Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft nimmt Gestalt an

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem Deutschen Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM) schafft das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) einen Ort, an dem die Mobilität von Morgen neu gedacht und entwickelt wird. Auf Einladung des Bundesministers für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, kam vor wenigen Tagen der Gründungsbeirat des DZM unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang A. Herrmann, Präsident Emeritus der Technischen Universität München, virtuell zur konstituierenden Sitzung zusammen. Der mit 17 Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik besetzte Beirat begleitet beratend den Aufbau des DZMs und gibt Impulse insbesondere zur thematischen Ausgestaltung.

Das Zentrum soll dazu beitragen, Deutschland zu einem international führenden Ort nachhaltiger und in die Zukunft gerichteter Mobilität zu etablieren und dabei gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Ziele gleichermaßen in den Blick nehmen. Das DZM soll auf Basis neuer technologischer Möglichkeiten Antworten darauf finden, wie sich Menschen fortbewegen und Waren transportiert werden können, so das BMVI in einer aktuellen Mitteilung. Dazu soll der notwendige Freiraum geschaffen werden, um kreativ, interdisziplinär und innovativ zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu erdenken (Thinktank), zu entwickeln (Entwicklungszentren) und in der Praxis unmittelbar zu erproben (Praxiscampus).

„Wir wollen kluge Köpfe und neue Ideen zusammenbringen, um Deutschland zum führenden Standort für die Mobilität der Zukunft zu machen – Wohlstand morgen gibt es nur mit Innovation jetzt.“ – Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister

Vorgesehen ist, durch Zusammenarbeit mit Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft eng miteinander zu verknüpfen. Einrichtungen und Institutionen an Standorten in ganz Deutschland sollen künftig Teil einer breiten Kooperation sein. Als mögliche Entwicklungsschwerpunkte sind unter anderem Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte und digitale, plattformbasierte Mobilitätskonzepte geplant. Zudem soll es Möglichkeiten geben, einem breiten Publikum neue Mobilitätsansätze und Technologien zugänglich und erlebbar zu machen.

„Viele spannende und nützliche Ideen für die Umsetzung der Verkehrswende“

Dafür stehen für die Jahre 2021 bis 2024 insgesamt 322 Millionen Euro für das Vorhaben bereit. Die Zentrale des DZM soll wie bereits länger zuvor kolportiert in München, möglichst in der Innenstadt, angesiedelt sein, und rund 100 Mitarbeiter beschäftigen. „München als großer IT- und Automobilstandort und mit seinen vielen renommierten Forschungseinrichtungen ist ideal für das Vorhaben“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der Süddeutschen Zeitung zufolge. Reiter erwarte sich von dem neuem Innovationshub „viele spannende und nützliche Ideen für die Umsetzung der Verkehrswende, insbesondere auch, dass die gesellschaftliche Dimension der technischen Entwicklung aufgezeigt und diskutiert wird.

Der Beirat soll den Rahmen der Schwerpunkte im DZM festlegen. Es gehe darum, „Impulse zu setzen, Themen zu bündeln, zu steuern und zu verteilen und Zukunfts-Entwicklungen eine Richtung zu geben“, sagte Beiratsvorsitzender Herrmann der SZ zufolge. Neben dem Hauptsitz in München seien Außenstellen in Hamburg, Annaberg, Karlsruhe und Minden geplant.

Quelle: BMVI – Pressemitteilung vom 20.01.2021 / Süddeutsche Zeitung – Mobilitätszentrum in München: Ex-TU-Chef leitet Beirat

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Norbert Seebach:

Vorsicht! Was auch immer dieser Verkehrsminister anpackt gerät zum Desaster – wann endlich wird dieser Mensch seines Amtes, dem er zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd gewachsen war, enthoben?

Johannes:

Ich stimme zu: Schwerpunkte Wasserstoff und e-Fuels. Kein Wort von Bahn, E-Mobilität oder gar motorloser Mobilität.

Wolfbrecht Gösebert:

Schade[,] das[s] es nicht in Dresden ist.

Naja, da ist dann ja weder die CSU noch BMW in der Nähe

Anton G.:

Viel Geld ist bestimmt für die Miete in der Innenstadt fällig.

Anton G.:

Schade das es nicht in Dresden ist.

Kasch:

… und die nächsten 322 Millionen Euro, die sinnlos verblasen werden.

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