Deal mit Starlink? Südafrika könnte Tesla-Fabrik erhalten

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Elon Musk hat sein Heimatland Südafrika im Alter von 17 Jahren verlassen, um sein Glück in den USA zu suchen und bekanntermaßen auch zu finden. Fünfunddreißig Jahre später ist Musk mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa in Kontakt. Zum einen geht es um Musks Satelliten-Internet-Netzwerk Starlink, das in Südafrika noch nicht legal genutzt werden darf. Im Gegenzug für Anpassungen der regulatorischen Anforderungen, um Starlink offiziell in Südafrika starten zu können, soll Musk Ramaphosa Gerüchten zufolge versprochen haben, Produktionsstätten wie etwa eine Batteriefabrik von Tesla in dem Land aufzubauen. Das berichtet Bloomberg mit Verweis auf mit den Vorgängen vertraute Personen, die nicht genannt werden wollen.

Die Bemühungen, einen Deal auszuhandeln, seien zuletzt verstärkt worden, so die Insider, da Musk eine prominentere Rolle an der Seite des designierten US-Präsidenten Donald Trump einnehmen dürfte. Allein 2024 hat SpaceX das Satellitennetzwerk Starlink um mehr als 20 Länder von Ghana bis Argentinien erweitert und versorgt bereits mehr als 4 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern mit schnellem Internet, auch in abgelegenen Regionen.

In Südafrika ist die Nutzung von Starlink zwar noch nicht erlaubt. Dennoch ist die unbefugte Nutzung des Dienstes in dem Land so stark gestiegen, dass Icasa – die südafrikanische Behörde für die Regulierung der Telekommunikation – bereits im November 2023 empfindlich hohe Geldstrafen von bis zu 5 Millionen Rand (260.000 Euro) eingeführt hat. Der Knackpunkt ist die Politik der Schwarzenförderung in Südafrika, Broad-based Black Economic Empowerment, kurz BEE. Das Gesetz schreibt vor, dass sich ein Unternehmen für eine Lizenz mindestens zu 30 Prozent in den Händen „schwarzer“ Anteilseigner befinden muss, also Mitgliedern von Bevölkerungsgruppen, die während der Apartheid benachteiligt waren.

SpaceX war bislang nicht bereit, diese Anforderung zu erfüllen. Die Ministerin für Kommunikation und digitale Technologie, Solly Malatsi, spricht Bloomberg zufolge nun mit der Regulierungsbehörde darüber, wie sich diese Regel umgehen lassen könnte. Im Raum stehen Aktienäquivalente sowie Investitionen und Arbeitsplätze – und hier hätte Musk mit Tesla und seinen Gigafactories ein möglicherweise entscheidendes Ass im Ärmel. Ob Musk diese Ankündigungen mit der Erlaubnis von Starlink für Südafrika tatsächlich in die Tat umsetzen wird, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Auch in Indonesien und Argentinien hat sich Musk die Freigabe von Starlink mit der Ankündigung von Investitionen erködert. Verwirklicht wurden diese bislang allerdings nicht.

Quelle: Bloomberg – Elon Musk’s Political Influence Wears Down Global Resistance to Starlink

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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