Bis 2030 wolle die Deutsche Post DHL rund sieben Milliarden Euro für klimaneutrale Logistiklösungen ausgeben. Bis Jahresende 2021 peile man den Einsatz von etwa 20.000 StreetScooter an. Doch bei diesen E-Transporter soll es nicht bleiben. Bis 2030 soll der Anteil der E-Fahrzeuge auf der letzten Meile von weltweit etwa 18 Prozent (Ende 2020) auf 60 Prozent steigen. Somit blickt der Logistikriese Ende dieses Jahrzehnts auf mehr als 80.000 E-Fahrzeuge, welche in der eigenen Flotte unterwegs sind.
Darüber hinaus fließen die Mittel insbesondere in alternative Kraftstoffe für den Luftverkehr, in den Ausbau der emissionsfreien E-Fahrzeug-Flotte und in klimaneutrale Gebäude. Auf dem Weg zum bereits seit 4 Jahren geltenden Null-Emissions-Ziel bis 2050 verpflichtet sich das Unternehmen zu neuen, ambitionierten Zwischenzielen und beschleunigt damit seinen Fahrplan zur Dekarbonisierung. Im Jahr 2017 hatte der Konzern als weltweit erstes Logistikunternehmen das Ziel ausgegeben, seine Treibhausgasemissionen bis 2050 netto auf null zu reduzieren. Mit der 2019 eingeführten „Strategie 2025“ wurde Nachhaltigkeit zu einem elementaren Bestandteil der Unternehmensstrategie.
„Als weltgrößter Logistiker ist es unsere Verantwortung, voranzugehen und die Logistik-Branche in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Wir machen aus unserem gelben Konzern ein grünes Unternehmen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für unseren Planeten und die Gesellschaft.“ – Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group
Eingangs bereits erwähnt plant die Deutsche Post DHL für kurze Distanzen und die letzte Meile die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte weiter voran zu treiben. Bis 2030 sollen 60 Prozent der weltweiten Lieferfahrzeuge für die letzte Meile elektrisch angetrieben werden – somit werden für das Unternehmen mehr als 80.000 E-Fahrzeuge auf der Straße sein. Auf längeren Strecken, insbesondere im Luftverkehr, stellen elektrische Antriebe auf absehbare Zeit keine Alternative dar. Deshalb forciere man in diesem Bereich die Entwicklung und den Einsatz von Kraftstoffen, die aus nachhaltigen Rohstoffen und erneuerbaren Energien hergestellt werden. Sogenannten e-Fuels. Bis 2030 soll mindestens 30 Prozent des Kraftstoffbedarfs in der Luftfracht und im Fernverkehr durch nachhaltige Kraftstoffe abgedeckt werden.
„Nachhaltige, saubere Kraftstoffalternativen sind für eine klimaneutrale Logistik in einer globalisierten Welt elementar. Speziell im Lufttransport werden diese zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Deshalb werden wir uns noch intensiver in Initiativen engagieren und industrieübergreifend den Austausch stärken, um hier eine globale Strategie und Standards zu entwickeln. Fest steht: Nur mit vereinten Kräften – länder- und sektorübergreifend – erreichen wir in allen Bereichen wirklich nachhaltigen Fortschritt.“ – Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group
Durch das Maßnahmenpaket soll der jährliche CO2-Ausstoß des Konzerns von zuletzt 33 Millionen Tonnen CO2 auf unter 29 Millionen Tonnen im Jahr 2030 gesenkt werden – und das, obwohl das Unternehmen stark wächst. Ohne die Maßnahmen wären es nach Schätzung des Konzerns 46 Millionen Tonnen Kohlendioxid am Ende dieses Jahrzehnts. „Wir machen aus unserem gelben Konzern ein grünes Unternehmen“, sagt Appel.
Dabei folgt die Firmen relativ strengen Kriterien – nicht nur der CO2-Verbrauch von der Betankung bis zur Paketübergabe wird berechnet, sondern es wird auch das bei der Treibstoff-Produktion erzeugte Treibhausgas berücksichtigt. Auf die Treibhausgas-Bilanz des Bonner Unternehmens hat sich der Einsatz der 15.000 starken StreetScooter-Flotte positiv ausgewirkt. Nach Angaben von Appel ist hierdurch der CO2-Ausstoß pro Paket in Deutschland auf zuletzt weniger als 0,5 Kilo gesunken, bei DPD waren es (Stand 2019) 0,85 Kilo. DPD will hier besser werden, 2025 sollen es weniger als 0,7 Kilo sein. Der beispielhafte Zahlenvergleich zeigt, dass der Branchenprimus seiner Konkurrenz beim Thema CO2 voraus ist.
Quelle: AutomobilWoche – Milliardeninvestition in klimaneutrale Logistik: Deutsche Post DHL will deutlich mehr Stromer für die letzte Meile // Deutsche Post DHL – Pressemitteilung vom 23. März 2021