-Mobilität liegen. Betrachtet man nun noch den Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen am eigenen PKW-Absatz, zeigt sich, dass VW diesen von 13,1% im Vormonat auf 14,1% Ende April 2021 steigern konnte. Aufgeteilt in 7,2% E-Autos sowie 6,9% PHEV. Am gesamten europäischen Elektroautomarkt konnte der Konzern somit 21,6% Marktanteil für seinen Absatz verzeichnen. Ein Wachstum zeichnet sich somit den vierten Monat in Folge ab.
Stellantis weiterhin auf der Fährte des VW Konzerns
Auf dem zweiten Rang bleibt es im April 2021 unverändert. Stellantis, welche 2021 die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz vom zweiten Platz verdrängt haben, bleiben dem VW Konzern weiterhin auf der Spur. Mit seinen Marken Peugeot, Opel/ Vauxhall, Citroen, Fiat, Jeep und DS bringt man es in Summe auf 46.312 Stromer sowie 37.672 Teilzeitstromer. Dabei zeigt sich, dass vor allem Peugeot zum Absatz reiner E-Autos einen massiven Anteil (21.901 Einheiten) beiträgt. Des Weiteren wird dieser Absatz durch Opel/ Vauxhall (10.428) sowie Fiat (10.081) gestützt. DS (1.106) und Citroen (2.796) trugen einen eher geringeren Anteil bei, Jeep gar nicht. Spannend ist hierbei in der Betrachtung, dass Stellantis in Summe gerade einmal ein paar tausend Stromer mehr auf die Straße bringen konnte, wie die Marke VW für sich alleine betrachtet.
Jeep (8.695 Einheiten) macht sich im Bereich der Teilzeitstromer stark. Innerhalb von Stellantis konnte sich nur Peugeot mit 15.666 Plug-In-Hybriden absetzen. Dahinter folgen Opel/ Vauxhall (4.598), Citroen (5.016) sowie DS (3.696). Somit wird deutlich, dass bei Stellantis die Stromer den Teilzeitstromer überwiegen, wenn auch nicht mehr ganz so deutlich wie in den Vormonaten. Dennoch trägt dies auch zu einem Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen mit einem Anteil von 10.2% bei. Aufgeteilt in 5,7% E-Autos sowie 4,6% PHEV. Am gesamten europäischen Elektroautomarkt konnte der Konzern somit 13,9% Marktanteil für seinen Absatz verzeichnen.
Daimler weiterhin Nummer Eins beim Absatz von Plug-In-Hybriden
Ende Dezember 2020 konnte noch Daimler den ersten Rang an Europas E-Automarkt in Hinblick auf abgesetzte PHEV für sich verzeichnen. Musste dann zwischendurch den ersten Rang an den BMW Konzern abgeben, welchen man im März zurückerobert hat und seitdem hält. Daimler brachte es Ende April auf 20.191 Stromer sowie 51.943 Plug-In-Hybride. Letztere stammten alle von Mercedes, smart warf „nur“ 12.541 Stromer in die Waagschale, die anderen 7.650 E-Autos kamen demnach auch von Mercedes. Gemessen am eigenen Absatz waren 30,2% der Fahrzeuge elektrifiziert, davon 8,5% voll- und 21,8% teilelektrifiziert. Bei einem Marktanteil von elektrifizierten Fahrzeugen in Höhe von 12,0%.
Bei einem Marktanteil von elektrifizierten Fahrzeugen in Höhe von 11,5% konnte die BMW Group landen. Innerhalb der Gruppe steuerte BMW den Großteil der Teilzeitstromer (46.350 Einheiten) bei; MINI 6.790 Einheiten. Bei den Stromern war im Vergleich zu MINI kein allzu großer Abstand vorhanden. BMW brachte es auf 8.919 und MINI auf 7.340 Einheiten. Auch hier lässt sich die PHEV-Strategie der Gruppe nicht verleugnen.
Auf den hinteren Rängen alles "beim Alten"
Dahinter reiht sich die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz ein. Die führende Rolle innerhalb der Allianz nimmt weiterhin Renault ein. Diese konnten bis Ende April 22.545 Elektroautos absetzen. Gefolgt von Nissan, welche es auf 10.765 E-Autos brachten. Mitsubishi ist weiterhin mit Null E-Fahrzeugen im Ranking vertreten. Dacia seinerseits steuert Monat für Monat weitere E-Fahrzeuge zum Ranking hinzu. Bis Ende April brachte die Marke es auf 578 Stromer.
Aber sowohl Dacia, als auch Nissan steuerten keine PHEV zur Stärkung der Position an Europas E-Automarkt bei. Hier tat sich besonders Renault mit 13.294 PHEV sowie Mitsubishi mit 5.781 Einheiten positiv hervor. Es reiht sich daraufhin Volvo Cars ein – bestehend aus Volvo und Polestar – diese zählten zum größten Teil nur PHEV: 41.140 bei Volvo sowie mittlerweile 15 Zulassungen bei Polestar, welche wohl auf den Polestar 1 entfallen. Des Weiteren konnten 3.944 reine E-Auto-Zulassungen bei Volvo (XC40 Recharge unser Erfahrungsbericht), sowie 5.238 bei Polestar verzeichnet werden. Mehr als jedes dritte Fahrzeug (37,3%) wurde übrigens mit einem Stecker zugelassen. Was zu einem Anteil von 8,3% am europäischen Gesamtmarkt führt.
Ende des vierten Monats brachten es Hyundai Gruppe – bestehend aus Hyundai und KIA - auf 31.821 Stromer sowie 14.943 Plug-In-Hybride. Auch hier zeigt, sich ein deutliches Plus von E-Auto- gegenüber PHEV-Zulassungen. Die Anzahl an zugelassenen E-Autos war relativ fair verteilt. Hyundai 16.820 Einheiten bei; KIA seinerseits 15.001. Die Unterschiede bei den Teilzeitstromer waren dann schon größer: Hyundai 1.771 Einheiten/ KIA 13.173 Einheiten. Am eigenen Absatz gemessen bringt man es auf 20,9% Fahrzeuge mit Stecker; davon entfallen 14,2% auf Stromer sowie 6,7% auf Teilzeitstromer. Am gesamten Stecker-Markt in Europa ist man mit 7,8% beteiligt.
Der Anteil der darauffolgenden Marken an Europas E-Automarkt erscheint Ende April 2021 weiterhin noch zu gering, um diese ausführlicher zu bewerten. Daher der Verweis auf die eingangs eingebettete Grafik, welche einen Blick auf PHEV- und E-Auto-Zulassungen erlaubt. Tesla wollen wir nicht gänzlich unerwähnt lassen, diese brachten es auf 32.250 zugelassene E-Fahrzeuge.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report Edition 04.2021 April